TVK beendet Durststrecke – Umkämpfte Derby-Punkte bleiben in Knielingen
Karlsruhe (tvk). Nach sechs sieglosen Spielen gewann der TV Knielingen gegen den HC Neuenbürg 2000 mit 28:22 (15:12) in eigener Halle vor vollbesetzten Rängen. In der kampfbetonten Begegnung waren es letztlich die stabile Deckungsarbeit und die geringere Fehlerquote, die den Ausschlag für die Hausherren gaben.
Wer sich als Zuschauer dieses Spiel ausgesucht hatte, um technische Feinheiten des Handballsports zu sehen, war an diesem Tag eindeutig in der falschen Halle. Die Derbys zwischen Knielingen und Neuenbürg sind immer von Kampf und Leidenschaft geprägt. So war es auch diesmal. 17 Zeitstrafen für beide Teams sprechen da eine eindeutige Sprache.
Besser ins Spiel fanden zunächst die Knielinger, obwohl Gästetorhüter Tobias Krems einige Bälle entschärften konnte. Mehmet Süngü lief vom Start weg zur Hochform auf und traf gleich viermal in Folge aus dem Rückraum oder ging ins 1-gegen-1-Duell. In der elften Spielminute sah sich HCN-Trainer Vedran Dozic zur Auszeit gezwungen (6:4). Zunächst fanden sich dann auch die Männer aus dem Nordschwarzwald viel besser zurecht und glichen zum 9:9 (17.) aus. Technische Fehler der Gäste und eine kompromisslose eigene Abwehr waren es dann, die dem TVK eine 13:10-Führung ermöglichten (26.). In der Folge sollte es spannend bleiben. Der Knielinger Vorsprung blieb bis zur Pause bei drei Treffern (15:12).
Den besseren Start in die zweite Halbzeit erwische die Heimmannschaft. Als Yann Majunke zum 19:13 (42.) traf, stellte der Gästetrainer seine Sieben in einer frühen Auszeit neu ein. Danach verkürzte der HCN auf 19:15, was auch an der zeitweise nicht optimalen Wurfausbeute der Knielinger lag. Ein gehaltener Siebenmeter von Malte Röpcke stoppte die Gästeaufholjagd vorerst. So zogen die Knielinger, gestützt auf Paraden von Pascal Fuchs im Tor des TVK, auf 22:16 weg (52.). Eine vermeintliche Schwächung musste der TVK dann noch durch die rote Karte gegen den stark agierenden, neunfachen Torschützen, Mehmet Süngü hinnehmen. Doch auch diese Situation konnten die Knielinger an diesem Tag kompensieren.
Im Gegensatz zu vielen anderen Spielen der laufenden Saison, nahmen sich die Knielinger Akteure an diesem Tag keine „sportliche Auszeit“. Die Abwehr blieb sehr stabil und gemeinsam mit Torhüter Fuchs ließ man nicht viel zu. Im Angriff warf man zwar einige Fahrkarten, doch die Gegenseite leistete sich zu viele Fehler im Spielaufbau, die von den Männern aus dem Karlsruher Westen genutzt wurden. Sechs Minuten vor dem Spielende waren die Knielinger mit 23:18 vorn. Nun gingen die Neuenbürger zur offensiven Deckung über, um noch das Unmögliche möglich zu machen. Dadurch ergaben sich Lücken im Defensivverband der Nordschwarzwälder, die der TVK clever zu nutzen verstand. Es waren noch zwei Minuten zu spielen als der Knielinger Spielmacher Jochen Rabsch zum 25:20 traf. Das Spiel war entschieden. Am Ende gewannen die Knielinger mit 28:22 und beendeten ihre sechs Spiele umfassende Punkte-Durststrecke.
TVK-Trainer Jochen Werling lobte zunächst die Atmosphäre in der Halle: „Die Stimmung hat uns heute gepusht. Die Unterstützung der Fans half uns einmal mehr, die Punkte zu holen.“ Zum Spiel seiner Mannschaft hat er eine eindeutige Meinung: „Heute ging es nicht darum ein schönes Spiel zu zeigen, heute ging es nur um die Punkte. Das war das Ziel und das haben wir geschafft. Das Derby war auch heute wieder vom Kampf geprägt. Wir waren hoch motiviert und haben gerade in der Abwehr nie nachgelassen. Nur 22 Gegentore sind erste Sahne. Da kann ich auch einige freie Würfe verschmerzen, die nicht ins Neuenbürger Tor trafen.“
Durch den doppelten Punktgewinn können die Knielinger nächsten Samstag befreit zum Auswärtsspiel nach Bittenfeld fahren, wo man gegen den Tabellenführer eindeutiger Außenseiter ist.
TV Knielingen: Pascal Fuchs (1, Tor), Malte Röpcke (Tor), Lukas Zanki (Tor), Mehmet Süngü (9), Philipp Ast (5/3), Dennis Estedt (1), Tim Kusterer, Luis Werner, Kornej Tjart, Jochen Rasch (6), Lukas Metzger (3), Till Eißler, Louis Hohler, Yann Majunke (3), Niklas Kary.