Verrücktes KSC-U19-Spiel
Karlsruhe (ps). Am Ende einer Achterbahnfahrt der Gefühle trennten sich der KSC und 1860 München am Sonntag mit einem spektakulären 4:4 (1:1) Unentschieden.
Bei bestem Fußballwetter im Karlsruher Wildpark sahen die Zuschauer zu Beginn der Partie alles andere als ein Spektakel. Die Anfangsphase war deutlich geprägt durch vorsichtiges Abtasten beider Mannschaften, die in den ersten Minuten offensiv nicht viel zustande brachten. Eine Ausnahme gab es allerdings: In der elften Minute gelang den Löwen beinahe der Führungstreffer, einen Schuss aus acht Metern konnte Paskalis Herzog aber gerade noch blocken. Das hätte das 0:1 bedeuten können (11.). Im Anschluss passierte dann bis knapp zehn Minuten vor der Halbzeit nicht mehr viel, dann ertönte ein Pfiff des Schiedsrichters: Im Strafraum hatte Nico Schlotterbeck einen Münchener Spieler gefoult. Den fälligen Strafstoß verwandelten die Gäste zur Führung (32.). Nun standen die Spieler von Lukas Kwasniok unter Zugzwang, war von ihnen bis dato doch recht wenig zu sehen gewesen. Die Antwort sollte den Badenern aber kurze Zeit später gelingen, denn nur sieben Minuten nach dem Rückstand egalisierte Florent Muslija den Rückstand (39.). Mit diesem 1:1 gingen beide Mannschaften letztlich auch in die Halbzeitpause.
Aus dieser Pause kamen die Gastgeber hellwach und kaltschnäuzig. Zunächst konnte Nico Schlotterbeck ein Durcheinander im Strafraum der Gäste ausnutzen und aus kurzer Distanz zur Karlsruher Führung einnetzen (48.), nur zwei Minuten später schloss Florent Muslija einen drei-auf-eins Konter des KSC sicher zum 3:1 ab (50.). Ein toller Start in die zweite Halbzeit für den KSC, der damit ein turbulentes Spiel einleitete. Auf beiden Seiten kam es nun im Wechselgang zu Offensivaktionen, die dann aber immer häufiger von den Münchenern gesucht wurden. Folgerichtig verkürzte Dennis Dressel schließlich auf 3:2 (64.), so die Meldung des KSC.
Nun drängten die aufkommenden Gäste auf den Ausgleich, doch genau in diese Drangphase hinein eröffnete sich dem KSC die dicke Chance auf das vierte Tor: Nach einem langen Ball auf Vujinovic zog dieser von links in den Strafraum und setzte mit einem Querpass den mitgelaufenen Yannick Becker in Szene. Aus kurzer Distanz scheiterte der Offensivmann allerdings am Torhüter (74.). Bis kurz vor Schluss blieb es also bei dem knappen Spielstand und dann ging es Schlag auf Schlag. Drei Minuten vor Ende der Partie erzielten die Löwen tatsächlich noch den Ausgleich, nachdem ein langer Ball im Strafraum über Schragl hinweg ins Tor gelenkt wurde (87.). Die Freude des Münchener Trosses und der Frust auf Seite der Karlsruher sollten aber nicht von langer Dauer sein, denn nach einem Eckball gingen die Karlsruher vielumjubelt erneut in Führung (90.). Doch noch drei Punkte für den KSC dachten alle Beteiligten mit Blick auf die Uhr, nicht ahnend was noch kommen sollte. In der dritten Minute der Nachspielzeit drang ein Gästeakteur in den Strafraum ein und wurde vom strauchelnden Paskalis Herzog zu Boden gezogen: Den berechtigten Elfmeter nutzte Dennis Dressel zum Schlusspunkt einer atemberaubenden Schlussphase.
Bei aller Hektik und Turbulenz ein am Ende verdientes Unentschieden für beide Teams. Am Samstag geht es für den KSC dann nach Ingolstadt, wo man am letzten Spieltag der Hinrunde auf die Schanzer trifft. Ein wichtiges Spiel für die U19, die mit einem Sieg den Abstand auf die Abstiegsränge vergrößern könnten.