Hart umkämpftes Duell in Gießen – LIONS am Ende knapp geschlagen
Karlsruhe (Psk). Die Begegnung zwischen den PS Karlsruhe LIONS und den GIESSEN 46ers am 2. Spieltag der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA war nichts für schwache Nerven. Beide Mannschaften hatten ihre Auftaktmatches verloren und brannten auf den ersten Saisonsieg.
Dazu gesellten sich bei vielen Beteiligten und Beobachtern sicher Erinnerungen an das Playoff-Viertelfinale im vergangenen Mai. Nach intensiven wie emotionalen Duellen hatten damals die Badener die Oberhand behalten und waren ins Halbfinale eingezogen, um sich später die Meisterschaft zu sichern. Im Sonntagsspiel am 29. September gelang es nun den 46ers, sich zu revanchieren. Das kampfbetonte und über die gesamte Spielzeit betrachtet völlig ausgeglichene Duell endete mit 66:64 für die Hessen.
Beide Teams begannen nervös. Treffer aus dem laufenden Spiel waren zunächst Mangelware – bis sich die Gastgeber in der Offense mehr und mehr durchsetzen konnten und zur Mitte des ersten Viertels mit 7:0 in Führung lagen. Bei den LIONS passte bis dahin so gut wie gar nichts zusammen. Headcoachs Aleksandar Scepanovics Spieler wirkten verunsichert und ihre Angriffsbemühungen wurden vom Gegner meist souverän neutralisiert. Erst in Minute sechs scorte das Karlsrudel erstmals – allerdings durch Freiwürfe. Aus dem Feld heraus agierten die Badener in dieser Phase weiterhin zu unkreativ. Es war an Kapitän Julian Albus, kurz nach der fälligen Auszeit per Dreier die ersten Karlsruher Punkte aus dem laufenden Spiel heraus zu erzielen. Nun bekamen er und seine Mannschaft endlich mehr Zugriff auf die Partie und konnten sich wenig später über die erste Führung der Saison freuen. Mit 12:15 ging es in den zweiten Spielabschnitt, in dem das Duell zunächst noch kampfbetonter und punkteärmer war. Lukas Herzog hatte nun einige starke Momente und sorgte in Minute 14 mit einem Wurf zum 12:23 aus schwieriger Position für die zweitstellige Führung der Gäste.
Es ging weiterhin nicht unbedingt hochklassig, aber spannend zu. Dazu trugen auch die Gießener bei, die vor heimischem Publikum alles gaben und sich Punkt um Punkt bis drei Minuten vor Halbzeit wieder auf vier Zähler heranschoben. 11:3 Punkte der Badener in der verbleibenden Zeit hatten allerdings zur Folge, dass sich das Team vom Oberrhein mit einem klar gewonnenen Viertel bei einem Halbzeitstand von 26:38 in die Kabine verabschieden konnte – und ausgestattet mit Selbstbewusstsein stark zurückkehrte. Die Defense wirkte sicher wie im zweiten Spielabschnitt und die LIONS bauten ihren Vorsprung bis auf 17 Punkte aus.
Nach einigen Minuten kippte das Spiel jedoch, was sich maßgeblich an den vielen vergebenen Chancen des amtierenden Meisters festmachen ließ. Der Ball fand einfach nicht mehr den Weg durch die gegnerische Reuse. Die 46ers dominierten nun geradezu. Doch die Führung hielt bis zur letzten Pause, wenn auch nur knapp. So war beim Stand von 48:50 zu Beginn des Schlussabschnitts alles offen. Die Hausherren, psychologisch im Vorteil, eroberten nun die Führung zurück, konnten sich aber nicht absetzen und die Sporthalle Gießen-Ost sah eine Crunchtime, die ihren Namen verdient hatte. 24 Sekunden vor Schluss, beim Stand von 65:64, nahm Gießens Headcoach Branislav Ignjatovic nochmals eine Auszeit. Den darauffolgenden Ballbesitz münzte seine Mannschaft nach einem Foul per Freiwurf in einen Punkt um, der zum durchaus knappen Endstand führte.
Beste Werfer für Karlsruhe waren Lukas Herzog (22 Punkte) und Julian Albus (14). Herzog holte überdies 8 Rebounds – ein Wert, der nur von seinem Kollegen Dennis Tunstall (10) übertroffen wurde, der dazu siebenfach scorte. Nach zwei Auswärtsspielen zum Auftakt liegt die Konzentration der LIONS nun vollständig auf der Heimpremiere in der Europahalle am kommenden Samstag. Dann empfängt Karlsruhe mit RASTA Vechta II eine junge, interessante und hochtalentierte Mannschaft. Tickets für das Spiel sind auf der LIONS-Website erhältlich.