Basketball

LIONS mit kleiner Sensation – Not-Aufgebot schlägt die Tigers

Bild von Darko Stojanovic auf Pixabay

Karlsruhe (psk). Verletzungssorgen bereiten den PS Karlsruhe LIONS bereits über die gesamte bisherige Saison hinweg Probleme. Im Vorfeld des 24. Spieltags der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA am 15. Februar kamen auch noch krankheitsbedingte Ausfälle hinzu, so dass Aleksandar Scepanovic, dem Headcoach des Karlsrudels lediglich eine Rumpftruppe aus acht Löwen zur Verfügung stand, davon drei Jugendspieler.

In der heimischen Europahalle traf man auf einen personell deutlich stärker besetzten Gegner. Die Tigers Tübingen, im Vorfeld der Partie schon mit 14 Siegen ausgestattet, doppelt so viele wie die LIONS, waren daher im badisch-schwäbischen Derby hochfavorisiert. Am Ende jubelten jedoch nicht die mitgereisten Tigers-Fans sondern das Karlsruher Publikum. Dank eines starken Starts in die Partie und eines aufopferungsvollen sowie kämpferischen Einsatzes im weiteren Verlauf behielten Scepanovics Schützlinge nach 40 Minuten mit 87:84 die Oberhand.

In der Anfangsphase produzierten beide Teams zunächst viele Fehlwürfe, das Tempo der Partie war von Beginn an hoch. Nach 90 Sekunden eröffnete Maurice Pluskota mit den ersten LIONS-Punkten die Korbjagd. Der Treffer schien plötzlich das gesamte Team zu pushen. Erst nach fast vier Minuten gelang es den Tigers, mit ihren ersten Freiwürfen den Zehn-Punkte-Lauf der Hausherren zu stoppen. Nach und nach warfen sich die Gäste auch warm und verwandelten mehr Abschlüsse. Das Geschehen wurde dennoch weitgehend von den LIONS diktiert, die sich absetzen konnten und bald zweistellig führten. Zur ersten Pause stand es 29:17. Doch Tübingen kam besser in den zweiten Abschnitt und nach fünf schnellen Punkten der Schwaben nahm Scepanovic erstmals eine Timeout, deren Zeitpunkt gut gewählt war. Denn sein Team startete danach erneut einen Run, der erst beim Stand von 41:22 von Tigers-Headcoach Domenik Reinboth mittels einer Auszeit für sein Team gestoppt wurde. Es war gleichzeitig der Schlusspunkt des LIONS-Laufs. In der Folge stotterte die bis dahin so starke Offense der Gastgeber, bei denen sich die Fehlwürfe nun häuften. Tübingen reduzierte Punkt um Punkt den Rückstand. Es dauerte ein paar Minuten, bis Karlsruhe zu seiner Linie zurückfand und sich nach einer mitreißenden ersten Hälfte vor einer lautstarken Kulisse mit einer 50:39-Führung in die Halbzeitpause verabschiedete. Die ersten guten Szenen nach dem Seitenwechsel gehörten den Tigers, die sich schnell bis auf drei Punkte heranschoben. Auch die Defense der Gäste war nun deutlich aggressiver als zuvor und nach 23 Minuten war die Begegnung mit 52:52 ausgeglichen. Es gelang den LIONS zwar, zu verhindern, dass das Spiel kippte. Doch das Duell war nun eng und in dieser Phase von vielen harten Aktionen geprägt. Die Atmosphäre auf dem Court und den Tribünen heizte sich weiter auf. Obwohl nun auf beiden Seiten viele Fehlwürfe zu verzeichnen waren, bekamen die gezählten 2.679 Zuschauer in der Europahalle unglaublich intensiven Basketball geboten. Bis zur letzten Pause verschafften sich die Hausherren wieder etwas Luft und führten anfangs des vierten Viertels mit 67:58. Doch nun ließen bei den Löwen allmählich die Kräfte nach. Kurz vor Ablauf der 34. Minute war die Begegnung mit 73:73 erneut ausgeglichen, nach der Hälfte des Schlussabschnitts lag Karlsruhe mit 78:73 vorn. Gefühlt hatte zu diesem Zeitpunkt längst die Crunchtime begonnen und auf beiden Seiten war nun eine Mischung aus taktieren und vollkommen wilden Aktionen zu sehen. Mit vereinten Kräften brachten die Badener den angesichts der Konstellation hochverdienten Sieg über die Ziellinie.

LIONS-Topscorer war Maurice Pluskota, der in seinem 188. Pflichtspiel für Karlsruhe mit 29 Punkten und 13 Rebounds glänzte. Spielmacher O´Showen Williams, der bis auf eine kurze Pause nach einer schmerzhaften Aktion durchgehend auf dem Court war, kam auf 23 Zähler und starke sechs Steals. Lukas Herzog punktete ebenfalls zweistellig (14). Diese drei und zudem Kapitän Julian Albus kamen alle auf über 35 Minuten Spielzeit und haben nach der  Energieleistung gegen die Tigers etwas Zeit zum Durchatmen. Denn am kommenden Wochenende ist in der ProA spielfrei. Weiter geht es für Karlsruhe am 1. März in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt, bei den ART Giants Düsseldorf.