20 Medaillen für die Rheinbrüder bei Deutschen Meisterschaften
Karlsruhe (amr). Die 97. Deutschen Meisterschaften im Kanu-Rennsport wurden in diesem Jahr in Hamburg/Allermöhe ausgetragen. Die Rheinbrüder Karlsruhe waren mit einem 36-köpfigen Team am Start. Insgesamt durfte sich die Mannschaft aus dem Karlsruher Rheinhafen über 20 Medaillen, davon vier Meistertitel, sieben Vize-Meisterschaften und neun Bronzemedaillen freuen.
Die Regattabahn Dove-Elbe wird wohl nie eine Lieblingsstrecke der Rheinbrüder werden. Zu unberechenbar ist das Wasser, wenn ein bisschen Wind aufkommt. Was im Norden ja nicht selten vor kommt. Doch das will Cheftrainer Detlef Hofmann nicht als Ausrede gelten lassen. „Wir haben hier viele sehr gute Rennen unserer Athleten gesehen. Manchmal hat uns aber einfach auch das Quäntchen Glück gefehlt, das sieht man ganz deutlich in den 29 vierten und fünften Plätzen“ analysiert Hofmann das Abschneiden nüchtern.
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Pia Zocher gewinnt Mehrkampf bei den Schülerinnen
In der Altersklasse 13 der Schüler A erkämpfte sich Pia Zocher den Deutschen Meistertitel im KanuMehrkampf in der Disziplin Kajak. Sie stand in der Endabrechnung nach zwei Athletikübungen einem 1500 Meter Lauf sowie einem 100 Meter Sprint und einem 1.000 Meterrennen auf dem Wasser als
strahlende Siegerin auf dem Podest. Bei den männlichen Schülern gab es für Rheinbrüdertrainer Hennadyi Vorobyov, im Canadier eine
faustdicke Überraschung als ebenfalls im Kanumehrkampf für Vince Varallyai der Bronzerang nach Abschluss des Mehrkampfes feststand.
Tim Bechtold war der Edelmetall-Garant der Rheinbrüder
Die größte Medaillenausbeute sicherte sich in diesem Jahr der Canadierfahrer Tim Bechtold. Der Sportler der Jugendklasse zeigte im Einercanadier seine Extraklasse in der AK 16. Über die 500 und 1.000 Meter fuhr er jeweils als Zweiter hinter dem Bochumer David Bauschke über die Ziellinie. Die Sprintstrecke über 200 Meter beendete der Schüler des Otto Hahn Gymnasiums auf dem Bronzerang, eher er sich am Abschlusstag über die 5.000 Meter noch den Deutschen Meistertitel sicherte und damit seinen Titel vom vergangenen Jahr verteidigte.
Ebenfalls einen goldenen Abschied von Hamburg bereiteten sich die von Nachwuchstrainern Yannik Hofmann und Dominik Ziegler gecoachten Jugendfahrerinnen Gesine Ragwitz und Lara Luise Coressel im Zweierkajak über 5.000 Meter. In einem packenden Rennen, mit vielen Führungswechseln erpaddelten die Rheinschwestern den Meistertitel auf der Zielgerade vor ihren Teamkolleginnen aus Heilbronn und Mannheim.
Junioren-Vizeweltmeisterin Greta Köszeghy war im Sprint auch national nicht zu schlagen. Auf ihrer Lieblingsstrecke den 200 Metern sicherte sich die von Stützpunkttrainerin Maren Knebel trainierte WM-Fünfte, Greta Köszeghy, einen souveränen Start-Ziel-Sieg bei den nationalen Titelkämpfen. Gemeinsam mit ihrer Nationalmannschaftskollegin Casandra Jhonson (Mannheim) komplettierte sie ihren Medaillensatz im Zweierkajak über 200 Meter mit Silber und über die 500 Meter mit der Bronzemedaille.
Im Kajak-Herren Bereich angelten sich Jochen Wiehn und Alexej Karle in einem spannenden ViererkajakRennen über 1.000 Meter gemeinsam mit ihren baden-württembergischen Teamkollegen Löffelhardt und Möntenich auf den Schlussmetern die Bronzemedaille. Ähnlich spannend ging es auch für Tomislav Jost im Zweierkajak mit Patrick Löffelhardt über die Sprintdistanz zu. Im Ziel erst noch als Viertplatzierte vom Stadionsprecher ausgegeben, sorgte das Zielfoto für das korrekte Ergebnis, da die Bootsspitze der Renngemeinschaft einen Hauch eher die Ziellinie überquerte und somit den beiden Jungs Bronze sicherte.
Im Canadier-Damen-Junioren-Feld kehren Maya Miller und Lisa Neureuther als Bronze-Mädels zurück in den Rheinhafen. Rang drei gab es für Maya Miller sowohl im Einercanadier über 500 Meter als auch mit ihrer Partnerin Lisa Neureuther im Zweierkajak über 500 Meter. Silbern krönten beide Juniorinnen ihren Ausflug in die Leistungsklasse. Gemeinsam mit der WMSechsten Sophie Koch belegte Neureuther über 200 Meter und Miller über 500 Meter den VizemeisterRang.
WM-Dritte Brüßler auch bei der DM im Einer mit Bronze-Rang
Die Athlet*innen der Leistungsklasse waren in Hamburg/Allermöhe in der Breite am erfolgreichsten. Gleich sieben Leistungsträger der Trainingsgruppe von Rheinbrüder Bundestrainer Ralf Straub trugen sich auf der Regattabahn Dove-Elbe in die Siegerlisten ein und mit Nico Paufler, Jan Bechtold, Xenia Jost und Canadierfahrer Simon Krautloher konnten vier weitere Athleten mit vierten und fünften Plätzen in der deutschen Spitze überzeugen, wenngleich sie nicht mit einer Medaille belohnt wurden.
Einmal mehr unterstrich Kajakfahrerin Sarah Brüßler mit dem Bronzerang im Einerkajak über 500 und 5.000 Meter ihre kommenden Ansprüche und zeigte erneut, dass sie zur deutschen Spitze gehört. Gemeinsam mit Isabel Friedt, Katinka Hofmann und Carola Schmidt erkämpften sich die „Rheinschwestern“ die Vizemeisterschaft im Viererkajak über 500 Meter. Für Saeid Fazloula gab es über die gleiche Strecke und die gleiche Bootsklasse auch das gleiche Ergebnis. Zusammen mit seinem Karlsruher Mannschaftskollegen Felix Frank und ihren baden-württembergischen Teamkollegen Max Lemke (Mannheim) und Felix Landes (Neckarsulm) gab es Silber hinter dem favorisierten Boot aus Nordrhein-Westfalen mit den Olympiasiegern Max Hoff und Max Rendschmidt.
Während die Leistungsklasse nun ihren wohlverdienten Urlaub und eine längere Trainingspause einlegen, steht für die Karlsruher Nachwuchshoffnungen Gesine Ragwitz, Nicola Höninger und Jochen Wiehn mit den vom 14. bis 16. September in Posen/Polen stattfinden Olympic Hope Games ein weiterer Höhepunkt auf dem Programm. Für die Schülermeister des vergangenen Jahres Ragwitz und Höninger wird dies der erste Start in der Nationalmannschaft sein und für JWM Fahrer Wiehn dann der Abschluss einer erfolgreichen Saison.
Mit der Marathon WM vom 06.-09.09. in Vila Verde/Portugal und den Youth Olympic Games (YOG) in Buenos Aires/Argentinien, die vom 06. bis 18. Oktober ausgetragen werden, stehen allerdings noch weitere Highlights 2018 an. Canadierfahrerin Maya Miller wird bei der Marathon WM antreten. Für Tim Bechtold beginnt bereits am 14. bis 15. September in Frankfurt mit einer „Kick-Off“-Veranstaltung für das „Jugend Team Deutschland YOG“ die spannende Zeit der Youth Olympic Games.