Stellungnahmen des KSC und des FCK zu den Vorfällen beim Südwestderby

Karlsruhe (ksc/fck). Nach den Vorfällen im KSC-Stadion nach dem Derby melden sich der Karlsruher SC und der 1. FC Kaiserslautern mit einer Stellungnahme.
Hier zunächst die Stellungnahme des KSC:
„Nach dem Schlusspfiff kam es im Gästeblock und dem angrenzenden Heimblock zu bedauerlichen und inakzeptablen Auseinandersetzungen zwischen Anhängern beider Vereine, den Sicherheitskräften und der Polizei. Der KSC verurteilt jede Form von Gewalt und Aggression rund um das Stadion klar und ohne Wenn und Aber.
Statement von Michael Becker, Sprecher der Geschäftsführung des Karlsruher SC:
„Als Club übernehmen wir Verantwortung für einen sicheren und respektvollen Ablauf von Spielen – insbesondere bei Derbys und Begegnungen mit besonderer Brisanz. Wir bedauern zutiefst, dass es zu diesen Vorfällen gekommen ist. Als erstes wünsche ich allen verletzten Personen auf diesem Wege gute Besserung. Gleichzeitig möchte ich betonen, dass sich das Ordnungspersonal, die Polizei sowie auch unser Stadionsprecher unmittelbar und angemessen deeskalierend eingegriffen haben. Ich war selbst in der Sicherheitszentrale vor Ort und konnte mir ein sehr gutes Bild über die Vorkommnisse im Stadion machen.
Unser Stadionsprecher Martin Wacker wandte sich über unsere Lautsprecheranlage an beide Fanlager, forderte zur Besonnenheit auf. Dabei hat er wiederholt und konsequent an Fairness und Gewaltfreiheit appelliert. Zudem ermahnte er die Fans beider Lager, im Block zu bleiben und nicht weiter zu provozieren. Gleichzeitig hat er auch darauf hingewiesen, dass ein Auswärtssieg im Derby doch freudvoll und ohne Aggression gefeiert werden kann.
Wir sind deshalb irritiert über das Statement des 1. FC Kaiserslautern, wonach Aussagen des Stadionsprechers aus ihrer Sicht nicht zur Deeskalation beigetragen haben sollen. Zudem war abgestimmt, dass der Karlsruher SC und der 1. FC Kaiserslautern gemeinsam die Situation nach dem Spiel erörtern und sich auch kommunikativ abstimmen, um die Ereignisse aufzuarbeiten und einzuordnen. Leider hat sich der 1. FC Kaiserlautern nicht daran gehalten und ist kurzfristig mit einem Statement an die Öffentlichkeit gegangen, welches ungeklärte Sachverhalte enthält. Der FCK hat sich mittlerweile für die Vorgehensweise beim KSC entschuldigt, dennoch sehen wir uns gezwungen, das dadurch entstandene falsche Bild in der Öffentlichkeit geradezurücken.
Der Karlsruher SC wird nun mit der Fanbetreuung, dem Ordnungsdienst und den Sicherheitsbehörden eine detailliere Aufarbeitung einleiten.“
Dies ist die Stellungnahme des FCK
„Im Anschluss an das Auswärtsspiel des 1. FC Kaiserslautern beim Karlsruher SC am Samstag, 18. Oktober 2025, kam es im Wildparkstadion am Gästeblock zu Auseinandersetzungen zwischen Anhängern des KSC und FCK, als Fans der Heimmannschaft nach dem Schlusspfiff über die Gegengerade versuchten, in den Gastbereich einzudringen.
Weit nach Abpfiff der Partie feierten die Fans des FCK im Gästeblock friedlich den Derbysieg, als Anhänger der Karlsruher teilweise vermummt über die Gegengerade im Wildparkstadion stürmten und dabei vom Ordnungsdienst des Karlsruher SC nicht aufgehalten werden konnten. Am Gästeblock angekommen versuchten die Fans der Heimmannschaft, in den Gästeblock einzudringen. Mehr als unglücklich waren dabei nach Ansicht des FCK auch die Aussagen des Karlsruher Stadionsprechers, der die Situation weiter anheizte, statt diese zu deeskalieren. Die Polizei schritt aus Sicht der FCK-Verantwortlichen deutlich zu spät ein und versuchte, zunächst aus dem Gästeblock heraus die Situation abzusichern, was jedoch nicht gelang. Weitere Polizeikräfte versuchten deshalb, die KSC-Fans im angrenzenden Block der Gegengerade zurückzudrängen. Die Situation eskalierte dennoch, sodass es im weiteren Verlauf zu gewaltsamen Aufeinandertreffen der beiden Fanlager sowie dem Ordnungsdienst und Polizeikräften kam. Im Verlauf der Auseinandersetzung kam es zu insgesamt fünf kurzzeitigen Festnahmen von FCK-Fans, deren Personalien festgestellt wurden und die anschließend die Heimreise antreten durften.
Der 1. FC Kaiserslautern steht über seine Fanbetreuung und Sicherheitsbeauftragten bereits in enger Abstimmung mit den Verantwortlichen des Karlsruher SC und den zuständigen Behörden, um die Geschehnisse aufzuarbeiten, insbesondere, wie es überhaupt zum Angriff der Karlsruher auf die Anhänger des FCK kommen konnte.
Die Vorkommnisse verurteilt der FCK aufs Schärfste und möchte hiermit nochmals explizit zum Ausdruck bringen, dass jegliche Form von Gewalt, egal ob physischer oder psychischer Natur, im Stadion nichts zu suchen hat, nicht zu tolerieren ist und sich gegen die Werte und Normen richtet, für die der 1. FC Kaiserslautern und der deutsche Fußball stehen“, so der Wortlaut der Stellungnahme.