Gequos bezwingen Kaiserslautern und klettern auf Platz zwei
Karlsruhe (ps). Für die KIT SC GEQUOS ist der 22. Spieltag perfekt gelaufen. Die Karlsruher haben beim 104:87 (46:45)-Erfolg zum zweiten Mal in Folge die 100-Punkte-Marke geknackt und die fünf Spiele andauernde Siegesserie des hartnäckig kämpfenden 1. FC Kaiserslautern beendet. Gleichzeitig verloren die direkten Konkurrenten Speyer und Koblenz ihre Partien. Damit rücken die GEQUOS vier Spieltage vor Schluss auf Platz zwei vor und haben es selbst in der Hand, den auch zu verteidigen. Gegen die Roten Teufel führten die Karlsruher über weite Strecken, setzten sich aber trotz deutlicher Rebound-Überlegenheit (51:19) erst in der Schlussphase deutlicher ab. Überragender Akteur auf Seiten der GEQUOS war Aufbauspieler Miguel Cardoso, der mit 23 Punkten, 13 Rebounds und 13 Assists sein zweites Triple Double der Saison ablieferte. Das erste war ihm im Hinspiel in Kaiserslautern gelungen.
Am Sportinstitut des KIT entwickelte sich von Anfang an ein schnelles Spiel. Beide Teams drückten vor allem nach dem Rebound aufs Tempo und suchten die einfachen Punkte. Bis zur Mitte des Viertels wechselte die Führung gleich fünf Mal, ehe sich die Gäste einen kleinen Vorsprung herauswarfen (14:10). Nach einer Auszeit fand die Defensive der GEQUOS besser ins Spiel – die Belohnung dafür gab es in der Offensive. Durch einen 9:0-Lauf übernahmen die Karlsruher das Kommando. Doch der FCK kämpfte sich prompt zurück, glich wenig später zum 21:21 aus. Dass die Karlsruher mit einer Führung in die erste Pause gingen, war den letzten 30 Sekunden zu verdanken. In denen versenkte Cardoso zunächst einen Dreier und bediente dann Florian Rothenberg im Schnellangriff zum 28:23.
Im zweiten Abschnitt bewiesen die GEQUOS, wie variabel ihr Offensivspiel derzeit ist. Sie punkteten durch Dreier von Alex Rüeck und Luka Drezga und durch Korbeleger von Denis Vrsaljko. Nach einem Distanztreffer von Benjamin Kaufhold kratzen sie sogar an ihrer ersten zweistelligen Führung (42:33), doch die wollte trotz vier Offensivrebounds in Serie einfach nicht fallen. Stattdessen brachte der athletische Waldemar Nap die Gäste mit einem Dunking zurück ins Spiel, Gergely Hosszu und Kevin Luyeye verkürzten von der Dreierlinie auf 41:44. Bis zur Halbzeit kamen die aggressiv verteidigenden Gäste sogar auf 45:46 heran.
Den besseren Start in die zweite Hälfte hatten die GEQUOS. Vrsaljko, Elnis Prasovic, Cardoso und Drezga sammelten zehn Punkte binnen 60 Sekunden – beim Stand von 58:47 führten die Karlsruher erstmals zweistellig. Die Gäste brauchten ein wenig, um sich von diesem Schnellstart zu erholen. Erst ein 7:0-Lauf brachte sie zweieinhalb Minuten vor Viertelende wieder in Schlagdistanz (65:68). Drei Sekunden vor der Sirene versenkte Georgi Krastev den wichtigen letzten Korb des Abschnitts: den zum 74:69-Zwischenstand für die GEQUOS.
Im vierten Viertel hatte der FCK den besseren Beginn. Nach einem Technischen Foul gegen die Bank der GEQUOS vergab Japhet McNeil von der Freiwurflinie die Chance zum Ausgleich oder gar zur Führung. Beim folgenden Angriff leistete er sich einen Ballverlust, den Cardoso per Dreier zum 79:75 nutzte. Für die Gastgeber war diese Szene eine Initialzündung. Prasovic und Kaufhold legten nach und brachten ihr Team mit 84:75 in Front. Doch die Moral der Gäste war noch nicht gebrochen. Nach einer Auszeit kämpften sie sich bis auf 82:86 heran. Liga-Topscorer Luka Drezga sorgte dann innerhalb weniger Sekunden für die Entscheidung. Durch seine zwei Dreier zogen die Karlsruher viereinhalb Minuten vor Ende auf 94:82 davon. Zu allem Übel für die Gäste verletzte sich Aufbauspieler McNeil in dieser Phase beim Zusammenprall mit Vrsaljko auch noch am Knie und musste kurz behandelt werden. Die GEQUOS waren nun nicht mehr zu halten – bauten durch Prasovic ihren Lauf auf 13:0 aus. Wenig später ging die Partie mit 104:87 zu Ende.
„Kaiserslautern ist ein sehr unbequemes Team. Wir haben uns intensiv auf ihren eigenwilligen Spielstil vorbereitet – geklappt hat es heute trotzdem nicht immer. Aber wir haben wichtige Dinge richtig gemacht und uns am Ende noch abgesetzt. Das war ein hartes Stück Arbeit“, sagt GEQUOS-Headcoach Jaivon Harris.
Für die Karlsruher geht es am kommenden Wochenende auf eine kurze Reise. Beim USC Heidelberg II wollen sie eine offene Rechnung begleichen. In der Hinrunde mussten den Karlsruher im badischen Derby eine bittere Niederlage einstecken. Eine Woche später kommt es am KIT zum Spitzenspiel gegen den direkten Konkurrenten Koblenz.
Punkte GEQUOS: Cardoso 23 / 13 Reb / 13 As, Prasovic 22 / 14 Reb, Drezga 22 / 5 Dreier, Vrsaljko 12 / 9 Reb, Kaufhold 11, Rüeck 5, Rothenberg 4, Krastev 3, Lozancic 2