KSC vs FCM: Stellungnahme der Fanhilfe Magdeburg und Fanhilfe Karlsruhe
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Karlsruhe (pm). Am vergangenen Samstag stand in Karlsruhe eine rein sportlich brisante Partie zwischen dem Karlsruher SC und dem FC Maghdeburg auf dem Spielplan der 2. Bundesliga. Zwei Traditionsvereine – KSC und FCM – in blau-weiß sollten sich auf dem Rasen duellieren. „Aus Sicht der zuständigen Polizeibeamten wurden aber auch Duelle außerhalb des Spielfeldes prophezeit. Anders lassen sich die 29 aus unserer Sicht überraschenden „Gefährdenansprachen“ nicht erklären“, so die gemeinsame Stellungnahme der Fanhilfen Magdeburg und Karlsruhe.
Knapp eine Woche vor dem Spiel wurden diese Briefe vom Ordnungs- und Bürgeramt Karlsruhe verschickt, so die Fanhilfen. Darin aufgeführte Informationen waren:
„– Das Spiel wird von den Sicherheitsakteuren als Risikospiel eingestuft.
– Mit gewalttätigen Ausschreitungen wird gerechnet.
– Das Fanverhältnis wird von beiden Seiten als „traditionell feindschaftlich“ eingestuft.“
„Wie die „Sicherheitsakteure“ zu dieser Einschätzung gekommen sind, ist jedoch fragwürdig“, so die Stellungnahme. „Nach unseren Informationen (bestätigt durch den KSC und auch das Fanprojekt Karlsruhe) kam es in den vergangenen 25 Jahren bei 10 Aufeinandertreffen zu KEINERLEI Zwischenfällen abseits des Rasens. Getroffen wurde die Einschätzung somit auf Grundlage anderer, subjektiver Faktoren nach dem Austausch der Szenekundigen Beamten beider Vereine im Vorfeld der angesetzten Partie.“
Nicht unerwähnt soll bleiben, dass Fans des KSC von höchster Stelle beim DFB mit der Fair-Play-Medaille für ihr Handeln bei der Partie gegen den FCM vor zwei Jahren ausgezeichnet wurden. „Feindschaft sieht definitiv anders aus.“
„Was sich traditionell aber tatsächlich zugetragen hat, ist das Sicherheitsgespräch am Montag vor dem Spiel. Anwesend waren hier Vertreter des gastgebenden Vereins, das Fanprojekt Karlsruhe, Szenekundige Beamte sowie Vertreter der Polizei aus Karlsruhe. Die Empfehlungen des KSC und Fanprojekt Karlsruhe zur Einstufung in die Kategorie 1/grün/geringstes Risiko stieß bei der ortsansässigen Polizei auf taube Ohren. Daher blieb es bei der Bezeichnung „Risikospiel““, so die Fanhilfen in ihrer Meldung.
„Für uns liegt die Vermutung nahe, dass wieder einmal falsche Wahrheiten verbreitet werden, um eine falsche Realität zu kreieren in welcher die Law-and-Order-Fantasien von Sicherheitskreisen und Teilen der Politik bedient werden“, so die Stellungnahme weiter.
„Die angeschriebenen Personen werden durch die Gefährderanschreiben stigmatisiert, da nun in polizeiinternen Auskunftsdateien ein weiterer Eintrag dazugekommen ist. Wir stehen mit den Betroffenen im Austausch und werden diesen empfehlen, beim Ordnungs- und Bürgeramt Karlsruhe Datenauskunftsersuchen einreichen, um der Sache auf den Grund zu gehen. Weitere rechtliche Maßnahmen lassen wir im Anschluss durch unsere Fananwälte prüfen. In jedem Fall halten wir Euch auf dem Laufenden. Unser Ziel ist und bleibt es, Fußballfans vor solchen ungerechtfertigten Maßnahmen, mit weitreichenden Folgen für die Betroffenen, zu schützen. Übrigens: Nach dem letzten Wochenende sind wir nun bei 11 Aufeinandertreffen in 25 Jahren ohne Zwischenfälle. Die Prognose von KSC und Fanprojekt Karlsruhe sowie die Fehleinschätzung der SKBs/ Polizei haben sich demnach bestätigt“, geben die Fanhilfen zu Bedenken.