Starker Beginn reicht nicht – LIONS verlieren im Pokal klar gegen Bamberg
Karlsruhe (psk). Die Sommerpause ist zu Ende. Doch bevor es für die PS Karlsruhe LIONS ab dem 21. September in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA um Punkte gehen wird, stand am 14. September die erste Runde im BBL-Pokal auf dem Programm. Die Badener hatten Heimrecht gegen die hoch favorisierten Bamberg Baskets.
Denn diese spielen eine Klasse höher, in der easyCredit Basketball Bundesliga (BBL), wo sie neunfacher Titelträger sind. Auch den Pokal hat die Mannschaft bereits sechsmal nach Franken geholt. Nach 40 lange Zeit spannenden und kampfbetonten Minuten in der frisch sanierten Europahalle war das Ergebnis mit 57:78 deutlich. In der ersten Halbzeit war es den LIONS jedoch gelungen, den Klassenunterschied vergessen zu machen. Erst nach dem Seitenwechsel kristallisierten sich die letztlich klaren Verhältnisse heraus.
Ausgerechnet in diesem so schweren Spiel musste das Karlsrudel auf O´Showen Williams verzichten. Der Spielmacher und Punktegarant hatte die gesamte Woche über mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen gehabt und war nicht rechtzeitig fit geworden. Diese Schwächung merkte man dem Team allerdings zunächst nicht an. Zwar gab es im Verlauf der ersten Sequenzen keine Punkte und es sollte über weite Strecken ein Low-Scoring-Game bleiben. Nach 100 Sekunden eröffnete aber Lukas Herzog aufseiten der Hausherren die Korbjagd. Nach vier Minuten stand es 6:0 für Karlsruhe. Bamberg fand hingegen in der Offense nicht richtig ins Spiel und kam daher auch kaum zu guten Gelegenheiten. Die LIONS blieben zunächst weiter am Drücker. Ein Distanztreffer von Dreier-Spezialist Lachlan „Lucky“ Dent zum 11:2 in der sechsten Minute veranlasste Gästecoach Anton Gavel – der als junger Spieler selbst mehrere Jahre lang in Karlsruhe aktiv gewesen war – die erste Auszeit zu nehmen.
Seinem Team gelang es daraufhin besser, sich durchzusetzen und sogar zum 11:11-Ausgleich zu kommen. Nach Ablauf der ersten zehn Minuten hatten allerdings wieder die LIONS die Nase vorn. Mit 17:14 ging es in den nächsten Abschnitt, wo die Baskets in der 13. Minute den Spielstand auf 21:21 egalisierten, um kurz darauf erstmals an diesem Abend selbst in Führung zu gehen. Die Gäste waren nun die effektivere Mannschaft. Doch die Badener konnten zunächst mithalten. Karlsruhe fightete um jeden Ball, allerdings auf Kosten einer steigenden Foulbelastung, wodurch die Gäste immer wieder zu einfachen Punkten kamen. Trotzdem eroberte der Underdog die Führung nochmals kurzzeitig zurück. Die Abschlüsse waren zwar nicht sehr präzise, die Trefferquoten entsprechend niedrig. Dafür setzte das Team immer wieder nach und erarbeitete sich mit Rebounds viele zweite Chancen. Mit zunehmender Dauer der Partie wurde der Favorit spielerisch aber immer überlegener. Der Halbzeitstand von 32:37 war zwar leistungsgerecht und ließ für die folgenden 20 Minuten noch alles offen. Die zweite Hälfte begann auch so, wie die erste zu Ende gegangen war – intensiv und kampfbetont. Da aber der Erstligist die sich ihm bietenden Chancen nun besser nutzte, konnte er seinen Vorsprung Punkt um Punkt ausbauen. LIONS-Headcoach Aleksandar Scepanovic nahm binnen weniger Minuten zwei Auszeiten. Seinen Schützlingen war aber inzwischen der Rhythmus abhandengekommen. Die Effektivität blieb niedrig und so lag man zur letzten Pause bereits deutlich mit 45:62 zurück. Bamberg hatte nun vergleichsweise leichtes Spiel mit einer Karlsruher Mannschaft, die weiterhin vollen Einsatz zeigte, aber einfach nicht ausreichend scorte, um noch eine Trendwende einzuleiten. Der Klassenunterschied war nun deutlich sichtbar, das Spiel zunehmend zerfahren. Es fehlten den LIONS auch die zündenden Ideen, um sich gegen eine inzwischen sattelfeste Defense der Franken durchzusetzen. In den letzten Minuten gab Scepanovic noch mehreren Nachwuchsspielern die Möglichkeit, sich auf der großen Bühne zu präsentieren, bevor das Pokalabenteuer für Karlsruhe beendet war.
Drei LIONS-Spieler trugen sich zweistellig auf dem Scoreboard ein. Lachlan Dent punktete 13-fach, Lukas Herzog und Jason Ani holten jeweils elf Zähler. Nun kann die Konzentration ganz dem Auftaktspiel in der ProA am kommenden Samstag gelten. Für Karlsruhe geht es zu den Uni Baskets Münster. In der Europahalle geht es erst am dritten Spieltag zur Sache. Zu Gast am 5. Oktober ist dann RASTA Vechta II.