Sport Allgemein

Philipp Krämer als BLV-Präsident verabschiedet und zum Ehrenpräsidenten ernannt

Ehrungen beim Verbandstag des Badischer Leichtathletik-Verband e.V.

Schönau (blv). Mit der Übergabe des Staffelstabs im Präsidentenamt des Badischen Leichtathletik-Verbandes geht eine besondere Ära zu Ende. Nämlich die, der zwölfjährigen Amtszeit des Schönauers Philipp Krämer, der den Verband in besonderer Weise gestaltet und geprägt hat. Bereits 2019 hatte der heute 76-Jährige sein Ausscheiden beim Verbandstag 2022 angekündigt und ließ seinen Worten nun Taten folgen. Am 08.10.2022 verabschiedeten ihn die Delegierten und Ehrengäste beim 24. ordentlichen Verbandstag aus seinem Amt – genau in jenem Städtchen Schönau im Odenwald – in dem er 1946 geboren wurde und dessen Bürgermeister der SPD-Politiker von 1983 bis 2007 war.

Mit stehendem Applaus würdigten die rund 130 anwesenden Ehrengäste und Delegierten in der Schönauer Stadthalle das außerordentliche Engagement von Philipp Krämer, der krankheitsbedingt leider nicht persönlich an der Mitgliederversammlung teilnehmen konnte. Rolf Bader, Vizepräsident Bildung, zeichnete Krämer auf Beschluss des Verbandstages mit der höchsten BLV-Ehrung aus, dem BLV-Ehrenring. In seiner Laudatio erinnerte Bader nicht nur an den Moment, in dem er gemeinsam mit dem heutigen Vorsitzenden des BLV-Kreis Rhein-Neckar und ebenfalls aus Schönau stammenden Jürgen Koessler Krämer zu überzeugen versuchte, das Amt des höchsten Leichtathleten im badischen Lande zu übernehmen. Er ließ in kurzen Videogrüßen auch zahlreiche Wegbegleiter zu Wort kommen.

In seiner Zeit als Präsident des BLV hat Krämer großartige Verdienste um die badische Leichtathletik und darüber hinaus erworben. Wichtigstes Anliegen war ihm dabei stets ein Ohr an „seinen“ Vereinen zu haben, für die er stets erreichbar war und sich für ihre Belange eingesetzt hat. Schon bei seinem Amtsantritt 2010 hat er dies als Prämisse seines Handelns ausgegeben: „Ich denke, dass es die Arbeit der vielen Ehrenamtlichen wert ist, nach Kräften unterstützt zu werden – das werde ich tun und insoweit der Leichtathletik auch ein „Stück weit“ etwas zurückzugeben, was ich an Schönem durch sie erleben durfte.“

Während seiner Amtszeit hat Krämer den Verband modern und zukunftsfähig aufgestellt. Mit dem Mut, neue Wege zu gehen, konnte die Geschäftsstelle des Verbandes in Karlsruhe deutlich vergrößert werden und zählt heute zu den am stärksten aufgestellten hauptamtlichen Teams unter den Leichtathletik-Landesverbänden. Gleichzeitig konnten aber auch herausragende Erfolge auf internationaler Ebene bei den Aktiven wie auch im Nachwuchsbereich gefeiert werden. Verena Sailer,Christina Obergföll, Johannes Vetter und natürlich Malaika Mihambo sind hier zu erwähnen. Besonderes Anliegen waren ihm aber stets auch die jungen Athleten, denen er auch persönlich mit Rat und als Gesprächspartner zur Seite stand, um den schwierigen Sprung zu den Aktiven zu meistern.

Ein wichtiger Meilenstein von Krämers Amtszeit war 2019 auch die Gründung der Leichtathletik Baden-Württemberg gGmbH, in die der Leistungssport ausgelagert wurde. Mit einem Gesellschaftermodell, in dem nicht nur die Landesverbände BLV und WLV beteiligt sind, sondern auch der DLV als Spitzenverband, wurde ein erfolgreiches Modellprojekt geschaffen, das der Spitzensportreform des DOSB Rechnung trägt. Zuvor wurde der Leistungssport in einer Arbeitsgemeinschaft mit dem Württembergischen Leichtathletik-Verband betreut.

Philipp Krämer zum BLV-Ehrenpräsident ernannt

Für sein außerordentliches Wirken hatte ihn der Deutsche Leichtathletik-Verband bereits im Juni dieses Jahres mit dem Hanns-Braun-Preis für besondere Verdienste in der Führung der deutschen Leichtathletik ausgezeichnet. „Bei seinem Engagement hat und hatte er stets nicht nur den badischen Raum, sondern die Leichtathletik als Gesamtkonzept im Blick“, heißt es seitens des DLV. Der Badische Sportbund Nord ehrte in Person von Ehrenpräsident Heinz Janalik den scheidenden BLV-Präsidenten als herausragenden Sportfunktionär im Rahmen des BLV-Verbandstages mit der BSB-Verdienstmedaille.

Zum Ende der Tagung, als die Amtszeit offiziell beendet war und mit Michael Schlicksupp ein Nachfolger gewählt war, wurde Krämer dann noch durch Beschluss der Delegierten zum Ehrenpräsidenten des Badischen Leichtathletik-Verbandes ernannt.

Sportliche Vita Philipp Krämer

Philipp Krämer wurde am 10.08.1946 in Schönau im Odenwald geboren, ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder. Ab dem Jahre 1968 bis ins Jahr 1988 organisierte Philipp Krämer mit seiner Frau Lore Jugendfreizeiten bis hin zum Besuch der Olympischen Spiele 1976 in Montreal. Im Jahre 1971 wurde er zum
Abteilungsleiter seines Heimatvereins TSV Schönau 1890 gewählt. Die Leichtathletikabteilung des TSV führte er mit viel Erfolg bis zum Jahre 1983. Als Trainer mit A-Lizenz führte er Athleten bis zu Deutschen Meistertiteln. Aus beruflichen Gründen musste er dann das Amt des Abteilungsleiters abgeben, denn
im Juli 1983 – mit Dienstantritt am 7. Oktober 1983 – wurde Krämer zum Bürgermeister der Stadt Schönau gewählt und wurde in diesem Amt 1991 und 1999 jeweils mit großer Mehrheit bestätigt.

Seit dem Jahre 1979 gehört er auch dem Kreistag des Rhein-Neckar-Kreises an und am 21. September 2004 wurde ihm der Ehrenring des Rhein-Neckar-Kreises verliehen. Trotz der hohen zeitlichen Belastung durch das Amt des Bürgermeisters fand Philipp Krämer immer wieder den Weg zur Leichtathletik. Bei jeder Veranstaltung in dem schmucken Stadion im Oberen Tal – für diesen Bau war er maßgeblich verantwortlich – nahm er mit Begeisterung teil. Nach dem Ende
seiner beruflichen Laufbahn im Jahre 2007 engagierte sich der Vollblut-Leichtathlet noch mehr für seine geliebte Sportart und wurde, nach vielen Jahren als Beisitzer im Rechtsausschuss, im Oktober 2010 zum Präsidenten des Badischen Leichtathletik-Verbandes gewählt. Philipp Krämer ist darüber hinaus vielseitig musisch und kulturell interessiert. So ist er unter anderem auch in der Kulturstiftung Rhein-Neckar ehrenamtlich sehr engagiert.