LGR-Athleten glänzen bei den Deutschen Jugendmeisterschaften
Karlsruhe (ps). Nicht weniger als 21 Jugendliche, drei Aktive sowie mehrere Trainer, ein Physiotherapeut und verschiedene „Schlachtenbummler“ machten sich am vergangenen Wochenende auf den Weg nach Jena, wo die diesjährigen nationalen Titelkämpfe der Jugend sowie die Langstaffeln der Aktiven ausgetragen wurden. Noch vor vier Jahren waren es am selben Ort genau vier LGR-Athleten, die sich für das damalige nationale Highlight der Jugendleichtathleten qualifiziert hatten. Heuer stellte die LGR mit ihrer „Mannschaft“ hinter Leichtathletikgiganten wie Leverkusen, Wattenscheid oder dem SC Neubrandenburg tatsächlich das sechstgrößte Jugendteam, das in Thüringen um Meisterschaftslorbeeren kämpfen durfte. Nicht zuletzt der Team-Spirit, der von allen Beteiligten gelobt und beim allabendlichen Grappa immer wieder aufs Neue entzündet wurde schuf dabei ein Umfeld, in dem unsere Jugendathlet/innen ihr Potential entfalten und erfolgreich wetteifern konnten. Zehn Endkampfplatzierungen standen schließlich am Ende dreier anstrengender, aber lohnender Tage auf dem Jenaer Ernst-Abbe-Feld auf der LGR-Habenseite.
Mit der Goldmedaille ließ sich der als Favorit nach Jena angereiste Pascal Kleyer schmücken. Nach locker überstandenem Vorlauf über 800 Meter schoss Pascal im Finale der MU18 den Vogel ab. Vom Startschuss weg setzte er sich als Tempomacher für seine beiden härtesten Konkurrenten an die Spitze des Feldes und lief dort unbeirrt sein extrem schnelles Rennen. Wer fürchtete, Pascal würde auf der Zielgeraden ein Opfer seiner riskanten Strategie werden, sah sich getäuscht. Das von dem U18 WM-Finalisten angeschlagene Tempo war so hoch, dass die Konkurrenz keinen Endspurt mehr auspacken konnte und erst im Sekundentakt hinter unserem diesjährigen Shootingstar eintrudelte. Am Ende des fulminanten Rennens, das von der gesamten LGR-Schar erst ungläubig, dann euphorisch verfolgt wurde, standen mit 1:49,98min der Sieg und ein neuer herausragender badischer Rekord für Pascal zu Buche!
Gleich mehrere Endkampfplatzierungen erreichte Siebenkämpferin Kristin Tuxford in der Altersklasse WU20. Im Finale über 100 Meter Hürden verfehlte sie in starken 14,14sec den Bronzeplatz nur um eine Zehntelsekunde und musste noch mit Rang vier Vorlieb nehmen. Die Weitsprungkonkurrenz, die tags darauf stattfand brach Kristin nach dem dritten Durchgang und erzielten 5,77 Metern ab und gab sich mit Platz sechs zufrieden, da sie im fast parallel laufenden Speerwurf zurecht die besseren Medaillenchancen sah. Im dritten Versuch schleuderte die U20 EM-Teilnehmerin dort ihren Speer schließlich auf die neue Kreisrekordweite von 47,86 Metern und übernahm sogar zwischenzeitlich die Führung. Am Ende verpasste sie im Feld der Spezialistinnen Gold um ganze acht Zentimeter und durfte sich wie im letzten Jahr über einen tollen zweiten Rang freuen.
Vier weitere LGR-Athlet/innen verpassten die Medaillenränge mit Platz vier jeweils knapp. Den Anfang machte im Speerwurf der WU18 Clio Gausmann, die nach sechswöchiger Verletzungspause ohne größere Ambitionen nach Jena angereist war. Mit ihren im fünften Durchgang erzielten 47,35 Metern kratzte sie schließlich trotz der dürftigen Vorbereitung an ihrer eigenen Bestleistung und landete unerwartet direkt hinter den Medaillenrängen.
Zufrieden mit der Platzierung, allerdings nicht mit der eigenen Leistung war wohl Vincent Hobbie, der im Stabhochsprung der MU20 bei 4,55 Metern hängenblieb. 4,70m hatte anschließend zwar der OHG-Schüler übersprungen, nicht aber sein Stab, der die Latte von den Ständern schob. Insgesamt litt die Konkurrenz anscheinend unter schwierigen Bedingungen, da einige weitere Favoriten ihre Probleme mit der Anlage hatten.
Ebenfalls Rang vier wurde es am Ende der Hochsprungkonkurrenz der WU20 für Maike Anstett. Nachdem die U20 EM-Teilnehmerin ihre Einstiegshöhe (1,70m) und vor allem die 1,74m noch deutlich gemeistert und auf Medaillenkurs gelegen hatte, war bei 1,77 Metern Schluss. So musste sich Maike am Ende mit einer höhengleichen Konkurrentin Rang vier teilen.
Etwas unglücklich lief es auch für Lena Knirsch, die nach ihrem tollen Auftritt in Nürnberg diesmal über die kürzere 2.000 Meter Hindernisstrecke im Feld der WU20 antrat. Dort übernahm sie etwa nach einem Kilometer die Führungsarbeit, während die Konkurrenz sich anhängen konnte. Eine Tempoverschärfung kurz vor der letzten Runde konnte Lena schließlich nicht ganz mitgehen und fiel in der Folge auf den undankbaren Rang vier zurück. Mit tollen 6:45,99min konnte sie sich schließlich aber mit einem neuen Kreisrekord trösten.
Über ausgezeichnete Einzelleistungen durften sich auch weitere LGR-Athleten freuen: In der AK MU18 erreichte Marven Zeh über 110 Meter Hürden genauso die Zwischenläufe wie Patricia Jendrzok über 100m Hürden der WU20, die ihre Bestzeit gleich deutlich auf 14,55sec steigern konnte. Gleichfalls in die Zwischenläufe sprintete Luca Schmidt mit 11,16sec über die 100 Meter-Flachdistanz. Jan Anstett verbesserte in sehr starken 15:08,87min über 5.000 Meter der MU20 den alten Kreisrekord und lief auf Rang 12 ein. Ebenfalls eine neue Bestleistung markierte Georg Sickinger über 2.000 Meter Hindernis in 6:21,58min, obwohl er am letzten Hindernisbalken stürzte und so am Ende noch einige Sekunden und Plätze verlor. Franziska Heidt verpasste trotz Bestzeit mit 58,55sec das Finale über 400 Meter der WU18. In derselben Altersklasse kam Carolin Kleyer mit 12,58sec nicht über die Vorläufe hinaus, genauso wie Zehnkämpfer Stefan Kohler, der in der AK MU20 den 110 Meter Hürdenwald in neuer Bestzeit von 15,16sec meisterte und wie Nina Garay, die für die 200 Meter 25,83sec benötigte. Mit allerdings windunterstützten 11,15sec verpasste auch Marvin Hock ganz knapp die Zwischenläufe über 100 Meter der MU20.
Zum erfolgreichen Auftreten der LGR-Athleten, die bei Jean-Marc wieder einmal in guten physiotherapeutischen Händen waren, passte schließlich auch das Abschneiden bei den Sprintstaffeln. Bereits am Freitag waren unsere schnellen U18-Sprinterinnen an der Reihe. Als Neunte der Vorläufe verpassten Frederike Kunz, Carolin Kleyer, Karla Zimmerlin und Franziska Heidt in 48,45sec nach nicht ganz optimalen Wechseln das A-Finale um ganze zwei Hundertstelsekunden. Das B-Finale gewannen sie anschließend in 48,37sec mit der sechstschnellsten Zeit des Tages.
Am Abschlusstag verpasste dann die WU20-Staffel mit Aileen Speck, Nina Garay, Patricia Jendrzok und Kristin Tuxford in 48,95sec das B-Finale nur knapp, während ihre männlichen Kollegen mit einem tollen Auftritt über die 4×100 Meter glänzten. In 42,20sec sprinteten Marvin Hock, Yannick Hornung, Stefan Kohler und Luca Schmidt zu neuem Kreisrekord und ins Finale der MU20. Dort bestätigten sie in 42,24sec ihre Vorlaufleistung nochmals und belegten am Ende einen tollen sechsten Platz.
Einen weiteren Glanzpunkt lieferte zwischenzeitlich noch unser Männer-Mittelstrecklerteam ab. Bei den in die Veranstaltung integrierten Dt. Langstaffelmeisterschaften belegte das LGR-Trio nach hartem Vorlauf im Finale mit Holger Körner (2:27,5min), Felix Wammetsberger (2:28,5min) und Christoph Kessler (2:21,5min!!) in neuer badischer Rekordzeit (sowohl der U23, als auch der Männer) von 7:17,76min einen sehr starken siebten Rang!
Besonders gedankt sei abschließend den betreuenden Trainern Sofia Gausmann, Diana Lang, Udo Metzler, Patrick Scheef und Günther Scheefer sowie unserem Physio Jean-Marc Gobin. Mit vereinten Kräften haben sie im Vorfeld und vor Ort das tolle Ergebnis in Jena erst möglich gemacht!