Danke Schiri: Bfv-Wettbewerb würdigt engagierte Schiedsrichter
Karlsruhe (bfv). Im DANKE SCHIRI.-Wettbewerb würdigt der Badische Fußballverband besonders engagierte Schiedsrichter*innen. Nach einem Jahr Pandemie-Pause und mit „Das Örtliche“ als neuen bundesweiten Partner, erhalten 23 Preisträger*innen aus Baden die Auszeichnung für die Saison 2021/22. Erste Ehrungen fanden in den Kreisen Sinsheim, Heidelberg und Karlsruhe und Tauberbischofsheim bereits statt.
In den drei Kategorien Schiedsrichterin, Schiedsrichter U50 und Schiedsrichter Ü50 haben die Kreisschiedsrichtervereinigungen ihre jeweiligen Sieger*innen bereits auserwählt. Die Leistungsklasse oder die Anzahl der geleiteten Spiele sind dabei nicht die ausschlaggebenden Kriterien. Vielmehr geht es um das gesamtheitliche Engagement für die Schiedsrichterei. Die Aktivität in der Schiedsrichtergruppe, besonders bei der Gewinnung und Betreuung des Schiedsrichternachwuchse, soziales Engagement oder besonders positives Teamverhalten sind Beispiele dafür, worauf es bei dem DANKE SCHIRI.-Wettbewerb ankommt.
Zunächst erhalten alle Kreissieger*innen eine Ehrung in ihrer jeweiligen Schiedsrichtervereinigung. Soweit durch die Pandemie möglich, finden diese in öffentlichem Rahmen statt, um den Preisträger*innen viel positive Aufmerksamkeit zu verschaffen.
Anschließend können sich die Preisträger*innen auf die bfv-Ehrungsveranstaltung freuen, zu der sie neben Geschenken und Urkunden alle eine Einladung erhalten haben. Der Festakt findet am 20. März 2022 im Röser Verlagshaus in Karlsruhe statt, bei dem Partner, welcher DANKE SCHIRI. im Badischen Fußballverband vor Ort unterstützt. Eine Jury wählt aus allen Geehrten pro Kategorie einen bfv-Sieger bzw. eine bfv-Siegerin, die in diesem Rahmen verkündet werden.
bfv-Vizepräsident Spielbetrieb Rüdiger Heiß über die Bedeutung des Wettbewerbs: „Unsere Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter, ob jung oder älter, neu dabei oder schon viele Jahre, leisten Saison für Saison ein unglaubliches Engagement. Dem gilt es immer wieder „Danke“ zu sagen! Auch gerade in den Zeiten der Pandemie können wir uns sehr glücklich schätzen, dass diese Mädchen und Jungen, Frauen und Männer dabei bleiben und den Fußball auf unseren Amateurplätzen ermöglichen.“
Die Preisträger 2021/22:
Kreis U50 Ü50 Weiblich
Tauberb. Carsten Reinhart Peter Weingärtner Michelle Hartmann
Buchen Marcel Jurk Jakob Holger
Mosbach Dominik Fuhrig Edgar Uhrig
Sinsheim Musa Ottas Uwe Krause Josephine Weinmann
Heidelberg Nicolai Hotz Gerd Wolf
Mannheim Markus Alexander Herbert Neidinger
Bruchsal David Gonzales Willi Mühlhauser Sylvia Lehmann
Karlsruhe Bernd Brückle Willi Ninnmann Nadine Rollert
Pforzheim Tobias Müller Dieter Leins Ricarda Riexinger
Ehrung der SRVgg Sinsheim
Die Sinsheimer Schiris ehrten ihre Preisträger bereits Ende vergangenen Jahres.
In der Kategorie U50 wählte die Verantwortlichen Musa Ottas als Sieger aus. Der 49-Jährige ist seit 17 Jahren als Schiri aktiv. Das gibt ihm die Möglichkeit, dem Fußball auch nach der aktiven Karriere als Fußballer erhalten zu bleiben. „Mich motiviert die immer wieder neue Herausforderung, auf dem Spielfeld die richtigen Entscheidungen zu treffen und dabei Spaß zu haben“, erzählt der Mühlhausener, der für den TSV Angelbachtal pfeift. Ottas Kollegen in der Schiedsrichtervereinigung schätzen vor allem sein unermüdliches Engagement, das immer wieder auch Doppeleinsätze als Schiri und Assistent hintereinander einschließt. Die Auszeichnung bei DANKE SCHIRI bedeutet ihm viel: „Die Ehrung macht mich stolz und motiviert mich zugleich auch weiterhin als Schiedsrichter an der Basis unserem fantastischen Hobby nachzugehen.“
Preisträger der Kategorie Ü50 ist Uwe Krause. Als Jugendtrainer nach der eigenen aktiven Laufbahn war Krause nicht immer zufrieden mit der Leistung der Schiris und dachte sich: „Anstatt zu kritisieren lege ich die Prüfung ab und pfeife selbst. Das ist mittlerweile 34 Jahre her.“ Die jahrelange Erfahrung gibt der 58-Jährige heute unter anderem als Pate an den Nachwuchs weiter. Dabei geht sein Engagement weit über die Betreuung bei den ersten Spielen hinaus. Denn er weiß: „Das Ehrenamt des Schiedsrichters trägt ungemein zur eigenen Persönlichkeitsentwicklung bei.“ Über die Ehrung freut er sich riesig: „Ich nehme diese Auszeichnung stellvertretend für viele anderen Kollegen, die Woche für Woche ihren Mann auf dem Platz stehen, dankbar an und freue mich sehr über diese Wertschätzung.“
Frauen und Mädchen sind unter den Schiris leider immer noch deutlich unterrepräsentiert. Umso mehr freut sich die Schiedsrichtervereinigung Sinsheim, auch in diesem Jahr eine weibliche Kollegin auszuzeichnen. Die 18-jährige Josephine Weinmann ist erst seit zwei Jahren als Schiedsrichterin aktiv, hat in dieser Zeit aber schon so viel Begeisterung angesammelt, dass sie bereits ihre beiden Brüder geworben hat.
Kreis Heidelberg sagt DANKE SCHIRI.
Die Heidelberger Schiedsrichtervereinigung ehrte ihre Kreissieger im Rahmen des Zweitligaspiels SV Sandhausen gegen SC Paderborn.
„Gerd ist seit knapp 40 Jahren Schiedsrichter und eine echte Stütze der SRVgg!“, ist Hans-Dieter Krieg, Vorsitzender der Heidelberger Schiris, voll des Lobes über Gerd Wolf, den Preisträger der Kategorie Ü50. Bei seinen Einsätzen nimmt der 62-Jährige vom SV Waldwimmersbach vorwiegend jüngere Schiris mit und lässt sie auf diese Weise an seiner langjährigen Erfahrung teilhaben. Bei der Anwerbung potenzieller Schiedsrichter ist er sehr aktiv und überzeugend. Denn er weiß aus erster Hand: „Als Schiedsrichter hat man eine andere Perspektive im Spiel, man lernt viele Leute in den Vereinen kennen, man wird respektiert und wird geschätzt.“ Ans Aufhören denkt er – sofern es die Gesundheit zulässt – noch lange nicht. Die Ehrung ist ihm dafür eine Motivation: „Die Auszeichnung hat einen sehr hohen Stellenwert für mich. Ich bin stolz, dass ich ausgewählt wurde.“
„Es ist sehr schön, dass wir als Schiedsrichter für besonderes Engagement vom DFB, dem Badischen Fußballverband und der Schirivereinigung Heidelberg solch eine Wertschätzung und Anerkennung erfahren. Das spornt ungeheuer an, noch viele weitere Jahre der Schiedsrichterei treu zu bleiben“, freut sich Nicolai Hotz, der Preisträger in der Kategorie U50. Der 27-Jährige legte vor sieben Jahren die Schiri-Prüfung ab. Mittlerweile leitet er nicht nur selbst Spiele – wenn es sein muss auch mehrere an einem Wochenende oder sogar an einem Tag –, sondern betreut Neulinge bei ihren ersten Schritten als Pate und steht ihnen als Ansprechpartner jederzeit zur Seite. „Es macht mir einfach Spaß, aktiv am Fußballgeschehen im Verbandsgebiet teilzuhaben“, sagt der Schiri vom 1. FC Mühlhausen. „Das Schiedsrichter-Dasein hat mich auch enorm persönlich weiterentwickelt. Mir fällt es seitdem viel leichter im beruflichen Umfeld mit schwierigen Situationen umzugehen und in Stresssituationen die Ruhe zu bewahren.“
Karlsruhe: Ehrung im Wildpark-Stadion
Die Kulisse des Zweitligaspiels Karlsruher SC gegen den 1. FC Nürnberg nutze die Schiedsrichtervereinigung Karlsruhe für ihre Ehrung.
Nadine Rollert ist Schiedsrichterin, Beobachterin und Patin für den Schiri-Nachwuchs sowie Abteilungsleiterin für Schiedsrichter in ihrem Verein Karlsruher FV. Als Kinderschutzbeauftragte des Badischen Fußballverbandes legt sie auf das Wohl des jungen Nachwuchses ganz besonderen Wert. Gute Gründe für die Schiedsrichtervereinigung Karlsruhe, sie als Kreissiegerin der Kategorie Frauen von DANKE SCHIRI. 2021/22 auszuwählen. Als Schiedsrichterin aktiv zu sein, bedeute für sie, dem Fußball treu zu bleiben, auch wenn das Knie nicht mehr mitmacht, eine tolle Gemeinschaft erleben und nicht zuletzt zur Sicherung des Spielbetriebs beizutragen. Über die Ehrung freute sie sich besonders: „Einfach einmal in ausschließlich positivem Licht zu stehen ist toll! Sonst ist meist mindestens eine Seite unzufrieden.“
Willi Ninmann, der Sieger der Kategorie Ü50, ist ein Schiedsrichter-Urgestein. Im vergangenen Jahr machte er die 50 Jahre als Schiri voll. Und auch nach so vielen Jahren ist der 74-Jährige noch sehr aktiv in seiner Schiedsrichtergruppe. Vor allem den jungen Kolleg*innen steht er als Pate, als Ansprechperson, Beobachter und Assistent an der Linie zur Seite. Kein Wunder, denn „die Liebe zum Fußball und das Zusammensein mit jungen Menschen“ motivieren ihn besonders. Mit Begeisterung organisiert er gesellige Ausflüge oder Feiern und steht immer spontan zur Stelle, wenn Not am Mann, bzw. an der Pfeife ist. Seine Erklärung für das Engagement ist einfach: „Es sollte einfach gewährleitet sein, dass die Spiele geleitet werden können. Ohne Schiri geht es eben nicht!“ Die Ehrung bedeutet dem Schiri des TSV Schöllbronn trotzdem sehr viel: „Anerkennung der vielen Stunden, die ich auf den Sportstätten verbracht habe und noch verbringen werde.“ Ans Aufhören scheint er also noch nicht zu denken.
In der Kategorie U50 zeichneten die Karlsruher Schiris Bernd Brückle aus. Von seinen kürzlich vollendeten 45 Lebensjahren ist er mehr als die Hälfte als Schiedsrichter aktiv, mittlerweile für den FV Fortuna Kirchfeld. Darüber hinaus engagierte er sich neun Jahre lang als Einteiler in der Schiedsrichtervereinigung, begleitet Neulinge als Pate und fungiert als Referent bei Lehrabenden. Als früherer Schiri auf Verbandsebene, zog er sich zu Gunsten des Nachwuchses freiwillig zurück und leitet nun noch Spiele bis zur Kreisliga. „Als Schiedsrichter geht man durch die „Schule des Lebens.“ Man lernt dadurch einiges über das Miteinander, Kommunikation und Durchsetzungsvermögen. Man entwickelt seine Persönlichkeit und findet über die Jahre Freunde, ist Teil einer großen Gemeinschaft“, schwärmt Brückle von seinem Hobby. „Mit der Nominierung habe ich niemals gerechnet. Umso mehr habe ich mich über diese Auszeichnung gefreut und möchte mich auf diesem Wege von Herzen bei allen Verantwortlichen des Kreis Karlsruhe bedanken.“
Drei Preisträger und Nachwuchs im Kreis Tauberbischofsheim
Die Schiedsrichtervereinigung Tauberbischofsheim wählte Peter Weingärtner, Carsten Reinhart und Michelle Hartmann als Preisträger aus.
„Jede Art von Anerkennung ist wichtig. Mit DANKE SCHIRI. zeigt der DFB, dass er die Basis nicht aus den Augen verloren hat. Ich bedanke mich herzlich beim Ausschuss unsere Vereinigung, der mich zu dieser Ehrung vorgeschlagen hat“, freut sich Peter Weingärtner, der Sieger in der Kategorie Ü50. Mehr als sein halbes Leben ist der 57-Jährige vom TSV Gerchsheim bereits als Schiedsrichter aktiv, mittlerweile eher passiv in der Organisation: 1995 bis 2016 war er Lehrwart in seiner Schiedsrichtervereinigung, von 2000 bis 2008 stellvertretender Vorsitzender und seit 2019 Vorsitzender. Was ihn motiviert? „Mir liegt der Amateurfußball am Herzen und für den Spielbetrieb sind die Schiedsrichter ein sehr wesentlicher Baustein. Es macht einfach Spaß mit Gleichgesinnten für eine gute Sache zu wirken.“ Besonders die Nachwuchsförderung liegt dem Ehrenamtler aus Großrinderfeld am Herzen, daher betreibt er aktive Werbung bei den Vereinen und kümmert sich als Pate um frisch ausgebildete Neulinge.
„Als Schiedsrichter hat man neben der sportlichen Betätigung auch einen gewissen Lerneffekt wie die Stärkung des Durchsetzungsvermögens und der Selbstsicherheit für das alltägliche Leben“, weiß Carsten Reinhart. Ihn wählte die Schiedsrichtervereinigung zum Preisträger in der Kategorie U50. Teamfähigkeit und der respektvolle Umgang schätzen seine Kollegen besonders an dem 46-Jährigen, der dieser Tage Geburtstag feiert. Für neue Schiris ist Reinhart außerdem Pate, Ratgeber, Assistent und Konfliktlöser. Die Botschaft des Wettbewerbs DANKE SCHIRI. kommt bei dem Unparteiischen der TSG Impfingen an: „Die Ehrung empfinde ich als Dankbarkeit für die geleistete Arbeit.“
Die 22-jährige Michelle Hartmann begann vor vier Jahren als Schiedsrichterin. Ihre Erfahrungen seither: „Es macht Spaß und ist der perfekte Ausgleich zum selbst spielen. Man lernt viel dazu, auch am Selbstbewusstsein merkt man es.“ Obwohl sie noch recht neu in dem Ehrenamt ist, engagiert sie sich bereits fleißig in ihrer Schiedsrichtervereinigung als Patin, Schriftführerin und Facebook-Managerin, zeichnet sich besonders durch Hilfsbereitschaft und Zuverlässigkeit aus. Ihr Verein SV DJK Unterbalbach wird jedoch in Kürze erst einmal auf sie verzichten müssen. Im Juli soll ihr Nachwuchs zur Welt kommen: „Wer weiß, vielleicht wird der Junge auch mal ein Schiedsrichter“, schmunzelt sie.
Die weiteren Ehrungen der Kreisschiedsrichtervereinigungen sind wir folgt geplant:
Mannheim 06.03.2022 Heimspiel SV Waldhof Mannheim
Pforzheim 12.03.2022 Heimspiel CfR Pforzheim
Buchen 12.03.2022 Heimspiel Oberwittstdt
Bruchsal 15.03.2022 Clubhaus FC Kirrlach
Mosbach tbd.