BG verliert Play-Off-Auftakt in Dresden
Karlsruhe (ps). Kein einziges Team, das in der ersten Runde der Play-Offs in der ProB auswärts antreten musste, konnte einen Sieg für sich verbuchen. Da bildete die BG am Sonntagnachmittag keine Ausnahme, sie unterlag mit 86:71 bei den Dresden Titans. Damit steht sie am kommenden Samstag bei dem Heimspiel ab 19 Uhr schon mit dem Rücken an der Wand, will sie sich nicht vor eigenem Publikum aus dem Wettbewerb verabschieden.
Nenad Josipovic blieb seiner Linie treu und vertraute auf die Starting Five, die schon in Rhöndorf auf dem Parkett stand. Sie dankte es ihm mit starken ersten zehn Minuten, die man noch für sich entscheiden konnte, wobei Fluellen, Dorsey, Thomany und Lind bei recht gleichmäßiger Punkteverteilung als Team gefielen. Es war kein Zufall, dass die letzte Aktion Adrian Lind gehörte, der erst einen Offensivrebound ergattern konnte, ehe er diesen dann mit einem Korbleger zum 18:21 nutzte.
Danach produzierte die BG im zweiten Viertel zu viele Fehler, die von den Dresdenern bitter bestraft wurden. Schlechte Wurfauswahl bedeute immer wieder auch Ballverlust, da die Rebounds ziemlich sicher bei den Hausherren landeten. Außerdem leistete die BG sich nun – ungewöhnlich für diese Saison- viel zu viele Turnover. Ein 8:0-Lauf der Hausherren gleich zu Beginn wurde erst nach zweieinhalb Minuten durch Punkte von Rouven Roessler gebrochen. Doch da man in diesem Spielabschnitt gegen eine sichere Defensive der Sachsen nicht über 13 Punkte hinauskam, lag man zur Halbzeit mit 42:34 auch wieder deutlich zurück. Brotherson geriet dabei mit neun Punkten zu einer Art Alleinunterhalter in den Reihen der Gäste.
Anders als in Rhöndorf ließen sich die Karlsruher von diesem Rückstand nicht beeindrucken, sondern spielten im dritten Viertel weiter munter mit. Lind gelangen die ersten Punkte der Gäste von der Freiwurflinie, ein sehenswerter Dunk von Brotherson hielt den Abstand noch unter 10-Punkten. Kleinere Vorteile entstanden immer wieder für die Titans durch unglückliche Defensivaktionen der BG. Von der Wippel konnte einen „and one für sich verbuchen, und als Dorsey nach einem verfehlten Distanzwurf von Fluellen gegen Butler mit einem Foul die Bremse zog, zeigte dieser sich nervenstark von der Linie. Auf der anderen Seite konnten Thomany und Dorsey die Karlsruher mit Dreiern immer wieder in Schlagweite bringen. Der vorentscheidende Bruch im Spiel kam erst in der letzten halben Minute des Viertels, als Josipovic Dorsey durch Roessler ersetzte, und die Hausherren innerhalb von nicht einmal 15 Sekunden zwei Dreier versenkten, ohne dass die BG eine einzige gute Aktion dazwischen bekommen konnte. Dieser 6:0-Lauf vor der Sirene war ein herber Rückschlag, zumal Guy Auds Wurf von der Mittellinie wieder einer dieser Wunderwürefe war, die den Sport so attraktiv machen.
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Mit 70:53 ging es in die letzten zehn Minuten. Obwohl das Spiel zu diesem Zeitpunkt schon zugunsten der Hausherren entschieden war, sendete die BG mit einem 16:18 im letzten Viertel noch einmal ein Lebenszeichen. Den Schlusspunkt setzte allerdings der überragende Spieler der Gastgeber Kevin Butler, der mit seinen 17 Punkten und neun Rebounds bei zwei Steals und einem Assist nachhaltig auf sich aufmerksam machte. Horst Schmitz stellte nach der Partie fest, dass das schnelle Spiel der Dresdener in Verbindung mit zu vielen Offensivrebounds der Titans den Ausschlag gegeben hätten. Dass die Fahne bei der BG selbst nach so einer Niederlage aber noch nicht im Staub schleift, zeigte sein Abschlussfazit: „Ich fürchte, wir werden Mittwoch in einer Woche noch einmal hier herkommen müssen.“
Punkte BG Karlsruhe: Brotherson 24/1, Dorsey 14/3, Thomany 8/2, Roessler 7, Fluellen 6, Watson 6/2, Lind 4, Gilchrist 2, Schmitz und Davis ohne Punkte