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40 Medaillen auf der Deutsche Meisterschaften für die Rheinbrüder Karlsruhe

Bilder: ©Rheinbrüder Karlsruhe

Köln (kh). Die Rheinbrüder Karlsruhe blicken auf eine äußerst erfolgreiche Deutsche Meisterschaft zurück. Nach den Karriereenden der Rheinbrüder-Topathleten wie Sarah Brüßler, Saeid Fazloula, Katinka Hofmann oder Gesine Ragwitz, sowie der Junioren-Vizeweltmeisterinnen Leni Kliment und Katharina Nikolay, konnte sich das junge Team trotzdem hervorragend in Szene setzen. Bundesstützpunktleiter Detlef Hofmann peilte deshalb nach diesem personellen Umbruch im Vorfeld 20-30 Medaillen an. Die Athletinnen und Athleten überzeugten jedoch auf ganzer Linie mit 9x Gold, 10x Silber und 21x Bronzemedaillen und stellten somit einmal mehr die fantastische Nachwuchsarbeit des Vereins unter Beweis.

Selbst in der Leistungsklasse standen die Athletinnen und Athleten aus dem Rheinhafen, trotz der vielen Abgänge, sieben Mal auf dem Treppchen. Jette Brucker wird im Einer über 500 Meter der Leistungsklasse knappe vierte hinter den Vize-Olympiasiegerinnen Paulina Paszek (Hannover) und Pauline Jagsch (Berlin), sowie U23 WM-Starterin Finja Hermanussen (Hannover). Über die Sprintdistanz gewann die frischgebackene Abiturientin Silber und zeigte damit ihre aufsteigende Form bei den Damen. Für eine kleine Überraschung sorgte die 20-Jährige dann zusammen mit der Juniorin Undine Horakh, indem sich das Karlsruher Duo Gold, und somit den Meistertitel im K2 200 Meter der Damen-Leistungsklasse sicherte.

Unser Canadierspezialist Tim Bechtold verteidigte über die Langdistanz im C1 5000 Meter der Herren-Leistungsklasse seinen deutschen Meistertitel aus dem Vorjahr souverän. Mit der Juniorenfahrerin Marie-Sophie Syskowski wurde der Knielinger nach nur zwei Testfahrten zudem Dritter im C2 500 Meter Mix, hinter den eingefahrenen Booten aus Potsdam und Magdeburg.

Der Durchstarter in dieser Saison, Hanno Wortmann, zeigte auch bei der Deutschen Meisterschaft seine Klasse und holte Silber im K1 1000 Meter der Herren-Leistungsklasse hinter U23-Europameister Tobias Hammer (Dresden), den er bis zur Ziellinie forderte. Bronze gab es zusätzlich im Einer über die 5000 Meter lange Strecke. Ein weiteres Mal überzeugte der gebürtige Saarländer im K2 1000 Meter zusammen mit seinem Vereinskameraden Paul Grosser, indem sie als Dritte die Ziellinie überquerten. Zusammen mit Rheinbruder Jaron Schulz und seinem für Koblenz startenden Bruder Jona, wollte das Quartett auch im Viererkajak der RG-Baden-Württemberg im Kampf um die Medaillen ein Wörtchen mitreden. Nach einer guten Startphase musste das von Trainer Yannik Hofmann komplett neu formierte Boot aber dann abreißen lassen und belegte dennoch einen guten fünften Rang vor dem zweiten BW-Boot mit den Neu-Rheinbrüdern Vincent und Simon Hoiß.

Erfolgreichste Karlsruher DM-Teilnehmerin mit vier Meistertitel wurde die 14-jährige Mara-Elie Syskowski. Die Schülerin des Otto Hahn Gymnasiums gewann Gold im K1 500 Meter der Schülerinnen A, vor Madita Budimir aus Verden und Lotta Uhlmann aus Bochum. Im Kanumehrkampf (KMK) der Altersklasse 14, der aus einem 100m Sprint und einem 1000m Rennen auf dem Wasser sowie einem 30m Laufsprint, einem Schlussweitsprung und einem 1500m Lauf bestand, dominierte die junge Rheinschwester mit über 15 Punkten Vorsprung vor ihren Konkurrentinnen aus Neubrandenburg und Wiesbaden.

Bilder: ©Rheinbrüder Karlsruhe

Im Paradeboot, dem Viererkajak, zusammen mit Vereinskameradin Hannah Schmidt-Kufeke, Jessica Peia-Damian (Neckarsulm) und Lilli Simon (Saarlouis), dominierte das BW-Quartett und gewann mit 1,3 Sekunden Vorsprung. Einen Start-Ziel-Sieg und somit die vierte Goldmedaille für Syskowski gab es im K2 2000 Meter zusammen mit der Karlsruherin Lyn Elmer. Die bis vor zwei Jahren noch im Leistungsturnen bei der KRK aktive Lyn Elmer sicherte sich in beeindruckender Manier zudem Silber im KMK der Altersklasse 13. 

Die erst seit einem Jahr im Canadier kniende Luna Raststetter gewann völlig unerwartet die Goldmedaille im KMK der Schülerinnen A AK 13. Für die größte Überraschung sorgte die Neu-KMK-Meisterin der AK 13 jedoch im C4 Mix der Schüler A zusammen mit Enrico Nees, Alexander Pitter und Daniel Helfrich, als die Vier hinter zwei Booten aus Leipzig als dritte über die Ziellinie fuhren, und sich vor der starken Konkurrenz aus Potsdam und Berlin die Bronzemedaille sichern konnten.

In der Jugendklasse glänzte Marie Freisinger als jüngerer Jahrgang mit Bronze im K1 200 Meter. Zusammen mit Morgan Fox überzeugte sie außerdem mit Silber im K2 200 Meter. Im Viererkajak über 500 Meter konnte das junge Baden-Württembergische Boot um Freisinger, Fox, Jette Schröder und Mia Fischer (Mannheim) lange um den Sieg mitkämpfen und freute sich letztlich über Bronze hinter den starken Booten aus Sachsen und Magdeburg. Bei den Jungs überzeugten Jan Ganz und Nils Wirth mit einem unerwarteten dritten Platz sowohl im K2 als auch im K4 über 500 Meter. Ein grandioses Rennen lieferte Jan Ganz im Einer über die 200m Sprintdistanz, indem er das Podium nur hauchdünn verfehlte, aber sein großes Potential zeigen konnte. Jugendtrainer Cedric Maas ist mit der Leistung seiner Schützlinge sehr zufrieden, da insbesondere die Mädchen fast alle gegen den älteren Jahrgang antreten mussten und auch die beiden Jungs unter Beweis stellen konnten, was für Möglichkeiten in ihnen stecken.

Im Candier der weiblichen Jugend überzeugten die Schützlinge von Trainer David Reeck auf ganzer Linie. Mera Klapheck wurde Deutsche Meisterin im C1 1000 sowie 5000 Meter und konnte sich dort sogar gegen die Junioren-WM-Starterin Lilli Erhardt aus Potsdam durchsetzen. Gemeinsam mit Rheinschwester Emelie Göttert gewann sie Silber im C2 200 Meter und Bronze über die 500m. Göttert belegte zudem den Bronzerang über 1000m.

Marie-Sophie Syskowski zeigte sich vielseitig und erfolgreich mit insgesamt sieben Medaillen. Im C1 200m gelang ihr mit Teamkollegin Cheyenne Heidl etwas seltenes und sehr Besonderes: Die beiden Rheinschwestern kamen bis auf die Tausendstel gleich ins Ziel und durften sich dementsprechend gemeinsam auf dem Podium über einen geteilten dritten Platz freuen. Zwei weitere Bronzemedaillen gab es für die Allrounderin über die 1000 und 5000 Meter Distanzen. Zusammen mit Heidl holte sie Silber im C2 über 200 und 500 Meter der Juniorenklasse. Gemeinsam mit Nils Böhm, Lukas Herpel und Ilja Bartashov (Mannheim) erpaddelte Syskowski außerdem Bronze im Mixed-C4 der Junioren. 

Der Acht-Platzierte der Junioren-WM in diesem Jahr, Nils Böhm, zeigte ebenfalls seine Stärke in den Junioren-Disziplinen: Neben Platz Drei im Vierer- und Zweiercanadier zusammen mit Lukas Herpel erkämpfte er sich in seinem letzten Jahr in der Juniorenklasse Silber im C1 200 Meter und Bronze im C1 über die 500 Meter. Teamkollege Herpel überzeugte hingegen mit einer Silbermedaille auf der längeren 5000 Meter Distanz und schaffte es zudem, zusammen mit seinem Heilbronner Partner Andras Pani, eine gute Bronzemedaille im C2 über die 1000m zu gewinnen.

Im Viererkajak der Herren Junioren zeigten Simon Schuler, Moritz Hörner, Jannik Heritz und Niklas Ohl (Lampertheim) über die 500 Meter Distanz eine herausragende Teamleistung. Sie setzten sich von Beginn an in der Spitzengruppe fest, mussten sich in einem Wimpernschlagfinale nur dem mit Nationalfahren gespickten Boot des KC Potsdam hauchdünn geschlagen geben und belegte letztlich mit nur 0,12 Sekunden Rückstand einen sehr starken Vizemeisterrang.

Nach ihrem internationalen Debüt in diesem Jahr bei der Junioren-EM zeigte sich Neuzugang Rebecca Hirsch auch in Köln in absoluter Topform. Die gebürtige Neuburgerin erreichte Bronze im olympischen K1 500 Meter wo sie sich nur der Juniorenweltmeisterin über 500 Meter (Caroline Heuser / Oberhausen) und der Juniorenweltmeisterin über 1000 Meter (Nele Reinwardt / Dresden) geschlagen geben muss. Über die Langstreckendistanz 5000 Meter kommt Hirsch wieder hinter den beiden Juniorenweltmeisterinnen als dritte ins Ziel.

Über die 1000m Distanz verpasste sie das Podium nur knapp hinter ihrer Teamkollegin und Junioren-WM-Starterin Undine Horakh, die dort im besten Rennen der Saison mit einem starken Auftritt Bronze holte. Unter den Augen von Bundesauswahl- und Karlsruher Juniorentrainerin Maren Knebel gab es für Horakh und Hirsch auch im 500 Meter Viererkajak, gemeinsam mit den zwei Jugendfahrerinnen Marie Freisinger und Morgan Fox einen hervorragenden dritten Platz. Bemerkenswert hier, dass das Boot mit den zwei Jugendfahrerinnen die gesamte Rennzeit um Gold mitkämpfte.

„Wir können sehr stolz auf dieses Gesamtergebnis sein. Besonders erfreulich ist, dass neben unseren erfahrenen Kräften auch die jungen Talente stark aufgetreten sind und Verantwortung übernommen haben. Dass wir trotz des Abgangs einiger Topathleten nahezu nahtlos an die Erfolgsserie anknüpfen konnten, spricht für die Qualität unserer guten Arbeit der Trainerinnen und Trainer am Stützpunkt und für den großen Teamgeist innerhalb der Rheinbrüder‘‘ so Detlef Hofmann, Bundesstützpunktleiter der Rheinbrüder.