Dreier-Wahnsinn in der Europahalle – LIONS im Duell mit Göttingen unterlegen

Karlsruhe (psk). Ganze 30 Distanztreffer bekamen die 2.120 Zuschauer am 11. Oktober beim Heimspiel der PS Karlsruhe LIONS zu sehen. 16 davon gingen auf das Konto der BG Göttingen, die zu Gast in Baden war. Der BBL-Absteiger aus Niedersachsen entschied die intensiv geführte Partie am dritten Spieltag der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA für sich.
Die Badener zeigten zwar Kampfgeist und hatten nach der Halbzeit eine richtig starke Phase. Doch eine insgesamt eher schwache Defense-Leistung und die fehlende Kaltschnäuzigkeit in entscheidenden Momenten führten am Ende zu einer 84:97-Niederlage.
Die LIONS sind immer noch ersatzgeschwächt. Zwar konnte Kapitän Julian Albus nach überstandenen Knieproblemen sein erstes Saisonspiel bestreiten. Tyrese Williams fehlte aber weiterhin aufgrund seiner Schulterverletzung, die er sich beim Auftakt gegen Leverkusen zugezogen hatte. Auch Mikal Dawson ist weiterhin angeschlagen und stand nicht in der Aufstellung. Die Schützlinge von Headcoach Demond Greene legten einen Fehlstart hin und lagen bereits nach zweieinhalb Minuten mit 0:11 zurück. Die BG fand hingegen schnell ihren Rhythmus und traf von Beginn an hochprozentig von der Dreierlinie. Eines der ganz wenigen Highlights aus Sicht der Fans in der Europahalle waren die Sequenzen nach knapp fünf Spielminuten, als Gabriel Kuku trocken den ersten Distanztreffer für Karlsruhe markierte, Kilian Binapfl den folgenden Gäste-Angriff blockte, den Fastbreak selbst per Korbleger verwandelte und wenig später erneut Kuku per Dreier auf 9:15 stellte. Göttingen ließ sich davon nicht aus dem Konzept bringen und legte zügig nach. Zwar trafen nun auch die LIONS regelmäßig, doch nach zehn Minuten zeigte das Scoreboard 22:31, was das Kräfteverhältnis ganz gut widerspiegelte. Während die Hausherren in der Folge besser mit dem offensiven Druck der BG umgehen konnten und zunächst nicht weiter ins Hintertreffen gerieten, regnete es einige Zeit später wieder Dreier durch die Karlsruher Reuse. Zwischenzeitlich lag die Trefferquote der Gäste aus der Distanz bei 73% und sank erst in der zweiten Spielhälfte langsam auf 50%. Außerdem machten sich im Karlsruher Spiel immer wieder Unkonzentriertheiten bemerkbar, so dass es leistungsgerecht mit 43:59 in die Halbzeitpause ging. Nach dem Seitenwechsel dauerte es einige Momente, bis sich die LIONS mittels drei Dreiern binnen weniger als 70 Sekunden geradezu herankatapultierten, daraufhin eine ganz andere Körpersprache zeigten und die Partie plötzlich trotz eines zunächst weiterhin klaren Rückstands hart umkämpft war. Bis auf vier Punkte kam das Karlsrudel in der 28. Minute heran, bevor sich die Gäste nochmals etwas Luft verschafften und es mit 68:75 ins Schlussviertel ging. Hier hielt Greenes Team zwar noch einige Zeit den Anschluss, doch in dieser wichtigen Phase fehlten erneut die Konsequenz und ein bisschen Glück im Abschluss, sonst wäre in der Schlussphase wohl noch etwas möglich gewesen. So aber setzten sich die Gäste am Ende verdient durch.
Bester Löwe auf dem Feld war zweifellos David Cohn, der unermüdlich aufs Tempo drückte und in 27 Minuten Einsatzzeit neun seiner elf Versuche von der Dreierlinie verwandelte. Damit kam er nahe an den Vereins- und Ligarekord von Lachlan „Lucky“ Dent, der im Frühjahr 2024 in einem Spiel zehnfach aus der Distanz getroffen hatte. Insgesamt sammelte Cohn 31 Punkte, gefolgt von Lynval Ellis (12) und David Ejah sowie Wesley Oba (beide 10), die ebenfalls zweistellig scorten. Am kommenden Wochenende geht es für die LIONS zu den GIESSEN 46ers. Die Hessen hatten ebenfalls keinen optimalen Saisonstart und mussten wie Karlsruhe nach einem Auftaktsieg zwei Niederlagen hinnehmen. Spielbeginn am 18. Oktober ist um 19:00 Uhr.