Basketball

Ein brillantes Viertel ist nicht genug – LIONS mit erster Heimniederlage

Symbolbild Basketball Bild von Pexels auf Pixabay

Karlsruhe (psk). Der Doppelspieltag in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA ging am 10. November für die PS Karlsruhe LIONS mit einer weiteren Enttäuschung zu Ende. Nachdem das Team um Headcoach Aleksandar Scepanovic zwei Tage zuvor beim 81:78 in Tübingen nur knapp unterlegen war, sah es zwischenzeitlich zuhause gegen die Eisbären Bremerhaven fast nach einem Sieg aus. Zur Halbzeit klar im Hintertreffen, drehten die Badener das Spiel im dritten Viertel, um im Schlussabschnitt gegenüber cleveren Gästen erneut schlecht auszusehen. So musste man sich in der Fächerstadt am neunten Spieltag im vierten Heimspiel mit der ersten Heim- und insgesamt sechsten Niederlage abfinden. Endstand: 78:87.

Die LIONS verteidigten die ersten gegnerischen Angriffe gut, gewährten den Eisbären wenig Räume, und lagen nach 48 Sekunden bereits durch Maurice Pluskota mit 4:0 vorn. Das weit gereiste Team von der Nordseeküste fand indes ebenfalls bald ins Spiel und kam nach drei Minuten zum Ausgleich, während Karlsruhe inzwischen nachlässiger mit seinen Chancen umging und es bis zur sechsten Minute dauerte, bis die nächsten Punkte für die Hausherren fielen. Kurz darauf stand es zwar ausgeglichen 9:9. Den strukturierteren und fokussierteren Eindruck machten allerdings die Gäste, die die LIONS immer wieder überrumpelten und wieder in Front gingen. Als nach neun Minuten auf Karlsruher Seite bereits sechs Turnover zu Buche standen, nahm Scepanovic beim Stand von 16:20 notgedrungen eine Auszeit. Es kamen bis zur ersten Pause zwar auf beiden Seiten keine neuen Punkte mehr hinzu, dafür nochmals ein Karlsruher Ballverlust, so dass der Headcoach nach Viertel eins alles andere als zufrieden sein konnte. Zu seinem Bedauern erwischten seine Schützlinge einen Katastrophenstart in den nächsten Spielabschnitt und lagen bereits zu Beginn der zwölften Minute zweistellig zurück – erneute Auszeit bei den LIONS. Nur langsam erwachte das Team in der Folge aus seiner Schockstarre und fand zumindest im Angriff wieder in die Spur. In der Verteidigung des eigenen Korbs hatten die Hausherren ihren Gästen weiterhin kaum etwas entgegenzusetzen. Kurz nach Anbruch von Minute 16 stand es bereits 24:38 und die Kräfteverhältnisse waren klar verteilt. Fast ausschließlich Distanztreffer, davon allein drei von Lukas Herzog, verhinderten in dieser Phase, dass der ProA-Meister völlig den Anschluss verlor und sorgten dafür, dass die Mannschaft bis zur Spielmitte sogar wieder etwas heranrücken konnte. Halbzeitstand in einer lebendigen Begegnung: 40:48. Allerdings war vom Karlsruher Publikum, in einer für Sonntagabend gut gefüllten Europahalle, angesichts eklatanter Defense-Schwächen der Heimmannschaft einiges an Leidensfähigkeit gefordert. Auf dem Court ging es nach dem Seitenwechsel weiterhin intensiv zur Sache. Nun war klar erkennbar, dass sich die LIONS für die zweite Hälfte einiges vorgenommen hatten. Das spiegelte sich bald auch im Score wider. Mit einem Neun-Punkte-Run zog Karlsruhe Ende der 24. Minute sogar kurzzeitig am Gegner vorbei. Das Team und die Zuschauer auf den Rängen peitschten sich nun gegenseitig an. Zu sehen war inzwischen ein enges Spiel, in dem beide Kontrahenten viel investierten. Die stärksten zehn Minuten Karlsruhes gipfelten in einer schier unglaublichen Abfolge an Sequenzen kurz vor der letzten Pause. 55 Sekunden vor Ablauf der Uhr – es stand 58:60 – verwandelte Sean McDonnell zwei Freiwürfe. Die Eisbären bekamen danach keine Zeit, einen eigenen Spielzug zu kreieren. Denn mit einem Steal, gefolgt von einem blitzschnell vorgetragenen Korbleger düpierte O´Showen Williams die Gäste. Einem weiteren Turnover Bremerhavens folgte wenige Sekunden später ein schneller Dreier von Lachlan Dent. Nach einem erfolglosen Gegenangriff wiederholte der Australier sein Kunststück und schraubte den Spielstand mit der Sirene zur letzten Pause auf 68:60. Was dann folgte, war jedoch aus badischer Sicht nur schwer zu ertragen. Nachdem sich beide Teams einige Zeit lang gegenseitig neutralisierten, das Tempo der Partie weiterhin hoch war, gelang es den Eisbären ganz langsam, sich Punkt um Punkt heranzuarbeiten – in erster Linie, weil sie von Karlsruher Fouls profitierten. So war das Spiel in der 37. Minute bei 73:73 wieder ausgeglichen. Bremerhaven nutzte nun das Momentum geschickt und schob sich mittels eines 13-Punkte-Runs zwei Minuten vor Schluss um acht Punkte nach vorn. In der Crunchtime wurde es zwar nochmals spannend. Eine Minute vor dem Ende war bei 78:81 plötzlich wieder alles offen. Angesichts einer cleveren und aggressiven Defense hielten die Gäste jedoch den Sieg fest.

Im dritten Spiel nach seiner Rückkehr zu den LIONS avancierte Maurice Pluskota erstmals zum Topscorer. Der Center erzielte 21 Punkte. Lukas Herzog, Joel Mäntynen (je 16) und O´Showen Williams (11) scorten ebenfalls zweistellig.

Die nächsten Wochen werden angesichts der Lage nicht unbedingt einfacher für Karlsruhe. Am 16. November empfängt man Science City Jena. Die Thüringer führten mit bisher nur einer Niederlage die Tabelle an. Ein Erfolgserlebnis in dieser schweren Begegnung wäre wichtig, denn danach sind 14 Tage spielfrei, bevor es am 30. November zu den VfL SparkassenStars Bochum geht, die derzeit ihre bisher wohl stärkste ProA-Saison spielen.