Schützenfest in Quakenbrück – LIONS stärker als Dragons

Karlsruhe (psk). 100:111 – so lautete der Endstand beim Auswärtsspiel der PS Karlsruhe LIONS am 29. März. Die Artland Dragons, in der Tabelle stark unter Druck und massiv abstiegsgefährdet, konnten vor heimischem Publikum in Quakenbrück nur zu Beginn überzeugen. Mit zunehmender Spieldauer übernahmen die Badener immer mehr die Kontrolle und zeigten trotz ihrer weiterhin dezimierten Rotation keine Müdigkeitserscheinungen.
Zwar konnte Headcoach Aleksandar Scepanovic mit der Defense-Leistung seines Teams nicht wirklich zufrieden sein. Das selbstbewusste Auftreten der LIONS sowie ihr Offensiv-Feuerwerk entschädigten ihren Trainer aber mehr als genug. Nach 30 Spieltagen in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA hat der Titelverteidiger zwar keine Chance mehr, sich für die Playoffs um die Meisterschaft zu qualifizieren. Mit fünf Siegen aus den vergangenen sieben Partien ist das Karlsrudel jedoch auf den besten Weg, das Ende einer schwierigen Saison versöhnlich zu gestalten.
Es dauerte ein paar erfolglose Angriffe auf beiden Seiten, bis Lukas Herzog nach Ablauf der ersten Minute einen Dreier ins Ziel brachte und damit die Korbjagd eröffnete. Beide Teams ließen in der temporeichen Anfangsphase einige Chancen liegen. Die etwas smarteren Hausherren spielten sich bald eine Führung heraus. Beim Stand von 10:5 in der fünften Minute reichte es Scepanovic und er rief seine Mannschaft, die viel zu nachlässig mit ihren Gelegenheiten umging, an die Seitenlinie. Es dauerte allerdings noch einige Sequenzen, bis die LIONS richtig in der Begegnung angekommen waren. Mit einer aggressiveren Defense und daraus resultierenden Ballgewinnen, denen gute Offense-Aktionen folgten, stand Karlsruhe kurz vor dem Ausgleich. Doch die besseren Momente kurz vor der ersten Pause hatten die Gastgeber, die mittels eines Buzzerbeaters für drei Punkte die 27:20-Führung nach den ersten zehn Minuten herstellten. Im zweiten Viertel waren es die starke Dreierquote und insbesondere der heiß laufende Distanzwurf-Spezialist Lachlan „Lucky“ Dent, die den noch amtierenden Meister im Spiel hielten. Die Dragons zeigten sich davon wenig beeindruckt, arbeiteten wenig spektakulär, aber effektiv und hielten so die Führung, die allerdings kurz vor Mitte des Spielabschnitts mit 38:37 nur noch denkbar knapp ausfiel. Es blieb nun zunächst eng, bevor sich die Hausherren wieder ein wenig absetzen konnten, ihren Vorsprung in der letzten Minute vor der Halbzeitsirene aber leichtfertig aus der Hand gaben. Die LIONS, die um jeden Ball kämpften, lagen so etwas überraschend zur Spielmitte wieder knapp vorn. Mit einem Zwischenstand von 55:56 ging es in die Kabinen. Zurück auf dem Court waren die Gäste weiterhin überzeugender in ihrer Körpersprache, was sich auch bald deutlich in Punkten widerspiegelte. Ein 11:0-Lauf binnen weniger als zwei Minuten ließ die LIONS-Führung zweistellig werden und kurz vor Mitte des dritten Viertels stand es 59:74. Mit zahlreichen Steals und Tempogegenstößen dominierten die Gäste nun in der Artland Arena. Aufseiten der Dragons ging zwischenzeitlich der Faden komplett verloren. Erst wenige Minuten vor der letzten Pause fand der Tabellensiebzehnte wieder etwas in den Rhythmus und konnte den Rückstand ein wenig verkürzen. Entschieden war angesichts des Zwischenstands von 73:85 zu Beginn des Schlussviertels nichts und tatsächlich schnupperten die Gastgeber kurz darauf sogar am Anschluss. Scepanovic reagierte umgehend mit einer Auszeit, die klug gewählt war. Denn seine Schützlinge ließen daraufhin trotz der kleinen Karlsruher Rotation nichts mehr anbrennen. Allerdings gab es noch einen kurzen Schockmoment, als Dent ohne Fremdeinwirkung stürzte und zunächst liegenblieb. Der Australier humpelte unter fairem Applaus der Heimfans vom Feld, konnte in der Schlussphase aber glücklicherweise weitermachen. Gemeinsam mit seinen Kollegen hatte er alles im Griff, wenngleich die Dragons in der 39. Minute noch auf acht Punkte herankamen. Eine echte Crunchtime gab es jedoch nicht. Zu souverän spielten es die Badener am Ende herunter.
Topscorer der Partie war Lachlan Dent mit 28 Punkten. Michael Miller war aufseiten der LIONS für 25 Zähler verantwortlich, Abu Kigab für 23. Melvin Jostmann (13) und Lukas Herzog (10) scorten ebenfalls zweistellig. Für Karlsruhe geht es am kommenden Samstag in der heimischen Europahalle weiter. Zu Gast in der Fächerstadt werden dann die HAKRO Merlins Crailsheim sein.