Wassersport

Rheinbrüder-Trio nimmt Olympia-Qualifikation ins Visier

Katinka Hofmann (v.l.), Gesine Ragwitz und Sarah Brüßler beim letzten Trainingslager in Florida/USA am idyllischen Trainingsgewässer. Quelle: „Rheinbrüder | privat“

Karlsruhe (MaT). Die Karlsruher Kanutinnen Sarah Brüßler, Katinka Hofmann und Gesine Ragwitz haben seit Dezember mehrwöchige Ausdauertrainingslager in Florida/USA und im türkischen Belek gemeinsam mit dem Deutschen Kanu-Verband (DKV) unter der Leitung ihres Heim- und Bundestrainers Ralf Straub absolviert.

Straub hat im Dezember mit dem DKV-Trainerteam entschieden, das Karlsruher Trio sowie Jule Hake (Lünen), Paulina Paszek (Hannover), Lena Röhlings und Pauline Jagsch (beide Berlin) sowie Enja Röseling (Essen) als Kernteam auf die Olympiasaison gemeinsam vorzubereiten. Der Karlsruher Bundestrainer, der in diesem Jahr sein 30-jähriges Trainerjubiläum feiert, ist nach den intensiven Trainingslagern zufrieden mit dem, was die acht Hoffnungsträgerinnen für die Olympischen Spiele in Paris präsentiert haben. In knapp 5 ½ Wochen werden die Acht als Rivalinnen im Startschuh auf der Wedau in Duisburg stehen. An zwei Qualifikationswochenenden und den anschließenden World Cups werden sich aus allen Olympiaaspirantinnen sechs Teilnehmerinnen herauskristallisieren.

Für Sarah Brüßler, die mit 29 Jahren erfahrenste des Karlsruher Trios ist, wären es nach Tokio die zweiten Olympischen Spiele. Im letzten Jahr trug sie maßgeblich dazu bei, im olympischen Viererkajak über 500 Meter die Quotenplätze zu sichern. Neben dem Sport ist sie Mitglied der Sportfördergruppe der Bundeswehr und wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Ruhr-Universität Bochum am Lehrstuhl für eHealth und Sport Analytics.
 Katinka Hofmann, 25 Jahre alt, stand im letzten Jahr ebenfalls im deutschen Nationalteam und erpaddelte mit dem Damen-Vierer den Quotenplatz. Für sie wären die Olympischen Spiele in Paris eine Premiere. Katinka wurde im letzten Jahr gemeinsam mit Paszek, Hake und Röhlings bei den European Games Vize-Europameisterin und konnte bei dem Multisportarten-Event einen ersten Vorgeschmack auf die Atmosphäre bei Olympischen Spielen bekommen. Als Sportsoldatin studiert die gebürtige Karlsruherin am Karlsruher KIT Sportwissenschaften.

 Die Jüngste im Bunde der Rheinbrüder, Gesine Ragwitz (20), glänzte im letzten Jahr gleich mehrfach bei den U23 Weltmeisterschaften. Sie sicherte sich jeweils den Bronzerang im Einerkajak über die olympischen 500 Meter sowie die Langstrecke über 5.000 Meter und wurde Vizeweltmeisterin im Viererkajak der U23 Damen. Dieser Erfolg brachte ihr die Anerkennung des Deutschen Kanu-Verbandes ein, der sie in den erlesenen Kreis der acht auserwählten Damen berief, die sich seit Dezember intensiv auf die Saison vorbereiteten. Ragwitz studiert Chemische Biologie ebenfalls am KIT.

Obwohl es sich bei den drei Rheinschwestern um drei völlig unterschiedliche Charaktere handelt, eint sie doch ein gemeinsames Ziel: Deutschland in Paris zu vertreten. In Duisburg wird es nach den Vorleistungen zu urteilen zu einer engen Entscheidung kommen. Eindeutige Favoritin auf den Sieg in der Damenkonkurrenz ist die Gewinnerin des Vorjahres, Jule Hake aus Lünen. Danach könnten sich die letztjährige WM-Bronzemedaillengewinnerin und Zweierpartnerin von Hake, Paulina Paszek, sowie der Berliner Shootingstar Pauline Jagsch platzieren. Aber es wird auf alle Fälle einen harten Kampf um die verbleibenden Plätze für die Spiele in Paris geben. Zu Spekulationen lassen sich die Verantwortlichen der Rheinbrüder Karlsruhe nicht verleiten. Bundesstützpunktleiter Detlef Hofmann wünscht sich nun erst einmal, „dass alle drei die nächsten Wochen gesund bleiben und dann in Duisburg fit an der Startlinie stehen können.“