LIONS können Merlins nicht entzaubern – zum Hinrundenabschluss kommt Bayreuth in die Fächerstadt
Karlsruhe (psk). Im Baden-Württemberg-Derby zu Gast bei den HAKRO Merlins Crailsheim kämpften sich die PS Karlsruhe LIONS am 3. Januar nach zwischenzeitlich deutlichem Rückstand mehrmals heran, schafften aber nicht mehr die Wende. So endete der 16. Spieltag in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA angesichts der Kräfteverhältnisse zwischen den Südwest-Klubs etwas zu deutlich mit 88:69. Karlsruhes Glück: Da die meisten Konkurrenten in der Abstiegszone ihre ersten Duelle am Doppelspieltag auch verloren haben, geht es in der Tabelle nicht weiter nach unten. Doch zum Hinrundenabschluss am 5. Januar vor heimischer Kulisse gegen den BBC Bayreuth hätte ein Sieg nun überragende Bedeutung.
Der Sprungball und die ersten Punkte gingen an die LIONS. Danach übernahmen allerdings gleich die Hausherren die Führung, die sie nur noch einmal kurzzeitig abgeben sollten. In einem attraktiven Schlagabtausch stand es zur Mitte des ersten Abschnitts 15:14. Die optischen Vorteile lagen aber aufseiten der Merlins, die immer wieder Lücken in der Karlsruher Defense fanden und durchstachen. Auch aus der Distanz zeigten sich die Gastgeber anfangs äußerst treffsicher. Ganze fünf ihrer ersten sechs Dreier-Versuche fanden ihr Ziel. So konnte sich Crailsheim recht mühelos absetzen- Ein temporeiches erstes Viertel ging mit 32:20 zu Ende. Die Badener zeigten sich allerdings relativ unbeeindruckt vom Druck, den die Hohenloher aufbauten. In der 13. Minute verwandelte Joel Mäntynen erstmals einen Karlsruher Dreier zum 34:28. Auch in der Verteidigung stand man nun näher am Gegner und verhinderte gute Wurfpositionen. So schaffte es der amtierende Meister, seinen Rückstand auf zwischenzeitlich vier Zähler zu reduzieren. Das Momentum kippte nochmals auf die andere Seite, aber die stark verbesserte LIONS-Defense wurde belohnt. Der Halbzeitstand von 47:40 kann durchaus als Achtungserfolg gewertet werden. Auch nach dem Seitenwechsel blieb die Partie intensiv, doch nun machte sich allmählich die kleine Rotation des Karlsrudels bemerkbar, was sich auch in der Foulbelastung niederschlug. Die Merlins wirkten zudem wacher, spritziger und bauten ihren Vorsprung schnell wieder auf über zehn Punkte aus. In Minute 25 schien es deutlich zu werden, als die Hausherren zwei Dreier binnen 20 Sekunden zum 62:44 verwandelten. Die LIONS aber glaubten weiterhin an ihre Chance, verteidigten nun wieder besser und schnupperten kurz vor Ende des Viertels wieder am einstelligen Rückstand. Die Messe schien noch nicht gelesen, als beim Stand von 67:55 die letzten zehn Minuten anbrachen. Tatsächlich wäre es fast noch ein enges Spiel geworden. Da die Hausherren ihre Dreier nicht mehr trafen, arbeitete sich Karlsruhe Punkt um Punkt heran. Drei Minuten vor dem Ende betrug die Differenz nur noch acht Zähler und wären aufseiten des Titelverteidigers aktuell stabile Scorerqualitäten vorhanden, hätte das Duell wohl noch eine Wendung nehmen können. So aber rissen die Zauberer die Kontrolle wieder endgültig an sich.
Topscorer für Karlsruhe war mit weitem Abstand Abu Kigab. Er kam auf 24 Punkte, gefolgt von Maurice Pluskota mit 14 Zählern. Wie oft in den zurückliegenden Wochen sahen Beobachter ein engagiertes und kämpferisches Team, dem es aber in den entscheidenden Momenten an den letzten und entscheidenden Prozenten fehlte – sei es die meist schwachen Trefferquoten, seien es die Scorer-Fähigkeiten generell.
Zum Hinrundenabschluss erwarten die LIONS bereits am 5. Januar den BBC Bayreuth in der heimischen Europahalle. Der ehemalige Erstligist blickt ebenfalls auf eine schwache bisherige Saisonbilanz. Doch im Gegensatz zu Karlsruhe konnten die Franken im ersten Teil des Doppelspieltags Selbstvertrauen tanken. 87:77 hieß es am 3. Januar nach 40 Minuten gegen die EPG Baskets Koblenz. Somit rangiert Bayreuth mit nun fünf Siegen auf Platz 13, eine Position vor den LIONS mit vier Erfolgen. Der BBC hat wie Karlsruhe keine glänzenden Statistiken vorzuweisen, scort aber deutlich häufiger. Bei Assists und Rebounds ist die Diskrepanz immerhin nicht ganz so ausgeprägt. Zweimal gab es die Paarung erst in der ProA. 2023/2024 in Franken hatten die Hausherren am Ende knapp mit 77:71 vorn gelegen. Im Spiel am Oberrhein, damals noch in der Lina-Radke-Halle, war es noch enger gewesen. Erst in der Overtime konnten sich die LIONS damals bei einem Endstand von 82:81 die Siegpunkte schnappen. Spielbeginn am Sonntag ist um 17:30 Uhr. Tickets sind auf der LIONS-Website erhältlich.