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Rheinbrüder erkämpfen vier Medaillen bei den Olympic Hope Games

BU: Nils Böhm, Yannik Hofmann (Trainer), Jozsef Vigh, Jannik Heritz und Marie Sophie Syskowski repräsentierten die Rheinbrüder Karlsruhe bei den Olympic Hope Games Bildquelle: ©Rheinbrüder


Karlsruhe (MaT). Die diesjährigen Olympic Hope Games fanden in der ungarischen Kanuhochburg Szeged statt. Von den Rheinbrüdern Karlsruhe wurden Marie Sophie Syskowski, Undine Horakh, Jozsef Vigh, Nils Böhm und Jannik Heritz vom Deutschen Kanu-Verband (DKV) nominiert. Außerdem feierte der Karlsruher Junioren- und Leistungsklasse-Trainer Yannik Hofmann sein internationales Trainer-Debüt.

Jannik Heritz musste im Feld der U17 erkennen, dass die internationale Konkurrenz in seiner Altersklasse über die 500 Meter extrem stark ist. Trainer Yannik Hofmann berichtete, dass sein Schützling sich vor allem in der ersten Rennhälfte von den kraftvollen Startern überrascht zeigte. „Im zweiten Teil der Strecke konnte er wieder Boden gutmachen“, so Hofmann nach der Regatta.
Dem Schüler der Karlsruher Eliteschule des Sports, dem Otto-Hahn-Gymnasium, gelangen bei seinen zweiten Olympic Hope Games allerdings auch zwei Medaillenerfolge in den Großbooten. Über den Kilometer erkämpfte sich der deutsche Viererkajak mit Leonhard Böhling (Essen), Richardt Arnold (Leipzig), Norwin Grüneich (Potsdam) und dem Rheinbruder auf Position vier einen ungefährdeten Silberrang. Erster wurden die Gastgeber aus Ungarn.
Im Mixed-Viererkajak über 500 Meter mischte das Boot des DKV ebenfalls bei der Medaillenvergabe mit. In der Besetzung Lena Gieschke (Berlin), Theo Witzleb (Dresden), Jannik Heritz und Levke Uhlmann (Bochum) gelang der Sprung auf den Bronzerang, hinter den starken Mannschaften aus Polen und der Türkei.
Leider brachte Jannik Heritz die einzigen Kajakmedaillen mit nach Hause. Die deutsche Jugend-Vizemeisterin Undine Horakh, die ebenfalls im Kajakbereich nominiert war, musste nach sehr guten Vorläufen im Einer- und Viererkajak die Regatta wegen einer starken Erkältung vorzeitig aufgeben. Yannik Hofmann, der gemeinsam mit seinem Kollegen aus Hamm für den Damen-Kajakbereich zuständig war, bedauerte den Ausfall von Horakh sehr, durfte sich am Ende der Regatta aber über vier Gold- und fünf Silbermedaillen seiner Disziplingruppe bei seiner Nationalmannschaftspremiere freuen.
Im Nachwuchs-Canadierbereich glänzten die von David Reeck betreuten Athleten Nils Böhm und Jozsef Vigh auf der Regattastrecke von Szeged. Bei der U17 lieferte sich der Vierercanadier über 200 Meter mit Jonas Prehl (Leipzig), dem Karlsruher Nils Böhm, Arjen Vandersee (Potsdam) und Arthur Hoppe (Berlin) einen spannenden Fight mit dem ungarischen Vierer um den Silberrang. Während die ukrainische Mannschaft mit über einer Sekunde Vorsprung gewann, sicherte sich Deutschland mit vier Hundertsteln hauchdünn die Silbermedaille.
Im Zweiercanadier ging der Deutsche Vizemeister im Sprinteiner-Canadier zusammen mit dem Leipziger Magnus Ott sowohl über 500 als auch über 1.000 Meter an den Start. Nachdem dem deutschen Duo der Finaleinzug über 1.000 Meter als Vierter knapp verwehrt blieb, konnten sie sich über die halbe Distanz für die Finalteilnahme qualifizieren und schlossen das Rennen als Achte ab.

Die vierte Olympic-Hope-Medaille brachte Jozsef Vigh mit in den Rheinhafen. Ähnlich wie bei Nils Böhm war auch in den Rennen von Jozsef in der Altersklasse 16 zu erkennen, dass die deutschen Leistungen in den Kleinbooten am Ende einer kräftezehrenden Saison noch nicht ganz für internationale Topplatzierungen reichten. Im Zweiercanadier mit Arthur Hoppe erkämpfte er im A-Finale über 500 Meter den achten Rang.

und Ilja Bartashov (Mannheim) zwar nichts mit der Vergabe der Medaillen zu tun, sicherte sich aber einen guten sechsten Platz. Im Vierercanadier-Einsatz über 500 Meter bei der U17 gab es die begehrte Medaille, denn die Crew mit „Joci“ als Schlagmann, zusammen mit Moritz Haase (Potsdam), Magnus Ott und Noam Voigt (Potsdam), sicherte sich die Bronzemedaille. Hier drehten die ungarischen Gastgeber den Spieß vom 200-Meter-Einlauf um und gewannen dieses Mal vor Deutschland Silber; auch hier ging der Sieg an die Ukraine.

Neben Jozsef Vigh war es auch für die Canadierfahrerin Marie Sophie Syskowski ihre internationale Premiere in Szeged. Die Deutsche Jugend-Vizemeisterin musste sich bei ihrem ersten Einerrennen mit dem Adler auf der Brust über 1.000 Meter mit dem achten Rang in ihrer Altersklasse U16 zufriedengeben. Über 500 Meter misslang ihr zwar der Einzug ins Finale, aber mit einem engagierten Rennen sicherte sie sich dann den Sieg im B-Finale.
Im Vierercanadier der U17 zeigte das deutsche Boot mit Marie Sophie als Schlagfrau, Emilie Pluge (Magdeburg), Marie Burwig und Alma Kliemke (beide Potsdam) eine Steigerung über die Wettkampftage. Verpassten sie im Vorlauf noch als Vierte den direkten Einzug ins Finale, ließen sie im Semifinale mit einem Sieg keinen Zweifel daran, dass sie zur internationalen Spitze gehören. Im Finalrennen konnten sie den Schwung aus dem Semifinale mitnehmen und sicherten sich den fünften Platz. Der Rückstand der deutschen Boote zu den Medaillenrängen war leider oft sehr deutlich, denn mittlerweile werden im Canadier-Damen-Bereich deutlich schnellere Zeiten von der internationalen Konkurrenz gefahren.
Im Vierercanadier Mixed, den Marie Sophie ebenfalls als Schlagfrau anführen durfte, belegte das Quartett mit Alma Kliemke, Jon Präger und Ilja Bartashov einen ordentlichen fünften Platz.

Bundesstützpunktleiter Detlef Hofmann zeigte sich sehr zufrieden mit dem Karlsruher Kanu-Nachwuchs: „Nach so einer langen und anstrengenden Saison ist es immer schwer, nochmal internationale Topleistung zu bringen, insbesondere wenn andere Nationen sich speziell darauf vorbereiten können. Trotzdem, mit vier Medaillen nach Hause zu kommen, ist aller Bonheurs.“