KSC-Supporters widmen Stele für Fußball-Pioneer – Start für Fußball-Stadtführung
Karlsruhe (mia). „Wir haben uns auf die Fahne geschrieben, die Fußballhistorie – in erster Linie des KSC aufzuarbeiten“, erklärt Marco Fuchs, 2. Vorsitzender Supporters Karlsruhe, dem Fandachverband aller Fans des Karlsruher SC.
Ein erster Schritt dazu war die Finanzierung der Gedenk-Stele für Walther Bensemann in der Nähe des ehrwürdigen „Engländerplatzes“ in der Moltkestraße. Oberbürgermeister Frank Mentrup hatte die Stele feierlich eröffnet.
„Bensemann hat den Fußball am Engländerplatz nach Karlsruhe gebracht“, erklärt Fuchs über den Gründer des Karlsruher FV, dem ältesten Fußballverein Süddeutschlands sowie anderer Karlsruher Vereine.
Auch der FC Bayern München soll auf Bensemann zurückgehen“, erklärt Steffen Herberger 2. Vorsitzender des Karlsruher FV. Generell hatte Bensemann viel für den Fußball getan. „Er machte bei der Gründerversammlung des Deutschen Fußballverbands den Namensvorschlag DFB.“
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Urgroßneffe von Sepp Herberger
Und: „Er war der erste, der weitergedacht hat und die gesellschaftliche Auswirkung von Fußball im positiven Sinn gesehen hat. Ein Sportpazifist“, sagt Herberger, dessen Urgroßonkel Bundestrainer Sepp Herberger war.
Nicht nur deshalb hat er eine „fußballhistorische Stadtführung für Karlsruhe“ entwickelt, die die Supporters gemeinsam mit ihm durchführen wollen. „Karlsruhe macht zu wenig bei so einem großen Potenzial“, erklärt Herberger, dass es zum Beispiel in Mannheim eine Sport-App gebe, mit der man die historischen Plätze ablaufen kann.
Profil schaffen und Wurzeln erkennen
Es geht den KSC-Supporters und Herberger nicht um „Nostalgie und Verklärung der Vergangenheit“, sondern um sich seiner Wurzeln bewusst zu sein und ein Profil zu schaffen. „Für was stehen wir als Karlsruher Fußball“, erklären sie.
Die Fußballhistorische Stadtführung soll in den Stadtführungskalender des Stadtmarketings kommen. Anfragen von Gästefans des KSC, die die Tradition kennen, gibt es zu genüge.
Der erste Fußballplatz Süddeutschlands, der Engländerplatz, und der Platz an der Telegrafenkaserne, der zweitälteste Süddeutschlands sind die Punkte, die Herberger mit den Stadtführungs-Teilnehmern besichtigt.
Dort erfahren und entdecken sie vieles aus der Karlsruher Fußballgeschichte. So auch: „Am Telegrafen hat die deutsche Nationalmannschaft zum ersten Mal in ihrer Geschichte ein Länderspiel gewonnen“; erzählt Herberger. Um so tragischer ist, dass „das Stadion auf dem alten KFV-Platz abgerissen wurde, als die deutsche Nationalmannschaft 2006 im eigenen Land gerade spielte“.
Ein Grund mehr, etwas für die Karlsruher Fußballgeschichte zu tun, finden Fuchs und Herberger. „Wir wollen Jugendliche dazu begeistern, die Vergangenheit aufzuarbeiten. Es gibt mehr als Karl Drais in der Stadt“; sagt Fuchs und freut sich, wenn sich die Stadtführung etablieren würde.