Projekt Dreifeld-Sporthalle, Corona und Calisthenics-Anlage bei der 85. Delegiertenversammlung des SSC
Karlsruhe (ps). Die 85. Delegiertenversammlung des SSC Karlsruhe war eine ganz besondere. Corona geschuldet fand sie am vergangenen Dienstag zum ersten Mal in digitaler Form statt. Und das mit Erfolg: Gert Rudolph, der Erste Vorsitzende des Vereins, konnte bei der virtuellen Premiere an den Bildschirmen zuhause 80 Delegierte – und damit ein beschlussfähiges Gremium – begrüßen.
Nach seiner Begrüßung stellte Rudolph sieben neue Delegierte und zwei neue hauptamtliche Mitarbeiter vor. Dazu gab er einen Überblick auf die Zeit des ersten Corona-Lockdowns und des Neustarts im Sommer. So musste der Verein nicht mehr Austritte verkraften als in den Vorjahren, auch weil er seine Mitglieder fast von Anfang der Pandemie an über Youtube und andere soziale Netzwerke mit Übungsvideos und Trainingsplänen versorgte. Allerdings blieb die Anzahl der Neumitglieder bisher unter dem Niveau der Vorjahre so dass im kommenden Jahr mit einem Mitgliederrückgang zu rechnen ist.
Den Rechnungsabschluss für das Jahr 2019 stellte mit einem halben Jahr Verspätung – der wegen Corona ausgefallenen Frühjahrssitzung geschuldet – die stellvertretende SSC-Geschäftsführerin Birgit Berg vor. Sie erklärte, 2019 sei ein sehr erfolgreiches Jahr gewesen, in dem der Verein einen leichten Überschuss erwirtschaften konnte. Der Bericht der Rechnungsprüfer war ohne Beanstandungen, so dass der Vorstand einstimmig entlastet werden konnte.
Der Blick auf das laufende Jahr ist – aufgrund der Corona-Pandemie – auch beim SSC, wie bei den meisten anderen Vereinen, nicht ganz einfach. Der bereits geplante Haushalt musste korrigiert werden, die beiden Lockdowns brachten Einbußen bei den Kurseinnahmen, Badminton- und Tennisplatzvermietungen,, den Veranstaltungen und Sponsorengeldern, dem gegenüber stehen aber auch Einsparungen in unterschiedlichen Bereichen, die sich durch die temporäre Schließung ergaben. So steht der SSC Karlsruhe auch 2020 finanziell gut da – zu verdanken ist das einer umsichtigen Finanzpolitik. So wurde schon im Frühjahr ein Ausgabenstopp verhängt, alle Sanierungen und größeren Ausgaben, die nicht unbedingt notwendig waren, wurden aufgeschoben.
2021, so Birgit Berg weiter, sei derzeit kaum verlässlich planbar, da keiner so richtig wisse, wie es mit der Pandemie weiter geht. Sicher ist, es wird ein herausforderndes Jahr – aus sportlicher und finanzieller Sicht. „Wir sind zuversichtlich, dass wir die Herausforderungen meistern können, aber es lässt sich noch nicht sagen, ob es ganz ohne Einschnitte gehen wird“, wie Berg ausführte. Allein die Tatsache, dass man bei gleichen Kosten eventuell dauerhaft weniger Teilnehmer in den Kursen habe, könne durchaus zu Problemen führen, und auch das vereinseigene Fitness- und Gesundheitsstudio muss um Mitglieder kämpfen, konnte doch bereits das für 2020 geplante Wachstum nicht umgesetzt
werden.
Ausführlich vorgestellt wurde den Delegierten von Gert Rudolph auch das Projekt Dreifeld-Sporthalle im Traugott-Bender-Sportpark. Die Entwurfsplanung bis hin zur Kostenberechnung ist mittlerweile abgeschlossen und liegt der Stadt vor. Der SSC hofft nun, dass der Gemeinderat die avisierten Zuschüsse für die dringend benötigte Sporthalle in den kommenden Haushalt einstellt. Sollte die Stadt aufgrund fehlender Einnahmen durch die Coronakrise einen massiven Sparkurs fahren müssen, so will der Verein dennoch weiter an der Umsetzung des Hallenbaus festhalten und zur Not erste Mittel vorfinanzieren bis die Gelder aus dem städtischen Haushalt fließen.
Ein weiteres Projekt, das 2021 gestartet werden soll, ist die Umgestaltung der Außenanlagen im Traugott-Bender-Sportpark. Mit Unterstützung des Rotary Clubs Karlsruhe und weiterer Sponsoren soll im ersten Schritt eine Calisthenics-Anlage, als ein kostenloses und generationsübergreifendes Sportangebot, entstehen.