Fußball

„Engagement wird gesehen und anerkannt“: DANKE SCHIRI. in Sinsheim, Heidelberg, Mannheim und Karlsruhe

Foto: DANKE SCHIRI. Karlsruhe (Quelle: bfv + privat)

Sinsheim/Heidelberg/Mannheim/Karlsruhe (bfv). Gemeinsam mit Das Örtliche ehren der Badische Fußballverband und seine Schiedsrichtervereinigungen (SRVgg) auch in diesem Jahr wieder besonders engagierte Unparteiische, die sich neben ihren Spielleitungen vor allem in der Gewinnung und Bindung des Nachwuchses einbringen. In Sinsheim, Heidelberg, Mannheim und Karlsruhe haben die Ehrungen bereits stattgefunden.

Mit dem Wettbewerb DANKE SCHIRI. würdigt der bfv Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter, die auch über ihre Aufgaben auf dem Platz hinaus Verantwortung übernehmen. In diesem Jahr werden gemeinsam mit Das Örtliche 21 Unparteiische aus ganz Baden geehrt. Dabei erhalten die Preisträger*innen in den Kategorien Ü50, U50 und Schiedsrichterin ihre Auszeichnung auf Kreisebene. Danach wählt eine unabhängige Jury aus diesem Kreis pro Kategorie einen bfv-Sieger bzw. eine bfv-Siegerin aus. Alle Geehrten dürfen sich auf die Verbandsehrung freuen, die am 29. März im Röser Medienhaus in Karlsruhe stattfinden wird. In diesem Rahmen werden die Verbandssieger*innen verkündet und ausgezeichnet.

KreisÜ50U50Schiedsrichterin
KarlsruheSchuster, BerndRohwedder, Pascal
BruchsalHees, WalterJust, MirkoLehmann, Sylvia
PforzheimKraft, ReinhardWerthwein, David
SinsheimHöck, RonaldFischer, PatrickBender, Mia
HeidelbergBulut, SinanMerten, Timm
MannheimPickert, WolfgangLeonhardt, IvoTomicic, Ena
TBBElmar, AmendDonadio, Daniele
MosbachSchlinke, AndreasKrause, Tobias
BuchenSemmler, ManfredHäfner, Tobias

Sinsheim

Fotos: DANKE SCHIRI. Ehrungen Sinsheim, (Quelle: bfv + privat)

Über 30 Jahre Schiedsrichtertätigkeit kann sich Ronald Höck auf seine Fahne schreiben. Seit mehreren Jahren ist er außerdem als SR-Ansetzer im Einsatz. Am liebsten hat Höck die Neutralität und Disziplin, die er als Schiedsrichter an den Tag legen muss. „Dabei ist es wichtig, dass mein Umgang mit Spielern und Verantwortlichen stets respektvoll und berechenbar ist“, wie er meint. Das gibt er auch jungen Unparteiischen weiter, die er als Pate betreut, als Assistenten mit zu seinen Spielleitungen nimmt und als Beobachter stetig im Blick hat. Durch seine Initiative und den Austausch mit jungen Leuten konnten schon einige Neulinge für die Schiedsrichterei im Fußballkreis Sinsheim gewonnen werden. Für die Zukunft hat Höck einen Wunsch: „Weniger Kritik, Ausschreitungen und vor allem ein respektvolles Miteinander auf den Plätzen. Meine große Hoffnung ist es, dass die Zuschauer und Verantwortlichen neutraler auf die Entscheidungen der Schiris schauen und diese auch so akzeptieren.“

Patrick Fischer ist seit mittlerweile acht Jahren Schiedsrichter und pfeift seitdem mit Leidenschaft, meist sogar mehrere Spiele am Wochenende. Damit sichert er aktiv den geregelten Spielbetrieb im Fußballkreis Sinsheim. Seine Motivation dazu? „So kann ich nach meiner aktiven Spielerlaufbahn meinem größten Hobby, dem Fußball, erhalten bleiben“, meint Fischer. Darüber hinaus steht der 35-Jährige Neulingen als SR-Pate mit Rat und Tat zur Seite und trägt somit einen wichtigen Teil dazu bei, dass der Nachwuchs einen guten Start in die Schiedsrichterei erlebt. In die Gemeinschaft der Schiris bringt sich Fischer vorbildlich mit ein, was sich nicht zuletzt darin widerspiegelt, dass er das Tor der Sinsheimer SR-Fußballmannschaft hütet. Neben seinem Engagement im Bereich der Schiedsrichterei ist Fischer auch im Fußballkreis ehrenamtlich aktiv – als Staffelleiter der Kreisklasse B sowie der Kreisklasse C Nord. „Mich freut es persönlich sehr, dass ich diese Auszeichnung erhalten habe und mein Engagement gesehen und anerkannt wird“, betont Fischer stolz.

Gerade erst 14 Jahre alt ist die Preisträgerin der Kategorie „Schiedsrichterin“ aus Sinsheim, Mia Bender. Sie absolvierte ihren Neulingslehrgang Anfang vergangenen Jahres und war seither schon über 25 Mal an der Pfeife und der Linie im Einsatz. „Für mich ist das Beste am Schiri-Sein, dass ich immer neue Leute kennenlernen darf“, beteuert die Preisträgerin. „Andere Leute sollten auch Schiri werden, da es total Spaß macht und man seinen Lieblingssport nochmal von einer anderen Seite kennenlernen kann.“

Heidelberg

Der Heidelberger Preisträger der Kategorie Ü50 heißt Sinan Bulut. Seit fast 30 Jahren ist er bereits Schiedsrichter und leistet mit knapp 40 Spielen pro Saison einen wertvollen Beitrag zur Aufrechterhaltung des Spielbetriebs. Der 57-Jährige engagiert sich als Ansprechpartner und Pate für junge Schiris und unterstützt bei der Werbung für Neulinge, wo immer es ihm möglich ist. Bei Lehrgängen und Lehrabenden bringt er sich aktiv ein. „Sinan stellt immer das Team und nicht seine eigene Person in den Mittelpunkt. Ihm ist Kameradschaft sehr wichtig“, berichtet Fabian Reuter, Schriftführer der SRVgg Heidelberg. „Für mich bedeutet die Ehrung, dass ich auf meine Leistung und meinen Einsatz sehr stolz bin. Durch mein langjähriges Engagement freut es mich, diese Wertschätzung zu erhalten und bin mir der Verantwortung bewusst, mein Hobby mit Leidenschaft weiterzuführen.“

Fotos: DANKE SCHIRI. Ehrungen , Heidelberg, (Quelle: bfv + privat)

Das unterstreicht auch Timm Merten, für den die Auszeichnung ebenfalls „einen sehr hohen Stellenwert“ hat. „Sie soll auch anderen Schiris Motivation geben, sich in der Gemeinschaft zu engagieren und füreinander einzustehen“, wünscht sich der 44-Jährige, der seit 13 Jahren als Schiedsrichter aktiv ist. Bei seinem Heimatverein SV Sandhausen stellt er die Schiedsrichterei immer in den Mittelpunkt. „Durch ihn bekommt die SRVgg Heidelberg in der Region sehr hohe Aufmerksamkeit“, betont Fabian Reuter. Warum er das alles macht? „Jede Spielerin und jeder Spieler jeder Spielklasse hat es verdient, einen zuverlässigen Schiri für das Spiel zu bekommen. Es geht mir darum, ein Spiel völlig neutral, unvoreingenommen und ohne Vorteile zu leiten. Als Schiedsrichter sind wir alle Vorbilder, das Spiel gerecht zu leiten. Mir ist es wichtig, dass sich alle auf dem Platz wohl und sicher fühlen.“

Mannheim

Fotos: DANKE SCHIRI. Ehrungen Mannheim (Quelle: bfv + privat)

Auf sage und schreibe 44 Jahre als Schiedsrichter kommt Wolfgang Pickert mittlerweile. Der 62-Jährige pfeift bis heute mit Leidenschaft und nimmt bei seinen Einsätzen in der Kreisliga gerne junge Schiris als Assistenten mit. Diese profitieren enorm von seinem gewaltigen Erfahrungsschatz und nehmen sich in vielen Dingen ein Beispiel an ihm. „In und um Weinheim ist Wolfgang ein wichtiger Ansprechpartner im Bereich SR-Werbung, da er allen Interessierten zur Verfügung steht“, berichtet Kreisschiedsrichter-Obmann Matteo Münkel. Für Pickert selbst stehen „Spaß und Freude an Bewegung“ an oberster Stelle, doch „auch der soziale Kontakt“ ist für ihn ein positiver Aspekt seines Hobbys. „Viele Eigenschaften, die man als Schiri braucht, kann man auf das gesamte Leben projizieren“, findet der Preisträger. Zuverlässigkeit, Entscheidungen treffen und vertreten, kommunikativ und selbstbewusst sein und auch die Fitness und Gesundheit seien ein wichtiger Punkt. „Daher kann ich es jedem nur empfehlen, Schiri zu werden, um seine Persönlichkeit weiterzuentwickeln.“

Über 1000 Mal war Ivo Leonhardt in den vergangenen mehr als 20 Jahren als Schiedsrichter und Assistent auf den Sportplätzen in Baden und darüber hinaus im Einsatz. „Man kann sagen, die Schiedsrichterei war und ist die Leidenschaft meines Lebens“, betont der 41-Jährige. „Ich habe ganz unbedarft angefangen, es einfach mal ausprobiert noch während der aktiven Fußballlaufbahn als A-Klassen-Torwart. Als Spätstarter bin ich dann recht schnell mit guten Schiris unterwegs gewesen und habe höherklassige Luft geschnuppert, erst als Schiri, später dann auch als Beobachter“, beleuchtet Leonhardt seine Laufbahn. Bis zum Ablauf der letzten Saison bekleidete er zudem insgesamt 14 Jahre lang das Amt des Schiedsrichter-Obmanns im Kreis Mannheim und zuvor das des Lehrwarts. Trotz des Ausscheidens aus seinen offiziellen Ämtern bringt er sich weiterhin aktiv in die Arbeit der SRVgg Mannheim ein. Als Ansprechpartner für junge Schiris sehen ihn viele als Mentor und Förderer. Während der Coronazeit investierte Leonhardt viel Zeit und Mühe in die Online-Ausbildung neuer Unparteiischer. Auch heute noch wirbt er aktiv für Nachwuchs an der Pfeife. „Man startet, gerade in jungen Jahren, eine tolle Schule fürs Leben“, ist er sich sicher. „Wer Fußball liebt, kann als Schiri so vieles erleben. Es ist eines der interessantesten und vielseitigsten Hobbys, die man haben kann.“

Ena Tomicic ist die Preisträgerin in der Kategorie „Schiedsrichterin“ des Fußballkreises Mannheim. Vor knapp drei Jahren absolvierte sie ihren Neulingslehrgang und kommt seither auf knapp 100 Spielleitungen sowie zahlreiche weitere Einsätze als Assistentin. „Ich bin Schiedsrichterin geworden, weil ich Fußball und Fair Play liebe. Es ist mir eine Ehre, Teil dieses großartigen Sports zu sein und für Fairness zu sorgen“, beteuert die 31-Jährige. „Ena zeichnet sich durch ihre Einsatzbereitschaft und ihren Tatendrang aus“, würdigt Münkel die Preisträgerin. Besonders vorbildlich ist ihre Unterstützung bei der Ausbildung junger Schiedsrichterinnen. Dafür wirbt sie in ihrem Verein und ihrem privaten Umfeld aktiv für Neulinge. Tomicic ist darüber hinaus äußerst lernwillig und bildet sich mit Regelfragen kontinuierlich weiter. „Die Auszeichnung ist für mich eine große Motivation, weiterhin fair und präzise zu pfeifen, um eine noch bessere Schiedsrichterin zu werden und das Beste aus mir herauszuholen“, freut sich Tomicic.

Karlsruhe

Foto: DANKE SCHIRI. Karlsruhe (Quelle: bfv + privat)

Seit 1979 Schiedsrichter, in der Zeit über 2000 Spiele geleitet und weitere 750 Mal an der Linie im Einsatz, von 1985 bis 2013 Leiter der ehemaligen Schiedsrichtergruppe Hardt, außerdem über 30 Jahre in verschiedenen Rollen Vorstandsmitglied der SRVgg Karlsruhe. Das ist das Engagement von Bernd Schuster in Zahlen. Im Lehrstab engagierte er sich, indem er bei der Vorbereitung und Durchführung von Neulingslehrgängen unterstützte. Bis heute ist Schuster ein wichtiges Bindeglied zwischen Jung und Alt und ein angesehenes Mitglied der Schiedsrichtervereinigung. Nur folgerichtig, dass der 57-Jährige bereits alle Schiedsrichter-Ehrennadeln des bfv erhielt und zusätzlich vom Fußballkreis Karlsruhe für 40-jährige aktive Schiedsrichtertätigkeit geehrt wurde. Nun erhält er auch die DANKE SCHIRI.-Ehrung des Kreises. „Ich freue mich, dass damit mein unermüdlicher und ständiger Einsatz, nicht nur in diesem, sondern auch für viele vergangene Jahre, ausgezeichnet wird“, erklärt Schuster.

Pascal Rohwedder war in den über 20 Jahren, die er bereits als Schiedsrichter tätig ist, in verschiedensten Funktionen im Einsatz, unter anderem als Untergruppen- und als Förderkaderleiter sowie als Spieleinteiler. Seit 2020 ist der 34-Jährige außerdem stellvertretender Vorsitzender der SRVgg Karlsruhe. Neben seinen offiziellen Ämtern bringt sich Rohwedder in weitere Projekte ein, z.B. organisiert er die Teilnahme am Weihnachtsmarkt mit einem SR-Stand und plant Aktionen zur Kameradschaftspflege. Für neue Schiris ist er ein wichtiger Ansprechpartner und steht ihnen als Pate gerne mit Rat und Tat zur Seite. Lehrgänge und Sitzungen der SRVgg Karlsruhe gibt es kaum ohne Rohwedders Beteiligung, was ihm sowohl die bronzene als auch die silberne SR-Ehrennadel des bfv einbrachte. „Als Schiedsrichter ist es toll, Verantwortung übernehmen zu dürfen und Teil der Fußballfamilie zu sein“, findet der Geehrte. „Es stärkt die Persönlichkeit, daher kann ich jedem nur raten, es einfach mal auszuprobieren.“