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KSC-Coach: „Mich nervt das schon“ – Sind Leistungsgrenzen erreicht?

KSC Enrico Valentini
KSC Enrico Valentini

Karlsruhe (mia). Für KSC-Verteidiger Enrico Valentini war es auch am Sonntag noch eine „Frechheit“, dass er beim Spiel des Karlsruher SC in Bielefeld die gelb-rote Karte gesehen hatte.

„Das war das zweite Foul im ganzen Spiel. Selbst wenn du Foul pfeifst, dann verwarnst du mich und sagst „Valentini, du hast schon gelb, pass auf.“
Aber die Ampelkarte zu zeigen, das sei unnötig gewesen. „Ich dachte erst, es war Stolli, dann sehe ich ‚Oh, der meint ja mich.'“, ärgerte sich Valentini auch über die anschließende KSC-Niederlage.

Besonders die Chancenverwertung seiner Karlsruher ärgerte KSC-Coach Markus Kauczinski – das aber nicht zum ersten Mal.

„Wir hatten ja immer schon das Gefühl, dass wir zuviele Chancen liegen lassen. Das ist nicht neu und letzten Endes kommt man an einen Punkt, wo man nicht weiß, wo die Grenze ist“, fragt sich der Übungsleiter des KSC.

 

Manuel Torres, Hiroki Yamada, Dimitris Diamantakos, Boubacar Barry, Erwin Hoffer, die Liste derer, die vor dem Tor scheiterten ist lang. „Manuel vergibt immer zu viel Möglichkeiten. Das ist ja jetzt kein neues Thema, genauso wie Hiroki nicht den riesen Schuss hat und Boubacar merkt man ja auch wenn er schießt, dass da nicht die Megakraft dahinter ist“, analysiert der KSC-Übungsleiter.

Das seien die Dinge, die man nicht so unmittelbar abstellen könne. Auch wisse man nicht, wo die Leistungsgrenze sei. „Vielleicht ist die Grenze ja auch schon erreicht.“ Das wisse man in der Mitte des Weges noch nicht. Dies zu trainieren sei ebenfalls schwer.

Möglichkeiten begrenzt

„Wir trainieren das ja schon in Spielformen, aber man kann ja nicht nur aufs Tor schießen, da gehören ja auch andere Dinge dazu. Möglicherweise, ich will ja niemanden begrenzen,  aber man kann sie noch so sehr frei aufs Tor schießen lassen und Spielform machen, wenn die Fähigkeiten am Schluss nicht da sind. Ein Raul Bobadilla kann schießen, weil er schießen kann und nicht, weil es ihm einer beigebracht hat.“

„Mich nervt das schon, wenn du die letzten beiden Spiele siehst, gut gespielt, Spielanlage super, dem Gegner wenig Chancen zugestanden und am Ende stehst mit leeren Händen da. Das nervt mich, dass wir es nicht schaffen vor dem Tor kaltschnäuziger zu werden.“

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Die Spieler spüren den Druck, aber das müsse dennoch anders gehen. „Auch das erste Tor war ja schon fast verstolpert, im Grund so gut es rausgespielt war, vorm Tor wurde es fast verstolpert. Manuel macht ja gute Spiele, verteidigt und macht das super. Es ist und bleibt seine Entscheidung vor dem Tor, die manchmal passt, manchmal nicht. Trotzdem macht er Dinge gut, aber wir stagnieren.“

„Den Preis zahlen wir“

Yamada habe ein besseres Spiel gemacht als vorher und sich durchsetzen können. Aber was die Torschüsse angehe: „Das sind Schüsschen, auch Boubas. Hiro macht schon Einzelschichten und arbeitet daran. Wir wollen nicht noch mehr Druck machen, das hilft nicht, aber wir reden drüber.“

Bei Barry sehe er körperlich das meiste Entwicklungspotenzial, „Kraft und Schuss können sich noch verändern“. Der KSC werde sicherlich nicht aufgeben, stellt Kauczinski klar. Man habe zwar schon bessere Phasen gehabt, „aber richtig konstant war es halt noch nicht“. „Den Preis zahlen wir jetzt gerade.“

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Natürlich sei auch die gelb-rote Karte ein „Knackpunkt“ gewesen. „Das Spiel ist gekippt.“ Bielefeld hatte eine gute Phase zu Beginn der zweiten Halbzeit. „Nach fünf Minuten hatten wir sie im Griff. Mit der Karte kippt das Spiel. Das kam Bielefeld entgegen , wir haben die Bälle schnell verloren und kamen nicht mehr weit nach vorne, konnten den Platz auch nicht mehr verteidigen.“ Gegen Fürth am Samstag müsse das besser werden, zum Ende des Jahres müssen wieder Punkte her.