Karlsruher SC

KSC verzweifelt am Abgrund: „So spielt ein Absteiger“

Hamburg / Karlsruhe (mia). „Ihr seid besser als der HSV“, verhöhnten die Pauli-Fans die Profis des Karlsruher SC , als sie nach der 0:5-Niederlage des KSC beim FC St Pauli aus dem Stadion gingen.

Die Fragezeichen standen den KSC-Spielern ins Gesicht geschrieben, als das unglaubliche Debakel abgepfiffen worden war, man fand aber deutliche Worte im Sky-Interview:

„So spielt ein Absteiger“, ärgerte sich Moritz Stoppelkamp, der aus seiner Zeit bei Paderborn weiß, wie ein Abstieg zustande kommt. Er könne  sich den Auftritt des KSC nicht erklären. Aber: „Wir haben genug Zeit das aufzuarbeiten. Heute war ein absolutes Sechs-Punkte-Spiel und wir kassieren fast sechs Tore. Das war unterirdisch. Da fehlen mir die Worte“, so der KSC-Profi.

„Das war grauenhaft“

Die erste Halbzeit war schlecht und man ging glücklich mit nur einem Gegentor in die Pause, so Stoppelkamp.  „Dann nehmen wir uns was vor und kassieren drei Tore in acht Minuten. Das war grauenhaft.“

Der KSC müsse es nun schnell abhaken. Aber „das ist eine Niederlage, die ganz stark weh tut“, so Stoppelkamp und auch Jonas Meffert wusste nicht zu erklären, was die 90 Minuten zuvor in den Köpfen der KSC-Spieler geschehen war.

„Es ist ein Debakel für uns. Es  kann nicht sein, dass wir in einem so wichtigen Spiel 5:0 verlieren. Wir müssen uns jetzt so schnell wie möglich raffen und ein Zeichen setzen, ansonsten wird es eng.“

Mentalität stimmte heute nicht

KSC-Sportdirektor Oliver Kreuzer war ebenfalls bedient. „Wir wollten etwas Zählbares mitnehmen, aber wir waren nicht drin im Spiel, sondern haben uns selbst in Schwierigkeiten gebracht.“ Man könne trotzdem den Abstieg verhindern.

„Wir werden es aufarbeiten und am Samstag gegen Hannover ein anderes Gesicht zeigen.“ Ob die Mentalität seiner Truppe nicht stimme? „Doch die stimmt, nur heute nicht“, so Kreuzer.

KSC-Coach Mirko Slomka erklärte auf der Pressekonferenz nach dem Spiel: „Es ist ein in allen Belangen, auch in der Höhe verdienter Sieg. Mir fehlen die Worte. Wir haben in der Vielzahl des Spiels die falsche Entscheidung getroffen, fast alle 50:50-Zweikämpfe verloren, Pauli hat vor dem Tor die passendere Entscheidung getroffen“, ärgerte sich Slomka.

Nichts umgesetzt, was geplant war

„Es ist eine Niederlage, die bitterer nicht sein kann. Wir machen St Pauli ganz stark und uns selbst ganz klein, wenn es darum geht die nächsten Partien anzugehen. Das ist ein ganz finsteres Erlebnis. Dennoch versuchen wir die Mannschaft aufzubauen. Sie hatte eine gute Energie vor dem Spiel und auch in der ersten Halbzeit.“

All das, was der KSC sich vorgenommen habe, wurde nicht umgesetzt, so Slomka, „Das ist mit der Mannschaft natürlich zu klären“.