Karlsruher SC

KSC-Hauptversammlung: Viele Fragen, einstimmige Entlastung und ein baldiger Transfer?

Karlsruhe (mia). Am Mittwochabend, 29. Januar 2025 fand im Green Place im Wildparkstadion des Karlsruher SC die ordentliche Hauptversammlung der KSC GmbH & Co. KG statt.

Wolfgang Grenke , Vorsitzender des Aufsichtsrates der KSC KGaA, Michael Becker, KSC-Geschäftsführer und Notar Fabian Feterowsky saßen auf dem Podium. Grenke eröffnete als Leiter der Versammlung die Hauptversammlung und las zunächst die Tagesordnung vor. Die Eigentümer von zirka 95 % des Gesamtkapitals waren angemeldet.

Nachdem eine wesentliche Schuldnerin, die Gröner Group zahlungsunfähig geworden war, ist das Jahresergebnis der KSC GmbH aus dem Geschäftsjahr 1.7.2023 bis 30.6.2024 nun negativ und beträgt – 184 TEURO, so Grenke als er den Geschäftsbericht des abgelaufenen Geschäftsjahres erläuterte. Auch erklärte Grenke den Ablauf der Veranstaltung sowie der Generaldebatte, bei der die Aktionäre Fragen stellen dürfen.

Rekordjahr und Transfer?

KSC-Geschäftsführer Michael Becker gab seinen Bericht über die Kapitalstruktur der KSC KGaA ab. Natürlich sei der KSC weiter auf Transfererlöse angewiesen, um das strukturelle Defizit zu schließen und mit einem entwicklungsfähigen Kader am Ende oben anzugreifen, so Becker.

Es war „ein absolutes Rekordjahr“ erklärte Becker über den Ertrag in Höhe von 47.214TEURO, der in ein Ergebnis von 388 TEURO mündete. Allerdings nach der Insolvenz von der Gröner Group auf Minus 184TEURO korrigiert werden musste.

Man befinde sich bereits in der sportlichen Planung für die kommende Saison und es könne durchaus sein, so Becker, dass sich schon in den nächsten Tagen noch etwas tue in Sachen Transfers, erklärte er den Aktionären.

Fragen an das Podium

Bei der Generaldebatte stellte auch Ex-Vizepräsident Martin Müller Fragen. Zum Einen wollte er Fragen vorab stellen können. Auch die Absage wegen der Insolvenz der Gröner Group könne er nicht nachvollziehen.

Des Weiteren ging es um die Spielerwerte, bei denen er eine Differenz teils in Höhe von 1,4 Millionen Euro sah und wollte wissen woher dies komme. Auch die Forderung gegen die Gröner Group interessierte, ob dieser effektiv 803TEURO sei. „Was effektiv fehlt ist über eine Million“, antwortete Becker darauf.

Geschäftsführer-Gehalt bleibt intern

Die nächste Frage ging auch über das Thema Kreuzer und Transfererlöse. Ob der sportliche Erfolg planbar oder nicht planbar, da es im Geschäftsbericht widersprüchliche Angaben gäbe. Auch die Bewertung der quantitativen und qualitativen Performancesteigerung interessierten ihn ebenso wie das Wirtschaftskonzept, Darlehensaufnahmen sowie der Sachstand in Sachen Investor und das Gehalt des Geschäftsführers. Auch Streitwerte und Dividendenzahlungen. „Ich bitte um Verständnis, weil manche Aktionäre sind interessiert“ daran was passiere, endete Müller. Grenke erklärte: „Da müssen wir ungefähr eine dreiviertel Stunde unterbrechen, um die Fragen zu beantworten.“ Allerdings eine Antwort könne er geben: Das Gehalt vom Geschäftsführer müsse nicht genannt werden.

Antworten

Nach rund einer dreiviertel Stunde ging es weiter. Becker hatte mit seinen Mitarbeitern das Zahlenwerk gewälzt und die Antworten zusammengestellt. Was beim Hauptsponsor noch offen sei: über 1,5 TEURO brutto. Und wesentlich war dies, um die Hauptversammlung zu verschieben.

Das Insolvenzverfahren wurde am 30.10 eröffnet, der Jahresabschluss bzw die Feststellung im November stattfand, erkläre die Diskrepanz.

Wieso sich die Spielerwerte verändert hatten, liege an der Abschreibung, die aufgrund der Vertragslaufzeit gerechnet würde.

Gute Mischung im Kader

Konkrete Verbesserungsperspektiven mit dem neuen Stadion, und Transfererlösen, da gehe es um die Kaderzusammenstellung. Dafür habe der KSC Leitlinien erstellt, auch der wirtschaftliche Wert spiele bei der Verpflichtung eine Rolle. Natürlich nicht nur, sondern die Mischung muss stimmen, so Becker. „Die grobe Richtung ist, dass 50 % des Kaders einen wirtschaftlichen Wert aufweisen um die Wirtschaftlichkeit zu steigern“, so Becker.

Die Performancesteigerung seit 1.4. (Entlassung Kreuzers): „Die ist sehr positiv zu bewerten.“

Keine Gesprächslinien beim Investorenthema

Ob das Betriebskonzept risikoreich sei? Das Konzept ist bisher gut aufgegangen und langfristige Verträge im Logenbereich sprechen für das exklusive Konzept. Der Trend gehe aktuell zu noch exklusiveren Angeboten.

„Es gibt aktuell keine konkreten Gesprächslinien“ in Sachen Investor.

Auch sei der Geschäftsführervertrag bislang nicht verlängert. Es gab noch keine Gespräche- Die Gehälter seien vertraulich, das habe nichts mit Transparenz zu tun. Sondern man schütze die einzelnen Personen.

Klagen seien folgende Anhängig: Gröner Group mit Verhandlung am 26. Februar. Der KSC hat zusätzlich einen Strafantrag gestellt.

Das Verfahren mit Gondorf ist abgewiesen.

Das dritte Verfahren ist von einem Aushilfstrainer im Nachwuchsbereich. Ein Trainer der auf Wiedereinstellung klagt.

Das Gesamtbudget im Sport betrage rund 18 Mio Euro, so Becker.

Summe der Rechtsstreitigkeiten

Auch Toni Iemboli trat ans Mikrofon. Er unterstützte die Frage Müllers, dass Aktionäre Fragen vorab stellen dürfen. Zudem interessiere ihn, was die gesamten Streitigkeiten mit Martin Müller den KSC gekostet haben. Becker „Wir haben fleißig zusammen gezählt.“ 180.000 Euro Kosten sind bis jetzt auf den KSC zugekommen. Damit war auch die Generaldebatte beendet.

Abstimmungen und Entlastung

Grenke erklärte, dass vom eingetragenen Grundkapital waren 95% 3.331.243 Aktien zugegen waren. Damit kam es zu den Abstimmungen über den Jahresabschluss sowie die Entlastungen. Keiner stimmte mit Nein, somit wurden alle Tagesordnungs-Punkte einstimmig bestätigt.