Konzentrierter Endspurt sichert Sieg – LIONS unterstreichen gegen Köln ihre Heimstärke
Bereits einen Tag vor Heiligabend haben die PS Karlsruhe LIONS Geschenke verteilt. Allerdings nicht an ihren Gegner am 14. Spieltag der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA, die RheinStars Köln. Vielmehr waren es die 2.556 Fans in der heimischen Europahalle, die sich nach 40 kampfbetonten Minuten freuen durften, nachdem ihr Team sie auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle mitgenommen hatte. Denn auf ein tolles Auftaktviertel folgten zehn streckenweise haarsträubende LIONS-Minuten. Und auch im dritten Spielabschnitt konnte die Mannschaft von Headcoach Demond Greene nur bedingt überzeugen. Das vierte Viertel hingegen war längere Zeit spannend, um dann in eine Karlsruher Demonstration der Souveränität zu münden. Endstand im X-Mas-Game am 23. Dezember: 89:74.
Wie schon in der Vorwoche mussten die LIONS verletzungsbedingt auf Julian Albus, Mikal Dawson und David Cohn verzichten. Zu allem Überfluss kam Kilian Binapfl nach einem bis dahin starken Spiel gegen die RheinStars kurz vor der Halbzeit nach einem Korbleger so unglücklich auf dem Parkett auf, dass er mit Verdacht auf einen Bänderriss sofort ausgewechselt werden musste. Doch zunächst lief alles recht gut für Karlsruhe. Nach einem Beinahe-Fehlstart mit zwei Turnovern in der ersten Minute und 0:5 nach 90 Sekunden kam Greenes Team gut in die Partie und lief, angepeitscht von vollen Rängen, zeitweise richtig heiß. Die Gäste spielten allerdings gut mit und ließen sich nicht abschütteln. Nach zehn flotten Auftaktminuten stand es 25:18. Im zweiten Viertel wurde weiterhin intensiv unter den Körben gearbeitet, mit Vorteilen für die Kölner, die nun mehr von der Partie hatten, den Ton angaben und schon bald die Führung übernahmen. Böse Erinnerungen an die Begegnung drei Tage zuvor wurden wach. Am Samstag hatten die LIONS nach einem katastrophalen zweiten Abschnitt am Ende in Koblenz verloren. Hinzu kam der Schockmoment, als sich Binapfl anfangs der 19. Minute verletzte. Mit den letzten Sequenzen vor dem Gang in die Kabinen wurde es allerdings wieder eng und mit 41:42 ging es nach dem Seitenwechsel weiter. Nun zeigten sich die Badener entschlossener als zuvor und gingen dank starker Aktionen wieder in Front. Doch die häufigen foulbedingten Unterbrechungen ließen keinen wirklichen Spielfluss zu und das Momentum Karlsruhes verpuffte. Für Spannung sorgte in erster Linie der enge Spielstand. Die LIONS hielten die Führung, ein roter Faden war jedoch in dieser Phase nur schwer zu erkennen. Zu Beginn der abschließenden zehn Minuten stand es 60:57. Spielerisch passierte zunächst wenig Neues. Erst die nach einiger Zeit verbesserten Dreierquoten der Badener sorgten für etwas Bewegung auf dem Scoreboard. Die Gäste vom Niederrhein reagierten mit einer Auszeit und kamen danach wieder bis auf zwei Zähler heran, so dass Greene ebenfalls eine Timeout nahm. Die letzten vier Minuten gehörten dann den Hausherren, die sich nun anders als zuvor keine Fehler mehr erlaubten und, da die RheinStars früh die Teamfoulgrenze erreicht hatten, mit Freiwürfen den Abstand Punkt um Punkt vergrößerten – bis zum Endstand, der weitaus deutlicher war, als es der Spielverlauf vermuten hätte lassen.
Bester Karlsruher Werfer war Isaiah Hart mit 19 Punkten. David Ejah erzielte nur einen Zähler weniger. Maurice Pluskota holte sich mit 14 Punkten und 10 Rebounds zum dritten Mal in dieser Saison ein Double Double. Tyrese Williams (13) und Gabriel Kuku (12) scorten ebenfalls zweistellig. Mit einem möglicherweise in der Endabrechnung wichtigen Sieg haben die LIONS den bisherigen Tabellennachbarn Köln nun etwas distanziert und mit inzwischen sechs Siegen weiterhin eine stabile Ausgangsposition. Bereits unmittelbar nach den Weihnachtsfeiertagen wartet allerdings eine überaus große Herausforderung auf Greenes Schützlinge. Denn am 27. Dezember ist das Karlsrudel zu Gast bei Phoenix Hagen. Der Tabellenführer hat bisher sämtliche Heimspiele für sich entschieden.
