Handball und Volleyball

45 Minuten auf Augenhöhe reichen nicht – TV Knielingen unterliegt zum Rundenstart am Ende deutlich

Dennis Estedt (Foto: Andreas Arndt)
Dennis Estedt (Foto: Andreas Arndt)

Karlsruhe (tvk). Im ersten Saisonspiel der Baden-Württemberg-Oberliga (BWOL) unterlag der TV Knielingen gegen den Talentschuppen des Zweitligisten HSG Konstanz mit 26:34 (15:16). Dabei zeigte man bis auf die letzten 15 Spielminuten eine ansprechende Leistung. Dennoch wurde es am Ende deutlich.

Nach einer sehr ordentlichen Knielinger Leistung vor der Pause rechnete eigentlich niemand in der Reinhold-Crocoll-Halle mit einer Acht-Tor-Heimniederlage. Denn die Knielinger bewegten sich bis zur Halbzeit durchaus auf Augenhöhe. Schon früh konnten sich die zahlreichen Zuschauer vom Unterschied zwischen Badenliga und BWOL überzeugen. Über 60 Minuten agierten beide Teams mit großem Tempo. Schnelle Vorstöße wurden umgehend mit Würfen aufs Tor abgeschlossen. Jeder Fehler und jeder Konzentrationspause in der Defensive wurden mit einem Gegentor geahndet. 31 Tore in der ersten Halbzeit sprechen eine eindeutige Sprache. Dabei ließen die Knielinger noch einige freie Würfe auf den Konstanzer Kasten liegen, sonst wäre zur Pause eine Führung drin gewesen. „Schon in der ersten Halbzeit bekamen wir in der Abwehr keinen Zugriff auf den Gegner. Das setzte sich auch nach der Pause fort.“, erklärt TVK-Trainer Jochen Werling.

Das erste TVK-Tor in der BWOL-Geschichte warf Dennis Estedt nach zweieinhalb Spielminuten – letztlich die einzige Knielinger Führung im gesamten Spiel. Die Karlsruher hatten sich einiges vorgenommen und ließen die Gäste vom Bodensee nicht wegziehen. Mehrfach glichen die Knielinger aus und waren nah dran an einer weiteren eigenen Führung. Die gelang allerdings nicht, auch weil man in der Abwehr nicht die Stabilität zeigte, mit der man in der vorangegangenen Saison den Aufstieg klar gemacht hatte. Da halfen auch Abwehrumstellungen von Jochen Werling an diesem Tag nicht. Die Knielinger Defensive behielt weiter viel Luft nach oben. Als Mehmet Süngü kurz vor Ende der ersten Halbzeit zum 15:16 traf, war man beim Knielinger Anhang angetan von den Leistungen der eigenen Mannschaft. In die Halbzeit gingen beide Teams mit viel Applaus. Die Fans hatte Tempohandball auf hohem Niveau gesehen.

Auch in der zweiten Halbzeit blieben die Knielinger weiter auf gleicher Flughöhe mit dem Gegner. Nur langsam gewannen die Gäste die Oberhand. Der 17:20-Rückstand (36. Spielminute) beeindruckte den Aufsteiger wenig. Lukas Metzer glich mit seinem Tor zum 20:20 (38.) aus. Der Gäste-Coach sah sich zu einer Auszeit gezwungen, die dann aber in der Folge wirksam werden sollte. Die HSG spielte jetzt eine sehr offensive Abwehrvariante und bremste die TVK-Angriffsbemühungen nachhaltig. Der Knielinger Rückstand wuchs bis Mitte der zweiten Spielhälfte auf drei Tore an (22:25). Jochen Werling nahm die Knielinger Auszeit und stellte seinerseits defensiv nochmals um.

In der Schlussviertelstunde dominierten aber klar die Gäste. Das lag auch daran, dass die Knielinger in der Abwehr keine Bälle eroberten und man eigene schnelle Gegenstöße an einer Hand abzählen konnte. Der Abstand wurde größer und nahm bald deutliche Formen an. Es waren noch sechs Minuten zu spielen als der Rückstand auf sechs Treffer angewachsen war – die Vorentscheidung. Beim TVK klappte jetzt nicht mehr viel in Abwehr und Angriff, während bei den Gästen weiter aufs Tempo gedrückt wurde. Auch ein Torwartwechsel brachte nicht mehr die Wende zum Guten. Nach den ersten 45 Oberliga-Minuten war eine hohe Niederlage mit acht Toren eher nicht zu erwarten gewesen.

TVK-Trainer Jochen Werling bilanzierte den ersten Oberliga-Auftritt seiner Mannschaft: „Das war am Ende ernüchternd. In der BWOL wird jeder Fehler bestraft. Wenn wir in der ersten Halbzeit unsere freien Würfe noch besser nutzen, gehen wir mit einer Führung in die Pause. Hinten hatten wir über 60 Minuten keinen Zugriff auf den Konstanzer Angriff. Der Verbund mit Abwehr und Torwart hat bei uns nicht funktioniert.“

Schon am nächsten Samstag haben die Knielinger die Möglichkeit es besser zu machen. Um 19:30 Uhr ist Anwurf in der Großen Sporthalle Schwäbisch Gmünd. Dabei kommt es dann zu einer Premiere. Denn noch nie gab es eine Begegnung zwischen dem gastgebenden TSB und dem TV Knielingen.

Knielingen: Pascal Fuchs (Tor), Lukas Zanki (Tor), Benny Bormann (3), Mehmet Süngü (3), Philipp Ast (2), Dennis Estedt (7/4), Tim Kusterer, Luis Werner, Kornej Tjart, Jochen Rabsch (2), Lukas Metzger (3), Till Eißler (2), Louis Hohler (2), Yann Majunke (2).