Fluch besiegt! Germanen zum dritten Mal Deutscher Mannschaftsmeister
Weingarten (ps). Zwar verloren die Weingartener den Final-Rückkampf beim KSV Ispringen letztlich noch mit 11:13, doch das interessierte im Gäste-Lager keinen mehr. Zu groß war die Erleichterung darüber, dass Stäbler den SVG mit seinem 3:2-Erfolg gegen den Serben Aleksandar Maksimovic im vorletzten Duell des Abends endlich vom Final-Fluch der vorangegangenen Jahre befreit hatte.
Nach diesen drei knappen Niederlagen gegen Nendingen waren wir einfach mal dran, resümierte Weingartens sportlicher Leiter Sebastian Mayer. Doch nun der Reihe nach. Der norwegische Greco-Spezialist Thomas Rönningen sorgte angefeuert von Freundin Lisa und Onkel Lars für
einen aus SVG-Sicht perfekten Start ins zweite Finale und besiegte Ispringens Fliegengewicht Ibrahim Fallacara klar mit 9:1. Auch Magomedgadji Nurov bot im Superschwergewicht bis 130 kg Freistil einen großen Kampf und musste sich Deutschlands Nummer eins, Nick Matuhin, erst in den
Schlusssekunden noch mit 6:7 geschlagen geben. Während Vladimir Egorov in der 61-kg-Klasse gegen Ivan Guidea, den jüngeren Bruder von Weingartens Anatoli Guidea, auf verlorenem Posten stand und sich mit 1:11 geschlagen geben musste, setzte Oliver Hassler die Vorgabe, seine zu
befürchtende Niederlage gegen Ardo Arusaar so knapp wie möglich zu gestalten, beherzt um. Der einstige Vize-Weltmeister wehrte sich gegen den bulligen Esten nach Kräften und verlor letztlich nur mit 2:6. Auch Ionut Panait machte seinem Ruf als Mentalitäts-Monster wieder einmal alle Ehre
und zauberte beim 9:0 gegen Muhammet Yasin Yeter sogar eine lehrbuchmäßige 4er-Wertung aus dem Ärmel.
Zum Start in die zweite Hälfte verlor William Harth etwas überraschend und wie Nurov erst auf der Zielgeraden mit 3:4 gegen Michael Kaufmehl und ließ die Ispringer unfreiwillig wieder etwas hoffen. Nachdem dann auch Jan Rotter gegen den Schweden Zakarias Berg (0:4) wie erwartet
den Kürzeren gezogen hatte, war es Überflieger Alejandro Valdes, der die Weingartener zurück in die Spur brachte und Stäbler den Matchball zum Meister-Titel servierte. Der flinke Kubaner zerlegte den jungen und nur aus Quoten-Gründen aufgestellten David Wagner nach allen Regeln der Kunst
und kam bei 12:0-Führung nach 1:53 Minuten zu einem Schultersieg. Greco-Ass Stäbler hatte anschließend also die Chance, den dritten Titel der Germanen nach 2011 und 2012 endgültig einzutüten.
Allerdings musste der Neuzugang aus Nendingen gegen den unbequemen Maksimovic eine Schrecksekunde überstehen, wäre beim Versuch eines Drehers sogar fast auf den Schultern gelandet. Mit zunehmender Kampfdauer biss sich Fränky aber immer mehr hinein und drehte lautstark angepeitscht vom gigantischen SVG-Fanblock den Spieß tatsächlich noch um. Mit Ertönen der Schlusssirene platzte die Arena in Pforzheim aus allen Nähten. Die sage und schreibe fast 1500 (!) mitgereisten Germania-Fans setzten ihrem ohnehin schon sensationellen Support die
Krone auf, bejubelten gemeinsam mit ihren Lieblingen auf der Matte unter atemberaubendem Lärm das Ende einer langen, langen Titel-Reise. Die abschließende Schulter-Niederlage von Georg Harth gegen den Russen Kakhaber Khubezthy ging dabei völlig unter. Kaum zum Champion gekürt, brachen die Weingartener dann auch schon in die Heimat auf, feierten in der Mineralix-Arena noch bis in die Morgenstunden ihr Meisterstück. Und auch am Sonntag ging der Party-Marathon weiter. Voller Stolz nahmen die Germanen im Turmzimmer des Rathauses die Glückwünsche von Bürgermeister Eric Bänziger entgegen der würdige Abschluss einer grandiosen Saison.