Im Endspurt abgekocht – geschwächte LIONS unterliegen den Merlins

Karlsruhe (psk). Aleksandar Scepanovic, Headcoach der PS Karlsruhe LIONS, ist derzeit nicht zu beneiden. Zwar kämpft sein Team bereits über die gesamte Saison hinweg mit Verletzungssorgen, doch so dünn wie in den vergangenen Wochen war die Personaldecke bisher dennoch selten. Derzeit steht dem Trainer, der die Mannschaft in der Vorsaison noch zum Titel in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA geführt hat, nicht einmal mehr die Hälfte des Stammkaders zur Verfügung, weshalb gleich mehrere U22-Spieler aus der Starting Five der zweiten Mannschaft des Karlsrudels in die Bresche springen müssen.
Dieses Team hat sich zwar vor einigen Tagen souverän die Meisterschaft in der Regionalliga Baden-Württemberg gesichert. Gegen eine Mannschaft mit Aufstiegsambitionen in die erste Liga wie die HAKRO Merlins Crailsheim, die am 5. April in der Karlsruher Europahalle antraten, war am Ende trotzdem der Tank leer. Der 31. Spieltag endete daher nach zunächst hoffnungsvollem Beginn etwas enttäuschend für die Badener, die sich den Gästen von der Hohenlohe mit 74:85 geschlagen geben mussten.
Geschätzt 2.500 Zuschauer in der Fächerstadt, davon eine dreistellige Zahl lautstarker Gästefans, sahen in der Anfangsphase ein intensives, temporeiches und enges Duell, in dem sich die Hausherren mit der Zeit aufgrund der besseren Trefferquoten Vorteile herausspielten. Zwei Sekunden vor Ablauf der ersten zehn Minuten fand einer der bis dahin zielsicheren LIONS-Dreier seinen Weg durch die Merlins-Reuse zum 24:18- Zwischenstand. Das zweite Viertel sollte allerdings den Gästen gehören, die in den Minuten elf bis 14 mit einem 16-Punkte-Run die Partie zunächst komplett drehten. Karlsruhe schlug zwar danach seinerseits mit einem Zehn-Punkte-Lauf zum 34:34 in der 16. Spielminute zurück. Zur Halbzeit hatten jedoch wieder die Gäste die Nase vorn, die sich – wenngleich auch nicht fehlerfrei – im späteren Verlauf als die effektivere Mannschaft erweisen sollten. Mit 41:44 ging es ins dritte Viertel, in dem es zunächst so aussah, als ob die LIONS dem Spiel ihren Stempel aufdrücken würden. Die Merlins fanden zwischenzeitlich kein richtiges Rezept gegen die motivierte Karlsruher Defense und kurze Zeit näherte sich der Vorsprung der Hausherren sogar der Zehn-Punkte-Marke. Doch bereits jetzt deuteten sich die schwindenden Kräfte des verbliebenen Kaders an. Gleichzeitig stieg die individuelle Foulbelastung, so dass Scepanovic zunehmend die Optionen ausgingen. Trotzdem rettete sein Team eine 66:64-Führung in die letzte Pause. Im Schlussabschnitt verschoben sich die Kräfteverhältnisse dann sehr deutlich zugunsten der Merlins, die nun auf nahezu sämtlichen Positionen im Vorteil waren und sich mit dem Sieg in Karlsruhe weiterhin eine gute Position für die Playoffs in wenigen Wochen bewahrt haben.
Gleich zwei LIONS-Spieler erzielten ein Double Double. Abu Kigab, mit 25 Punkten Topscorer der Partie, holte außerdem elf Rebounds. Melvin Jostmann kam auf 13 Zähler und zehn Rebounds. Joel Mäntynen, der vor allem in der Anfangsphase für Wirbel sorgte, sammelte ebenfalls 13 Punkte. Zwei der verbleibenden drei Spieltage absolviert Karlsruhe zuhause. So geht es bereits nächsten Samstag wieder im Löwenkäfig der Europahalle zur Sache. Gegner sind dann die Uni Baskets Münster, die sich im Gegensatz zu den LIONS noch Chancen auf den Einzug in die Playoffs ausrechnen können.