Karlsruher SC

Desolat! KSC wird am Millerntor zerlegt

Hamburg/Karlsruhe (mia). Die Hells Bells erklangen zum Einzug des KSC und des FC St Pauli beim Abstiegskampf am Millerntor. Die Ohren klingelten dem  Karlsruher SC nach dem desolaten, teils nicht zweitligatauglichen Auftritt, der mit 0:5 endete.

Das Geschehen in der brisanten Partie ließ die 30.000 Zuschauer darunter auch Ex-KSC-Coach Markus Kauczinski im Stadion bereits nach drei Minuten aufhorchen. Möller Daehli (3.) kam vor dem Tor von Keeper Dirk Orlishausen zu frei zum Schuss, legte den Ball aber über den Kasten.

Der KSC stand stark unter Beschuss und hatte sich noch nicht gefunden. Nur zwei Minuten später war es Hornschuh, der  die  freien Räume der Karlsruher ausnutzend, vor dem Kasten des KSC auftauchte.

Vor dem Hamburger Tor brachte Diamantakos (8.) den KSC in eine gute Position. Seine Flanke in den Strafraum konnte Mugosa aber nicht verwerten. Wenig später köpfte Hornschuh nach Freistoß durch Gonther (11.) erneut nur knapp am KSC-Tor vorbei.

Fahrlässige Fehlerkette führt zum Gegentor

Eine Minute später ließ der Karlsruher Trupp Sahin den Ball aus der eigenen Hälfte bis vors KSC-Tor nehmen. Niemand griff ein, Sahin schoss aufs Tor, wo Möller Daehli zum 1:0 einschob.

Die Slomka-Truppe ließ sich nicht hängen, sondern suchte ihre Chance. So kam Moritz Stoppelkamp (18.) nach Einwurf zum Schuss, St Pauli-Keeper Heerwagen parierte glänzend.

Zwar hatte der KSC bis dahin 56 Prozent Ballbesitz und deutlich mehr Torversuche als die Gastgeber, aber die eklatanten Fehler in der Defensive machten den Wildpark-Kickern den Garaus.

Chance durch Thoelke

Die Karlsruher schienen gehemmt durch den Abstiegskampf und leisteten sich zu viele Fehlpässe und Ungenauigkeiten. St. Pauli schien sich zurückzulehnen und die Führung verteidigen zu wollen. Dann kam die Möglichkeit für Thoelke (35.). Nach Ecke von Diamantakos, köpfte er freistehend aufs Tor, Keeper Heerwagen aber parierte.

Auch KSC-Kapitän Orlishausen musste mit Glanzparaden aushelfen, als Aziz Bouhaddouz (43,44) gleich zwei Mal frei vor seinem Tor auftauchte und schießen konnte.

Fehler, Fehler, Gegentore

Das einzig Positive, das der KSC aus Durchgang eins hatte ziehen können war dass nur ein Gegentor gefallen war. Aus der Kabine kam Charis Marvias für Kempe.

Hamburg startete stark. Die Karlsruher waren gefährdet weiter in Rückstand zu geraten. Eine Minute war gespielt, als Buchtmann einen Freistoß direkt auf den Kopf von Bouhaddouz brachte. Dessen Köpfer aufs Tor lenkte Orlishausen an die Latte.

Wenig später war es dann soweit. Sahin lief völlig frei auf Orlishausen zu, der den Ball noch abwehren konnte, Sobota (50.) spitzelte das Leder zum 2:0 ins Tor.

Das 3:0 ließ nicht lange auf sich warten. Eine erneut unglaubliche Fehlerkette führte dazu, dass Sobota frei in den Strafraum Flanken konnte, Bouhaddouz schob ein.

Auflösungserscheinungen?

Beim KSC lief nichts zusammen, nach vorne gelang den Karlsruhern, die zu ungenau spielten kein Stich. Nach hinten waren sie offen wie ein Scheunentor, Orlishausen, der noch beste Mann der Karlsruher, musste das Gefühl haben, im falschen Film zu sein. Immer wieder durften die Paulianer frei auf sein Tor zulaufen und abziehen.

Bouhaddouz-Show

Die Truppe schien Auflösungserscheinungen zu zeigen, ließ Pauli gewähren und bot kaum noch Gegenwehr. So war Bouhaddouz (58.)  nach schnellem und einfachem Angriff der Gastgeber auch der Torschütze zum 4:0.

Nach vorne war erst wieder in der 66. vom KSC zu sehen. Erst scheiterte Hoffer dann Diamantakos am Schlussmann der Paulianer. Ebenso scheiterte Sahin (68.) an Orlishausen. Bouhaddouz (78.) spielte nach einem schnellen Konter die KSC-Abwehr aus und netzte zum 5:0 ein.

Auch das 6:0 lag in der Luft, Slomkas Wunsch hoch zu verteidigen, konnte er lassen. Seine Truppe musste Sorge tragen, um nicht noch mehr unter die Räder zu kommen. Thoelke klärte vor Thy (88.)

Abstiegsplatz

Die KSC-Fans trauten ihren Augen nicht. Hatten sie ihren Verein extra mit nach Hamburg begleitet, um sie im Abstiegskampf zu unterstützen, so sahen sie einen mehr als schwachen Auftritt, der den KSC, bei dem nichts gelang, verdient auf Platz 17 brachte.

KSC: Orlishausen – Bader, Thoelke, Figueras, Kempe (46. Mavrias) – Prömel, Meffert – Yamada (55. Hoffer), Stoppelkamp – Mugosa (61. Marvin Mehlem), Diamantakos.