Basketball an Karneval – LIONS schnappen sich den Sieg in Düsseldorf
Karlsruhe (psk). Nach einem länderspielbedingt freien Wochenende läutet die BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA allmählich die heiße Phase der Saison ein. Mit gestärktem Selbstbewusstsein aus dem erfolgreichen Aufeinandertreffen mit den Tigers Tübingen am 15. Februar, aber weiterhin verletzungsgeplagt, traten die PS Karlsruhe LIONS am 1. März bei den ART Giants Düsseldorf an.
Beide Kontrahenten sind noch auf Siegpunkte angewiesen, um den Klassenerhalt frühzeitig abzusichern. Dementsprechend wurden am 25. Spieltag in der rheinländischen Metropole keine Geschenke verteilt. Doch während draußen in der Stadt vermutlich fast überall der Düsseldorfer Karneval gefeiert wurde, jubelte in der Halle nach 40 temporeichen, intensiven und streckenweise hochspannenden Minuten nur das Team der Gäste. Mit einer sehenswerten Vorstellung in der Offense konnten sich die LIONS den neunten Saisonsieg sichern und durch das 84:92 einen wichtigen Schritt weg vom hinteren Tabellendrittel machen.
Von Beginn an entwickelte sich ein schnelles und munteres Spiel mit vielen Wurfchancen und fast ebenso vielen Treffern. In der Anfangsphase hatten die Giants meist die Nase knapp vorn, da bei den LIONS die Zuordnung in der Defense nicht immer stimmte. Offensiv zeigten beide Mannschaften ein wahres Spektakel. Mit der Zeit verteidigte Karlsruhe konsequenter, schaltete schnell um und verschaffte sich so Vorteile, die aber durch mehrere Fehler gegen Ende des ersten Abschnitts wieder zunichte gemacht wurden. Nach zehn Minuten stand es schließlich 30:30. Zwar ging es danach temporeich weiter, jedoch mit weniger glücklichen Abschlüssen bei den LIONS. Die Hausherren, die ebenfalls den Fuß nicht vom Gaspedal nahmen, waren in ihren Würfen präziser – bis zu ihrer höchsten Führung von 43:37 in der 16. Minute. Es folgte ein drei Minuten dauernder 14-Punkte-Run Karlsruhes, der auch von einer Düsseldorfer Auszeit nicht unterbrochen werden konnte. Die letzten guten Aktionen vor der Halbzeit gehörten aber den Gastgebern, die beim Gang in die Kabinen mit 46:51 zurücklagen. Zurück auf dem Feld, standen die Giants kurz vor dem Ausgleich, bevor die LIONS ab der 22. Minute das Geschehen dominierten und das Momentum klar auf ihrer Seite hatten. So war der Karlsruher Vorsprung bis zur 24. Minute zweistellig, verharrte im Anschluss jedoch bei dieser Marke. Denn obwohl der ProA-Meister der vergangenen Saison in der Offense zeitweise geradezu zauberte, vernachlässigte er im Gegenzug die Defense und verpasste es so, sich endgültig abzusetzen. Mit einem kleinen, aber wirksamen Fünf-Punkte-Lauf konnte Düsseldorf kurz vor Ablauf der Spielzeit im dritten Viertel auf 62:70 verkürzen. Noch war also nichts entschieden – auch nicht, als LIONS-Kapitän Julian Albus den Ball 19 Sekunden nach Beginn des Schlussabschnitts von der Dreierlinie aus trocken und humorlos durch die gegnerische Reuse schickte. Denn die Giants mobilisierten nochmals alle Kräfte, schlossen mehrere Angriffe infolge erfolgreich ab, während auf Karlsruher Seite plötzlich Ladehemmung herrschte. Mittels eines Zwölf-Punkte-Runs brachten sich die Hausherren in Minute 34 auf Schlagdistanz (74:75). Drei Minuten vor dem Ende fiel gar der 79:79-Ausgleich. Zu einem Führungswechsel reichte es indes nicht mehr. Zu zahlreich waren in Summe die erfolgreichen Ballvorträge des Karlsrudels, das die Nerven behielt und in einer recht ausgeglichenen und unterhaltsamen Begegnung das cleverere Team war.
Topscorer der Partie war Abu Kigab, der nach sechswöchiger Verletzungspause mit 24 Punkten und zehn Rebounds ein mehr als gelungenes Comeback feierte. Zweistellig für die LIONS scorten auch Maurice Pluskota (17), Lukas Herzog (16), O´Showen Williams (13) und Joel Mäntynen (10). In der ProA geht es mit einem Doppelspieltag weiter. Am kommenden Wochenende ist Karlsruhe gleich zwei Mal Gastgeber, zuerst am 7. März, wenn um 19:30 Uhr die Nürnberg Falcons BC in die Fächerstadt kommen. Im Sonntagsspiel zwei Tage später geht es bereits um 17:30 Uhr los. Gegner in der Europahalle sind dann die Dresden Titans.
