Statement der KSC Supporters zur aktuellen sicherheits- und polizeilichen Entwicklung rund um die Heimspiele des Karlsruher Sport-Club

Karlsruhe (pm). In einer Pressemeldung äußern sich die Supporters des Karlsruher SC zur aktuellen sicherheits- und polizeilichen Entwicklung rund um die Heimspiele des KSC.
„Der Supporters Karlsruhe 1986 e.V. blickt seit seiner Gründung als Interessensgesellschaft auf viele Jahre einer konstruktiven und verlässlichen
Zusammenarbeit mit den relevanten Netzwerkpartner, darunter auch der Polizei, rund um die Heimspieltage des Karlsruher SC zurück.
Kurz vor der Jahrtausendwende wurde das „3-Säulen-Modell“ – bestehend aus dem Karlsruher SC, dem Fanprojekt Karlsruhe und den Supporters – ins Leben gerufen. Dadurch ist es seit langer Zeit möglich, auf Augenhöhe zu kommunizieren, Missverständnisse auszuräumen und im Sinne aller Beteiligten vertrauensvoll und lösungsorientiert zu arbeiten. Auch mit den Sicherheitsbehörden konnte im Rahmen dieses Modells trotz gegensätzlicher
Interessen ein gegenseitiges Verständnis und auch Lösungen für oftmals schwierige Situationen gefunden werden.
Dieses bundesweit vielbeachtete Modell hat über Jahre hinweg wesentlich zur positiven Entwicklung des Standorts Karlsruhe im Bereich der Fan- und
Sicherheitspolitik beigetragen. Der gegenseitige Respekt und das gemeinsame Verständnis für ein differenziertes Vorgehen v.a. innerhalb des regelmäßigen Gesprächsformats „Der Runde Tisch“ prägten die positive Zusammenarbeit.
In den vergangenen Jahren mussten wir jedoch einen zunehmenden Verlust dieser gewachsenen Strukturen beobachten. Insbesondere seit der Neubesetzung in der polizeilichen Einsatzleitung in Karlsruhe im Sommer 2021 ist ein klarer Bruch im bisherigen Austausch erkennbar. Der regelmäßige Dialog wurde eingestellt, die Kommunikation mit dem “3-Säulen-Modell” ist quasi nicht mehr vorhanden, Einsatztaktiken erscheinen zunehmend unberechenbar, intransparent und pauschalisierend – mit spürbaren Konsequenzen rund um die Spieltage des KSC sowohl für Heim- als auch für Gästefans.
Diese Entwicklung erfüllt uns mit großer Sorge. Sie gefährdet nicht nur das Vertrauen, das über Jahre mühsam aufgebaut wurde, sondern stellt auch die
Sicherheit und Deeskalation an Spieltagen infrage. Der Vorfall rund um das Heimspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern am 04.05.2025 ist aus unserer Sicht Ausdruck dieser Entwicklung und darf keinesfalls als Einzelfall abgetan werden.
Wir begrüßen ausdrücklich die deutliche Stellungnahme des Karlsruher SC nach diesem Vorfall sowie das Engagement unserer Abteilung, der Fanhilfe Karlsruhe. Gemeinsam mit ihnen fordern wir die lückenlose Aufarbeitung und Aufklärung der Geschehnisse, sowie eine Rückkehr zu einer transparenten, verantwortungsvollen und respektvollen Sicherheitsstrategie, die auf Dialog statt Konfrontation und Eskalation setzt.
Als Supporters Karlsruhe 1986 e.V. werden wir unsere Stimme weiterhin erheben, wenn Entwicklungen im Raum stehen, die die Rechte und die Würde von Fußballfans beschneiden. Wir appellieren an alle Verantwortlichen, die aktuelle Situation als Anlass für eine kritische und konstruktive Auseinandersetzung zu nehmen. Unser gemeinsames Ziel muss es sein, den transparenten und vertrauensvollen Austausch zwischen allen Netzwerkpartnern wieder zu gewinnen und die Eskalationsspirale zu durchbrechen – im Sinne aller, die sich für ein friedliches und lebendiges Stadionerlebnis engagieren“, so der gesamte Wortlaut des Statements.