Clevere LIONS behalten die Nerven – knapper Sieg in Jena
Karlsruhe (psk). Die PS Karlsruhe LIONS sind gegen den Medipolis SC Jena erfolgreich ins neue Jahr gestartet. Der 15. Spieltag der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA führte das Löwenrudel zu den Thüringern, die angesichts ihrer Aufstiegsambitionen favorisiert in das Duell am 4. Januar gingen. In einer fast durchweg engen Partie konnte Karlsruhe auf seine wiedergenesenen Stammkräfte zurückgreifen, spielte insgesamt cleverer und behielt bei einem Endstand von 82:85 verdient die Oberhand. Mit ihrem achten Saisonsieg überholten die LIONS den Medipolis SC auch in der Tabelle.
Von Beginn an setzten die Gäste auf eine aggressive Defense, ließen es aber im Angriff ruhiger angehen. Diese Taktik war anfangs erfolgreich. Nach fünf Minuten stand es 9:9 und kurz darauf konnte Karlsruhe erstmals kurz in Führung gehen, diese aber wegen der folgenden Abschlussschwäche nicht lange halten. Die Hausherren hingegen waren im Scoring effektiver und lagen nach zehn Minuten mit 22:20 vorn.
Es folgte eine schwierige Phase für die LIONS. Auf Kosten einer hohen Teamfoulbelastung konnten sie die Jenaer Angriffe zwar meist stoppen, taten sich jedoch zunächst weiterhin schwer in der eigenen Offense. Dies änderte sich erst, als das Löwenrudel nach einigen Minuten spürbar die Schlagzahl erhöhte, damit den Gegner überraschte, ausglich und zwischenzeitlich sogar sieben Punkte in Front lag. Der Medipolis SC bekam die Situation nur unzureichend in den Griff und lag zur Halbzeit mit 45:50 hinten. Die Thüringer kamen zwar deutlich frischer aus der Kabine, verfielen jedoch schnell wieder in ihr statisches Spiel aus der ersten Hälfte. Die LIONS nutzten diesen Umstand und setzten einen 11:0-Run an, der im 49:61 in der 24. Minute gipfelte. In der folgenden Auszeit schien Jena-Headcoach Marius Linartas die richtigen Worte gefunden zu haben, denn sein Team drehte nun den Spieß um und glänzte ebenfalls mit einer 11:0-Serie – 60:61.
Wieder war es eine Auszeit – diesmal von Karlsruhe-Trainer Aleksandar Scepanovic – die für eine Unterbrechung im Spiel sorgte. Doch die Gastgeber hatten inzwischen ihr Selbstvertrauen wiedergefunden und waren nach überstandener Schwächephase wieder in der Partie angekommen. Zu Beginn des Schlussabschnitts war beim Stand von 67:70 alles offen. Es folgten mehrere Minuten, in denen beide Mannschaften sichtlich Probleme im Abschluss unter dem gegnerischen Korb hatten. Von Langeweile konnte indes keine Rede sein, denn das Duell war intensiv und hart umkämpft. Die LIONS verteidigten die Führung und bauten diese in Minute 36 auf sieben Punkte aus, bevor die Crunchtime nochmals für Hochspannung sorgte. 100 Sekunden vor der Schlusssirene betrug die Differenz nur noch zwei Punkte und da auf beiden Seiten die Teamfoulgrenze erreicht war, ging es jetzt immer wieder an die Freiwurflinie. Hier zeigten die Badener nun Unsicherheiten und ließen mehrfach die Tür zum Ausgleich oder gar Führungswechsel offen, arbeiteten in den entscheidenden Situationen aber konsequent. Über die gesamten 40 Minuten hinweg war Karlsruhe das bissigere und griffigere Team, weshalb sich die Mannschaft über einen knappen, aber verdienten Auswärtserfolg freuen durfte.
Für die LIONS punkteten fünf Spieler zweistellig. Kapitän Maurice Pluskota kam auf 18 Zähler, gefolgt von Darko Bajo (17), Lovell Cabbil und Bazoumana Koné (je 16) sowie Lorenzo Cugini (11). Für Erholung ist leider keine Zeit, denn bereits am 7. Januar ist das Löwenrudel wieder gefordert, diesmal in der heimischen Lina-Radke-Halle. Zu Gast in Karlsruhe sind dann die Eisbären Bremerhaven – ein Team, das für seine Auswärtsstärke bekannt ist. Spielbeginn ist um 19:30 Uhr.