„Verlieren ist scheiße!“ – Gavrielides nach 3,5 Stunden Krimi in der zweiten Runde
Karlsruhe (tcr.) Das erste Match des Tages auf dem Center Court zwischen dem jungen deutschen Liam Gavrielides, der Dank einer Wildcard direkt im Hauptfeld steht und dem Qualifikanten Oriol Roca Batalla (ESP) sah zunächst nach einer klaren Sache für den Spanier aus. 6:2 4:1 und 40:0 bei Aufschlag des Deutschen, stand es nach etwas mehr als einer Stunde. Aber dann drehte der 19-
jährige Deutsche mit zypriotischen Wurzeln, sein Papa kommt aus Zypern, erst richtig auf.
„Ich bin nicht der Typ der einfach abschenkt, zudem habe ich eine Wildcard bekommen, da gibt man natürlich alles, wer weiß wann ich wieder eine bekomme.“, so Gavrielides. Und wie er alles gab, er kämpfte sich zum 4:4. Und es blieb ausgeglichen bis zum Tiebreak – lange Rallyes bei denen der Deutsche den Ton angab. Denkbar knapp mit 10:8 sicherte sich der 19-jährige den zweiten
Satz. Diesen positiven Vibe nahm Gavrielides mit in Satz 3 – ging dort mit 5:3 in Führung. Doch der Spanier holte sich das Break und glich zum 5:5 aus. Schließlich musste auch im dritten Satz der Tiebreak entscheiden – mittlerweile waren 3,5 Stunden auf der Uhr. Beim Stand von 3:3 der Deutsche mit leichten Krämpfen. Doch der Siegeswille war größer.
Mit 7:3 holte sich Gavrielides den Tiebreak und damit den Sieg – sein erster in einem Hauptfeld der ATP Tour. In Runde zwei
wartet jetzt Alejandro Tabilo (CHI). „Ich werde mein Bestes geben.“, so der glückliche Gewinner. Gavrielides – neben dem Tennis noch etwas für den Kopf Liam Gavrielides, der erst letztes Jahr sein Abitur eingetütet hat, studiert neben der Profi-Karriere Wirtschaftswissenschaften an der Fernuni Hagen. „Ich finde einfach, dass ich neben dem Tennis noch viel Zeit habe, zudem habe ich schnell gemerkt, dass ich noch etwas für den Kopf brauche.“, so der Deutsche. „Trotzdem ist der Fokus aktuell natürlich voll auf dem Tennis.“, so Gavrielides weiter.
Zwei weitere Deutsche stehen in der zweiten Runde
Wie Gavrielides ist auch Marko Topo (GER) Dank einer Wildcard im Hauptfeld. Er machte gegen Miljan Zekic (SRB) mit 6:3 6:4 kurzen Prozess. Spannender machte es Tim Handel (GER), der durch die Quali musste, in seinem Spiel gegen Dali Blanch (USA). Ein Match auf Augenhöhe. Denkbar knapp mit 7:5 sicherte sich Blanch den ersten Satz. Satz zwei dann mit dem besseren Ende für den Deutschen, 7:5 für Handel. Zu Beginn des dritten Satz greift sich Blanch plötzlich an den Oberschenkel. Beim Stand von 3:0 für Handel, dann die Verletzungspause. Aber auch die konnte nicht helfen. Der Deutsche sicherte sich Satz 3 mit 6:0. „Ich bin natürlich sehr happy. Das ist das erste Mal für mich bei einem ATP Challenger im Hauptfeld und dann gleich die erste Runde zu gewinnen, das ist natürlich sehr cool.“, so Handel überglücklich nach seinem Sieg.