Wahre Heldinnen: Zwei Frauen retten Schiedsrichter das Leben
Region (wfv) In der Sontheimer Hermann-Eberhardt-Halle nahmen die Bezirks-Hallenmeisterschaften der C-Jugendlichen am 20. Januar gerade Fahrt auf, als der Fußball plötzlich völlig zur Nebensache wurde. Mitten im dritten Spiel brach der Schiedsrichter, der die Partie leitete, unvermittelt und ohne Vorwarnung auf dem Spielfeld zusammen.
Zufällig saßen auf der Tribüne mit Nicole Kugler und Bianca Lang zwei Spielermütter des VfR Aalen, die im entscheidenden Moment Courage zeigten und Verantwortung übernahmen. Die beiden im Krankenhaus Mutlangen bzw. Heidenheim tätigen Pflegefachkräfte eilten dem Schiedsrichter ohne zu zögern zu Hilfe, leiteten sofort Reanimationsmaßnahmen ein und setzten diese bis zum Eintreffen des Notarztes fort. „Zweifellos haben die beiden Frauen dem Schiedsrichter mit ihrem beherzten Eingreifen das Leben gerettet“, kommentierte Jens-Peter Schuller, Vorsitzender des Bezirks Ostwürttemberg. Der Schiedsrichter habe das Krankenhaus mittlerweile wieder verlassen und es gehe ihm den Umständen entsprechend gut.
Bewegende Auszeichnung sorgt für Standing Ovations
Das Turnier wurde nach dem Vorfall abgebrochen und eine Woche später, am vergangenen Samstag, in Königsbronn fortgesetzt. Diese Gelegenheit ergriff Schuller, um den beiden Lebensretterinnen im Namen des Württembergischen Fußballverbandes zu danken. Im Rahmen der Kampagne „BLEIB FAIR“, die nicht nur Fairplay von Sportlerinnen und Sportlern, sondern auch vorbildliches Verhalten rund um das Spielgeschehen fördert, lobte der Bezirksvorsitzende die beiden Lebensretterinnen für deren heldenhaften Einsatz
In der gut gefüllten Herwartsteinhalle hielt es keinen auf den Sitzen, unter tosendem Applaus und Tränen nahmen Nicole Kugler und Bianca Lang zwei adidas-Spielbälle für ihre Nachwuchskicker entgegen.
Lebensretter sein: Kostenlose Schulungen für Vereine
Auch wenn sich niemand wünscht, mit so einer Situation konfrontiert zu werden, entscheidet schnelles und entschlossenen Handeln im Falle eines Herzstillstandes über Leben oder Tod. Jedes Jahr sterben in Deutschland rund 65.000 Menschen am plötzlichen Herztod – oft, weil die Betroffenen vor Ort nicht effektiv reanimiert werden. Mit einem bundesweiten Kooperationsprojekt möchten die Deutsche Herzstiftung und der DFB mit seinen Landesverbänden dies ändern.
In kostenlosen Schulungen geben Expert*innen Ehrenamtlichen theoretische und praktische Hilfen an die Hand, um in Notsituationen schnell und richtig reagieren zu können. Die Serie trägt den Titel „Lebensretter sein“, weitere Informationen sowie die Möglichkeit, seinen Verein für eine Schulung anzumelden, gibt es hier.
Zudem bietet der wfv in Kooperation mit defibtech Deutschland Sonderkonditionen bei Miete und Kauf von Defibrillatoren an, so der wfv in seiner Meldung.