BG muss sich in Mittelhessen beweisen
Karlsruhe (ps). Was sich auf dem Papier als klare Angelegenheit liest, wird am Samstagabend für die BG Karlsruhe eine nicht zu unterschätzende Herausforderung und im Zweifelsfall auch ein Charaktertest: Mit den Licher BasketBären wartet ein Gegner, der sich nach vier Niederlagen in Folge eher in Richtung unteres Tabellendrittel orientiert, mit entsprechender Einstellung und vor eigenem Publikum aber auch ein ganz böser Stolperstein auf dem Weg zur Behauptung der Tabellenspitze werden kann, so die Pressemeldung der BG.
Mit einem 80:37-Auftaktsieg gegen Frankfurt starteten die Hessen furios in diese Saison, um nach zwei Auswärtsniederlagen in Nördlingen und Weißenhorn und einer bitteren, knappen Heimniederlage gegen Leipzig (83:85), der eine 106:71-Klatsche in Dresden folgte, auf den zehnten Tabellenrang durchgereicht zu werden. In den vergleichenden Statistiken schlägt sich das in folgenden Werten nieder: Die BG erzielt im Schnitt pro Spiel sieben Punkte mehr, kann auf eine deutlich bessere Wurfquote aus dem Feld verweisen (44,6: 40,4%), kommt im Schnitt auf nahezu zehn Rebounds mehr als die Licher und hat auch bei den Assists die Nase vorn. Die BasketBären leisten sich allerdings seltener Turnover und zeigen sich in der Balleroberung mit 11 Steals pro Begegnung etwas stärker.
Etwas, was sich nicht in Statistiken findet, aber zu beachten ist: Der spanische Headcoach der Gastgeber Joan Rallo Fernandez hat einen interessanten Teammix gefunden: Da ist der 34-jährige Kapitän Viktor Klassen, der nicht nur gestandener Zweitligaprofi sondern nach 18-jähriger Vereinszugehörigkeit auch ein absolutes Urgestein des Licher Basketballs ist. Er wird in den Statistiken als bester Balleroberer der Hessen geführt. Nicht weniger erfahren ist der deutsche Flügelspieler Daniel Dörr, der immerhin fünf Jahre lang das Crailsheimer Trikot trug, ehe er sich wieder seinem Ausbildungsverein Lich anschloss, wo er seit 2011 mit konstanter Leistung seine Einsatzzeiten verdient. Mit 6,2 Rebounds pro Spiel ist er der zweitbesete Rebounder seiner Farben. An den Brettern findet man dank seiner Rückkehr aus Leipzig an die Furt der Wetter einen ebenfalls gestandenen Profi, der Erfahrungswerte in Ehingen, Hanau und Leipzig gesammelt hat: Marian Schick! Er glänzt wie Dörr als Rebounder und hat sich in den drei Partien, die er im Trikot der Licher bestritt starke Effektivitätswerte gesammelt.
Neben diesen erfahrenen Haudegen finden sich mit dem US-Center Lamar Criston Mallory, dem 26-jährigen US-Flügel Elijah Allen und dem spanischen Point Guard Nil Angelats drei leistungsstarke Spieler, die die Ausländerspots besetzen. Mallory ist mit 18,7 ppg Topscorer und beste Rebounder der Hausherren und wird für die großen Männer der BG Black, Smallwood und Lind eine Herausforderung werden. Eine andere sind die jungen Spieler der BasketBären. Gegen Dresden warf Fernandez den 20-jährigen Giuard Henning Schaake in die Schlacht und der bedankte sich mit einer starken Wurfauswahl und 13 Punkten. Zwei von zwei Dreiern waren ein bescheidener Hinweis, dass man diesem Spieler keine freien Würfe von Außen gestatten sollte. Gleiches gilt für die Licher Youngster Kraushaar und Mayer, die sich oft aus der Distanz versuchen dürfen und dabei ordentlich abschneiden. Gerade in Spielen gegen einen ungeschlagenen Spitzenreiter haben solche Talente nichts zu verlieren und laufen dementsprechend bisweilen heiß.
„Wir kommen bei dieser Ausgangslage immer in Hallen, wo wir motivierte Gegner finden, die 110% geben, um uns zu schlagen.“, stellt Horst Schmitz fest. „Lich wird ein anderes Spiel als die zuvor, weil in deren Rotation keine gesetzte Starting Five steckt. Fernandez wird sich an der Tagesform seiner Profis orientieren und danach aufstellen. Und was dann auf dem Parkett steht, ist ernst zu nehmen. Wir müssen von Anfang an dagegen halten und das Spiel gestalten.“ Nenad Josipovic und er werden dabei die eigene Startformation ein wenig anpassen müssen, da mit Marek Krajewski ein Starter wegen eines Nasenbeinbruchs ausfällt.