Knielinger Aufholjagd bleibt unbelohnt – Zehn schwache Minuten kosten beide Punkte
Hardheim/Karlsruhe. Ohne Punkte kehrte der TV Knielingen aus Hardheim zurück. Die Fächerstädter spielten zwar eine überragende zweite Spielhälfte, mussten sich aber am Ende mit 18:21 (8:15) geschlagen geben.
Wer das Spiel in der Halle oder im Livestream des TV Hardheim gesehen hatte, konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Knielinger die Punkte unnötig wegegeben hatten. Denn vom Start weg agierten beide Mannschaften auf Augenhöhe, wobei die Führung mehrfach wechselte. Als 18 Spielminuten auf der Anzeigetafel abgelaufen waren stand es 6:6, wobei das schon dokumentierte, dass beide Defensivabteilungen bis dahin gut funktionierten. Die Abwehrarbeit machte es den Angreifern auf beiden Seiten recht schwer das Tor zu treffen.
Ab Minute 19 gab es zum Leidwesen der TVK-Fans einen Leistungseinbruch der Knielinger Mannschaft. Denn bis zur Pause gelangen den Fächerstädtern in dieser Spielphase nur noch magere zwei Treffer. Hardheim nutze dies um wegzuziehen. Mit ernüchternden sieben Toren Rückstand ging Spielertrainer Jochen Werling mit seinem Team in die Pause (8:15).
Mit einer überragenden Moral agierten die Knielinger nach dem Wiederanwurf. Wer auf der Tribüne dachte, dass das Spiel in den zweiten 30 Minuten zum Selbstläufer für die Gastgeber werden würde, täuschte sich gewaltig. Mag sein, dass die Hardheimer des sich schon früh abzeichnenden Erfolges zu sicher waren. Die Gäste aus dem Karlsruher Westen stellen jedenfalls nun eine noch stärkere Abwehr als zu vor. So zeichnete sich auch Torhüter Lucas Zanki mit ganz starken Paraden aus, wenn denn einmal ein Gästeangreifer durch die kompromisslose 6:0-Deckung kam.
Insgesamt ließen die Knielinger nur noch sechs Gegentore nach der Halbzeitpause zu. Eine grandiose Bilanz gegen eine Mannschaft, die in den vorangegangenen drei Spielen zweimal 28 und einmal 32 Tore ins Netz des Gegners geworfen hatte. Die fulminante Aufholjagd gipfelte im Anschlusstreffer zum 15:16 von Robin Hörsting in der 44. Spielminute. Der Ausgleichstreffer wollte danach aber einfach nicht mehr gelingen. Bei den Zwischenständen 16:17 und 18:19 war man allerdings ganz nah dran. Am Ende trafen die letzen drei Würfe das Hardheimer Tor nicht und der TVK musste die Heimreise ohne Punkte antreten.
TVK-Spielertrainer Jochen Werling bedauerte nach dem Spiel: „Schwache zehn Minuten haben uns die realistische Chance auf zwei Punkte geraubt. Da waren wir nicht stabil genug in der Abwehr. Die Hypothek aus der ersten Halbzeit war dann zu groß. Das darf uns einfach nicht passieren, dass wir den Rückstand auf sieben Tore anwachsen lassen. Wir haben uns sehr schwer getan Tore zu erzielen. Wenn man insgesamt mit nur 18 erzielten Toren aus dem Spiel raus geht, fällte es natürlich sehr schwer das Spiel zu gewinnen.“ Dass die Knielinger sich wieder heran gekämpft hatten, sieht Jochen Werling positiv: „Da haben wir eine gute Moral bewiesen. Wenn mir vor dem Spiel jemand sagt, wir kassieren gegen die starke Offensive des TV Hardheim nur 21 Gegentore, dann unterschreibe ich das sofort. Mit dieser Abwehrleistung wäre es verdient gewesen etwas Zählbares mitzunehmen. Die Mannschaft hat jedenfalls alles gegeben.“
Die Spielvorbereitung unter der Woche verlief für den Knielinger Coach nicht optimal. Im Training standen nicht alle Spieler zur Verfügung und Dennis Estedt fehlte aus beruflichen Gründen am Spieltag. „Aktuell sind wir personell zu dünn besetzt, dass man so ein Spiel dann noch drehen kann. Das konnten wir an diesem Tag nicht kompensieren. Wir sind mit nur vier etatmäßigen Rückraumspielern ins Spiel gegangen. Da muss gegen so einen Gegner, groß gewachsen und physisch stark, alles passen, um zu gewinnen.“
Aufstellung TV Knielingen:
Pascal Fuchs (Tor), Lucas Zanki (Tor), Felix Wald (4/3), Benny Borrmann (2), Daniel Schwager, Robin Hörsting (3), Jochen Werling, Phillip Ast (2), Tim Kusterer, Kornej Tjart (2), Jochen Rabsch (2), Lukas Metzger (3).
Im Hinblick auf das kommende Heimspiel am Samstag (20 Uhr) gegen die Reserve der SG Pforzheim/Eutingen meint Jochen Werling: „Im Angriff müssen wir wieder mehr Durchschlagskraft entwickeln. Auf der Abwehrleistung der letzten Wochen gegen Wiesloch und in Hardheim können wir aber aufbauen und uns die zwei Punkte daheim holen.“ Die Pforzheimer sind mit zwei Niederlagen und zwei Siegen in die Saison gestartet und werden der Mannschaft um Spielertrainer Jochen Werling einiges abverlangen.