LIONS rupfen die Falcons – Titans sind nächster Gast in der Europahalle

Karlsruhe (psk). Teil eins des Doppelspieltags in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA war am 7. März eine klare Angelegenheit – zumindest am Oberrhein. Dort gastierten die Nürnberg Falcons BC bei den PS Karlsruhe LIONS, die sich für ihre Hinspielniederlage am 7. Dezember mehr als angemessen revanchierten. Nachdem die Badener das zweite sowie das dritte Viertel fast nach Belieben dominiert hatten, war die Entscheidung frühzeitig gefallen. Endstand vor gut 2.100 Zuschauern in der Europahalle: 97:73.
Die LIONS erwischten den besseren Start, während die Falcons ein paar Minuten benötigten, um sich warmzuwerfen. Nach fünf Minuten deutete der Zwischenstand von 10:9 auf eine Begegnung auf Augenhöhe hin. Die war es allerdings nur bedingt. Während die meisten Statistiken zwar über die gesamte Spielzeit hinweg recht ausgeglichen waren, hatte Nürnberg von Beginn an Probleme mit der Ballkontrolle und produzierte übermäßig viele Turnovers. Davon profitierten die Hausherren in Form von entsprechenden Ballgewinnen und daraus resultierenden Wurfchancen. So brachte ein Elf-Punkte-Lauf die LIONS bereits in Minute sieben zweistellig in Führung. Doch nach einer bitter nötigen Auszeit fanden die Gäste mit wirkungsvollen Distanztreffern zurück in die Partie. Nach Ablauf der ersten zehn Minuten war die Karlsruher Führung mit 23:21 nur noch knapp. Zu Beginn des zweiten Abschnitts glichen die Franken gar aus, bevor ihr Run von den Gastgebern gestoppt wurde, die ihrerseits zu einem neuen Lauf ansetzten und ihren Vorsprung in Minute 15 wieder zweistellig ausgebaut hatten. Die Falcons mühten sich, agierten aber vor allem in der Offense meist unglücklich und gerieten nun immer mehr ins Hintertreffen. Mit Ablauf der Spieluhr stellten O´Showen Williams und Melvin Jostmann mit einer sehenswerten Co-Produktion die 52:32-Halbzeitführung für die LIONS her. Eine Statistik ragte zu diesem Zeitpunkt heraus. Im Verlauf der ersten 20 Minuten hatten die Gäste ganze 14 Turnovers produziert, die Hausherren nur deren drei – eine wahre Horror-Bilanz für die Falcons.
In der Halbzeitpause erholten sich die abstiegsgefährdeten Nürnberger nicht wirklich vom Verlauf der ersten beiden Viertel. Zurück auf dem Parkett änderte sich nichts am Charakter der Begegnung. Für die Falcons bedeutete das weitere Ballverluste, für die LIONS weitere Punkte. Da aber bei den Badenern mit fortschreitender Spieldauer die Konzentration etwas nachließ, gelang es Nürnberg, sich zwischenzeitlich etwas zu stabilisieren, bevor die Gastgeber die letzten zwei Minuten des dritten Abschnitts nutzten, um bis zur letzten Pause auf 79:50 davonzuziehen. Im Schlussviertel schließlich ließ das Team von Headcoach Aleksandar Scepanovic die Zügel zunehmend locker, beschränkte sich auf vereinzelte schön anzuschauende Spielzüge und schonte seine Kräfte.
Topscorer für die LIONS war Abu Kigab, der wie in der Vorwoche auf 24 Zähler kam. O´Showen Williams erzielte 19 Punkte und unterstrich mit acht Assists sowie sechs Steals eindrucksvoll seine Spielmacherqualitäten. Maurice Pluskota (14) sowie der erst 20-jährige Elijah Ndi (11) scorten ebenfalls zweistellig. Erwähnenswert war auch Point Guard Pavle Pisic, der noch ein Jahr jünger ist als Ndi, und mit diesem zum Stammpersonal des Regionalliga-Teams der LIONS zählt. Pisic bekam von Scepanovic 16 Minuten Einsatzzeit und revanchierte sich mit starken acht Punkten.
Nach nun drei Erfolgen in Serie und dem Sieg im direkten Vergleich gegen Nürnberg hat Karlsruhe den zwölften Tabellenplatz gefestigt und kann nun sogar vorsichtig etwas nach oben schielen. Der Zug in Richtung Playoffs dürfte angesichts von bisher bereits 16 Niederlagen abgefahren sein und zu den Dresden Titans auf Rang elf sind es drei Siege Unterschied. Doch was nach viel klingt, relativiert sich etwas beim Blick auf Teil zwei des Doppelspieltags am kommenden Sonntag. Denn dann empfangen die LIONS ebendiese Titans zum Duell. Der Auftritt in der Elbmetropole im letzten Spiel vor dem Jahreswechsel war angesichts eines Endstands von 101:71 zwar ein Desaster für die Badener gewesen. Doch nun ist die Ausgangslage eine andere. Daheim in der Fächerstadt ist das Karlsrudel deutlich stärker und erfolgreicher als in der Fremde. Hinzu kommt das wiedergefundene Selbstvertrauen aus den letzten Begegnungen, auch wenn die Verletzungssorgen weiterhin andauern. Die Titans hingegen bekamen am 7. März bei den VET-CONCEPT Gladiators Trier klar ihre Grenzen aufgezeigt. Der Tabellenzweite triumphierte nicht nur souverän, sondern veredelte seinen Erfolg auch noch mit 108 Punkten, 28 mehr als Dresden erzielen konnte. Man darf gespannt sein, was das Aufeinandertreffen zwischen LIONS und Titans bringt, wenn die Europahalle am 9. März bereits den zweiten Tipoff binnen 48 Stunden erlebt. Denn das Sonntagsspiel beginnt bereits um 17:30 Uhr.