Chapeau, Luka Mladenovic!
Grünwettersbach (asc). Die Szene dieses umkämpften TTBL-Spiels ereignete sich Ende des zweiten Einzels: Tiago Apolonia konnte sich die beiden Auftaktsätze gegen Luka Mladenovic sichern und schien einem ungefährdeten Sieg entgegenzusteuern. Doch Luka Mladenovic biss sich immer mehr ins Match, holte sich etwas glücklich die beiden folgenden Sätze und hatte beim 10:9 im Entscheidungssatz Matchball. Mladenovic blieb am Drücker drängte Apolonia in die Defensive und jubelte, als der letzte Ball Apolonias scheinbar ins Aus ging.
Die Schiedsrichter zählten den Punkt für Mladenovic, Halle und Mitspieler jubelten. Doch Tiago Apolonia hatte den Ball an der Tischkante gesehen und monierte dies. Nach Diskussionen der beiden Spieler mit den Schiedsrichtern korrigierte Luka Mladenovic das Votum der Unparteiischen und beruhigte gleichzeitig die protestierenden TTC-Fans. 10:10 statt 11:9. Die beiden folgenden Ballwechsel entschied Tiago dann recht unspektakulär für sich. 10:12, im Gesamtergebnis 1:1 statt 2:0 für die Hausherren. Diese Tat von Luka Mladenovic kann man nicht hoch genug bewerten, ist sie doch in vielen anderen Sportarten nahezu undenkbar. Chapeau, Luka!
Im Eröffnungseinzel hatten die Hausherren vorgelegt. Der erstmals für den ASC aktive Winterneuzugang Yan-Cheng Huang startete gegen seinen taiwanesischen Landsmann Yi-Hsin Feng vielversprechend und ging im 1. Satz mit 10:6 in Führung. Doch der TTC-Spitzenspieler konnte den Kopf aus der Schlinge ziehen, holte sich auch den zweiten Durchgang in der Verlängerung und war dann nicht mehr zu bremsen.
Nach dem Ausgleich durch Tiago Apolonia traf dann Ricardo Walther auf Patrick Baum. Nach zwei umkämpften Sätzen, die jeweils mit 12.10 an den agileren ASC-Routinier gingen, war der Widerstand des ehemaligen Juniorenweltmeisters gebrochen, der beim 1:11 im 3. Satz gegen den nun entfesselt auftrumpfenden Walther chancenlos blieb.
Zum 4. Einzel schickte Trainer Achim Krämer Leo de Nodrest in die Box, der in der Hinrunde dank einer starken Leistung Yi-Hsin Feng besiegen konnte. Leo knüpfte zunächst nahtlos an diese Leistung an, zeigte ein enorm druckvolles Spiel, holte sich den Auftaktsatz und war auch im 2. Satz auf Kurs. Doch gegen Satzende wurde Feng stärker, während bei Leo der Faden riss. Als dieser Satz verloren ging, lief beim Franzosen im ASC-Dress nicht mehr viel zusammen und Feng konnte am Ende klar für sein Team punkten und den Ausgleich herstellen.
Da auf Seite der Hausherren sowohl Maciej Kubik, als auch Sam Walker verletzungsbedingt fehlten, schickten sie Baum/Mladenovic ins Schlussdoppel, während beim ASC Walther/de Nodrest ihre Premiere feierten, da Guilherme Teodoro auf Grund der Ausländerregelung – nur ein nicht EU-Ausländer darf pro Team auflaufen – nicht eingesetzt werden konnte. Nachdem das ASC-Duo, lautstark unterstützt vom mitgereisten ASC-Anhang, die beiden Auftaktsätze für sich verbuchen konnten, bäumten sich die Hausherren nochmals auf, holten Satz 3 und egalisierten im 4. Satz einen 6:9 Rückstand. Doch mit Glück und Geschick brachte das ASC-Duo den Sieg nach Hause. Der 6. Sieg im 7. Doppel! Durch diesen erneuten Erfolg kletterte der ASC mit nunmehr 14:10 Punkten vorerst auf Rang 5, während die unterlegenen Hausherren weiter um den Klassenerhalt bangen müssen. Bleibt zu hoffen, dass ihnen ihr sportliches Verhalten letztlich nicht zum Verhängnis wird.
TTBL: TTC Zugbrücke Grenzau – ASC Grünwettersbach 2:3