Heißer Tanz, verdienter Sieg – LIONS können endlich wieder jubeln
Karlsruhe (psk). Nach Teil zwei des Doppelspieltags am 5. Januar ist die Hinrunde in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA Geschichte. Bei den PS Karlsruhe LIONS war man im September ambitioniert in die Saison gestartet.
Doch der amtierende Meister war angesichts einer Reihe von Verletzungen von Beginn an mit Kaderproblemen konfrontiert. So kamen im Verlauf der ersten 16 Spieltage ganze zwölf Niederlagen zusammen. Von Tabellenrang 14 aus ging das Karlsrudel an Spieltag 17 in das Duell gegen den eine Position besser platzierten BBC Bayreuth. Nach zuvor drei Niederlagen am Stück durfte man im Sonntagsspiel vor einer Rekordkulisse von über 2.500 Zuschauern in der heimischen Europahalle endlich wieder einen Erfolg feiern. Nach intensiven, temporeichen und durchgehend spannenden 40 Minuten stand es 80:68. Durch den fünften Saisonsieg tauschen die Badener auf dem Tableau mit den Franken die Plätze und können nun mit etwas Zuversicht und Selbstvertrauen in die Rückrunde gehen.
Die Hausherren starteten überzeugend in die Partie, standen gut sortiert in der Defense und dominierten mit ihrem Zug zum gegnerischen Korb die Anfangsphase: 7:0 nach 2 ½ Minuten. Doch allmählich fanden auch die Gäste ins Spiel und glichen nach knapp vier Minuten zum 10:10 aus. Man merkte dem Duell an, dass es für beide Kontrahenten um viel ging. Es wurde kompromisslos um jeden Ball gekämpft. Dabei blieben Fehler auf beiden Seiten nicht aus. Aber trotz der einen oder anderen überhasteten Aktion saßen die Abschlüsse bei den LIONS deutlich besser als zuletzt und das Karlsrudel entschied das erste Viertel verdient mit 20:12 für sich. Der BBC kam zwar entschlossen aus der kurzen Pause, machte das Spiel schnell, konnte aber kein Kapital daraus schlagen. Die Gastgeber waren weiterhin effektiver und lagen in der 13. Minute erstmals zweistellig vorn. Auch eine Auszeit der Franken half diesen wenig weiter. Denn die Karlsruher Defense war weiterhin auf ihrem Posten, gewährte wenig Räume und so blieb der LIONS-Korb für die Gäste zwischenzeitlich wie vernagelt. Drei Minuten vor Halbzeit war beim 39:21 mit 18 Punkten der größte Karlsruher Vorsprung des Abends erreicht. Im Hinblick auf die Körpersprache zeigte sich der ehemalige Erstligist davon jedoch unbeeindruckt. Die Gäste schafften es in der verbleibenden Zeit bis zum Gang in die Kabinen, den Sturmlauf der Hausherren zu bremsen und im Gegenzug einige erfolgreiche Abschlüsse zu kreieren. Der Score zur Spielmitte las sich mit 42:30 demnach auch nicht mehr ganz so deutlich. Nach dem Seitenwechsel schien die Intensität der Begegnung sogar nochmals zuzunehmen. Es ging schnell und immer wilder vom einen Korb zum anderen. Die LIONS suchten schnelle Abschlüsse, die aber nur noch selten ihr Ziel fanden. Bayreuth arbeitete sich bis auf sieben Punkte heran. Nun fand aber plötzlich – und genau zum richtigen Zeitpunkt für seine Mannschaft – Dreierspezialist Lachlan „Lucky“ Dent zu seiner alten Stärke zurück. Innerhalb von 2 ½ Minuten war er ganze viermal aus der Distanz erfolgreich und trug damit maßgeblich dazu bei, dass auch vor Anbruch des Schlussabschnitts die LIONS-Führung noch zwölf Punkte betrug (60:48). Auch jetzt wurde das Duell mit offenem Visier geführt, taktische Überlegungen schienen wie schon im bisherigen Verlauf keine Rolle zu spielen. Durch das weiterhin enorme Tempo der Begegnung kam es zu überdurchschnittlich vielen Turnovern auf beiden Seiten. Nach einem Bayreuther Distanztreffer zum 75:65 Mitte der 38. Minute schien sich kurz nochmals eine Tür für die Gäste aufzutun. Die LIONS blieben jedoch besonnen und brachten ihren Vorsprung über die Ziellinie.
LIONS-Topscorer war wie schon zwei Tage zuvor bei der Niederlage in Crailsheim Abu Kigab. Er erzielte 21 Punkte. Lachlan Dent kam auf 18 Zähler. Joel Mäntynen (13) und Kapitän Julian Albus (11) scorten ebenfalls zweistellig. Der Beginn der Rückrunde hält für Karlsruhe eine schwere Aufgabe bereit. Am 11. Januar macht Phoenix Hagen seine Aufwartung in der Europahalle. Im Hinspiel am 12. Oktober hatte der Ruhrgebietsklub mit 100:69 dominiert und auch im weiteren Saisonverlauf seine Stärke unter Beweis gestellt. Doch wenn die LIONS am kommenden Samstag so auftreten wie gegen Bayreuth, muss sich auch der Tabellenvierte etwas einfallen lassen, wenn er die Siegpunkte aus der Fächerstadt entführen will.