Verrückter Abend in Hagen – LIONS nach fast uneinholbarem Rückstand nur hauchdünn geschlagen
Die Zuschauer des Live-Streams der Begegnung zwischen den PS Karlsruhe LIONS und Phoenix Hagen bekamen am 13. März eine intensive und packende Endphase zu sehen, nachdem in der Krollmann-Arena zwischenzeitlich schon ein Debakel für die Gäste aus Baden in der Luft gelegen hatte. Der 26. Spieltag in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA endete mit einem hauchdünnen Vorsprung von 79:78 für Hagen. Eine äußerst schwache erste Hälfte kostete die LIONS wie in den zwei vorangegangenen Partien den möglichen Sieg. Daran änderte auch die teils furiose Leistungssteigerung im weiteren Spielverlauf nichts.
Bereits unmittelbar nach Beginn begannen die Probleme für das Löwenrudel. Die Gastgeber überrollten Karlsruhe anfangs förmlich. Beim 10:0 nach etwas mehr als zwei Minuten mussten die LIONS-Coaches Samuel DeVoe und Drazan Salavarda eine erste Auszeit nehmen. Doch auch danach lief bei ihrem Team nicht viel zusammen. Das LIONS-Spiel lebte weitgehend von Individualaktionen und aufgrund schlechter Trefferquoten lagen die Gäste nach den ersten zehn Minuten bereits mit 27:12 zurück. Die Hausherren hatten zu diesem Zeitpunkt vier ihrer sechs Dreierversuche verwandelt, die LIONS lediglich zwei von zehn. Im zweiten Viertel setzte sich der bisherige Spielverlauf weitgehend fort. Karlsruhe litt nach wie vor an einer auffälligen Abschlussschwäche und hatte zudem Probleme, die Rebounds zu kontrollieren. Hagen hingegen konnte mit wiederholten gelungenen Fastbreaks weiter davonziehen und zur Halbzeit auf eine auch in dieser Höhe verdiente 51:27-Führung blicken. Auch nach der Rückkehr blieben die LIONS zunächst weiterhin ohne Zugriff auf die Partie und lagen in Minute 23 bereits 30 Punkte zurück. Dann resultierten plötzlich zwei erfolgreiche Dreierversuche und ein Korbleger in einem 8:0-Lauf des Löwenrudels – der erste Moment des Abends, in dem sich die Gäste aus Baden bissig zeigten und Durchsetzungswillen aufblitzen ließen. Karlsruhe zwang Hagen im Verlauf des Viertels zweimal in die Auszeit und bewahrte zum Anbruch der abschließenden zehn Minuten noch ein kleines bisschen Hoffnung, da die Führung der Hausherren mit 66:49 zwar immer noch deutlich war, aber nicht in Stein gemeißelt schien. Dementsprechend zeigten die LIONS nun eine klar verbesserte Körpersprache und waren in einer zunehmend hitzigen Partie sichtlich um den Anschluss bemüht. Ein 13:0-Run zwischen der 34. und der 37. Minute sorgte schließlich dafür, dass das Löwenrudel beim 74:67 wieder in Schlagdistanz war. Die Crunchtime hatte somit auch vieles von dem zu bieten, was ein Basketballspiel spannend macht. 51 Sekunden vor dem Ende egalisierten die Gäste den Spielstand zum 75:75 und waren nun psychologisch im Vorteil. Mit einem Korbleger sowie einem And One gelang es Gregory Foster, zehn Sekunden vor Ablauf der Uhr, Karlsruhe erstmals in diesem Duell in Front zu bringen. Der folgende Gegenangriff Hagens führte jedoch in der Schlusssekunde des Spiels zum 79:78.
Kavin Gilder-Tilbury, Gregory Foster und Maurice Pluskota waren die auffälligsten LIONS-Spieler. Gilder-Tilbury erzielte 24 Punkte, Foster kompensierte das frühe Ausscheiden von KC Ross-Miller und scorte 19-fach. Pluskota gelang ein Doubble Doubble mit 16 Punkten und zehn Rebounds. Die LIONS haben an diesem Abend ein großartiges Comeback gezeigt und Mut für das anstehende Nachholspiel des 21. Spieltags am kommenden Mittwoch gegen die RÖMERSTROM Gladiators Trier getankt. Weiterhin enttäuschend ist die Fähigkeit, früh genug in den eigenen Rhythmus zu finden und den Gegner als Team unter Druck zu setzen.