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Sport aus Karlsruhe und der Umgebung

KSC in Liga zwei: Slomka wird bis 2018 bezahlt

Karlsruhe (mia). Der neue Cheftrainer des Karlsruher SC Marc-Patrick Meister saß auf dem Podium neben KSC-Sportdirektor Oliver Kreuzer und erklärte den Journalisten nach der Freistellung von Mirko Slomka, dass er sich auf die neue Herausforderung freue.

Sein Vorgänger war am Morgen nach der Verabschiedung von der Mannschaft (Applaus vom Team), KSC-Fans und der Geschäftsstelle, vom Hof gefahren. Der KSC wird Slomka noch bis Sommer 2018 bezahlen müssen, sofern man zweitklassig bleibt, erklärte Kreuzer.

Der neue Coach Meister wird dagegen auch bis Juni 2018 Cheftrainer des KSC sein, ob in Liga zwei oder Liga drei. Zlatan Bajramovic bleibt Co-Trainer, Assistent Christian Eichner kommt mit Meister hoch. Beide werden aber weiter die U 17 des KSC leiten.

Dass man nun doch die Trennung vom Cheftrainer vollzogen habe, sei am Abend nach einer Besprechung zustande gekommen, so Kreuzer.

„Es war leider nicht das gewünschte Resultat. So haben wir uns entschieden, auf der Trainerposition doch nochmal was zu verändern. Für mich persönlich war es keine einfache Entscheidung. Mirko Slomka war mein Wunschtrainer und wir haben hervorragend zusammen gearbeitet. Ich schätze ihn weiterhin als sehr sehr guten Trainer und einwandfreien Menschen. Er hat hier her gepasst und hätte erfolgreich arbeiten können, wenn er mehr Glück gehabt hätte. Schade. Aber wir sind im Profisport und da steht der Verein über allem. Im Profisport braucht man Punkte und Siege, um Erfolg und Ruhe im Verein zu haben. Wir glauben weiter an den Klassenerhalt, auch wenn es ein Spiel weniger ist“, erklärt der KSC-Sportdirektor.

Die Mannschaft habe es noch am Abend erfahren. Da Kapitän Orlishausen sein Handy aus hatte, habe Kreuzer ihn nicht erreicht, eine SMS wurde gesendet, aber, so Kreuzer: „Ich denke sie haben es mitbekommen“.

Minimalziel Relegation

Das Hauptproblem des KSC waren, so Kreuzer, „schwankende Leistungen“, plus individuelle Fehler, Gelbsperren, Verletzungen und Schiri-Entscheidungen.  „Aber wenn der Fußballgott heute Abend Karlsruher ist, werden es weiter nur vier Punkte sein“, die den KSC vom Relegationsplatz trennen, so Kreuzer. „Ich glaube daran, dass das Minimalziel zu erreichen ist.“

Trainer Slomka könne er in Sachen Arbeit, Umgang mit den Spielern, Vor- oder Nachbereitung nichts vorwerfen. “ Der einzige Vorwurf den ich machen kann, er hat zu wenig Punkte geholt. Deswegen glauben wir, dass wenn ein anderer Trainer vorsteht, das Matchglück, das Mirko nicht hatte, sich wieder einstellt.“

Marc Meister sei nach dem Düsseldorfspiel seine einzige Variante gewesen. „Ich glaube es ist das Richtige. Marc kennt die Mannschaft, ist KSCler, und hat mich auch in seiner Art restlos überzeugt. Er war nicht der klassische Hütchenaufsteller, sondern hat die Sache selbst angepackt“

Weiter Teil des Teams

„Wir waren nicht verfolgt vom Glück. Es ist eine Verantwortung, auf die ich mich wahnsinnig freue“, so Meister über seinen neuen Job. „Meine Rolle verändert sich einen Tick, aber ich bin weiter Teil der Mannschaft.“ Nun sei es wichtig, in der Situation, in der der KSC stecke, dass die Mannschaft „Stabilität spürt und Vertrauen bekommt“.

Inwieweit er sich von Slomka unterscheide? „Mirko hatte ganz konkrete Vorstellungen wie eine Mannschaft zu funktionieren hat. Für uns ist wichtig, wie kriege ich die Mannschaft dorthin, auf und neben dem Platz. Da behalte ich mir vor, in alle Himmelsrichtungen zu überlegen und zu spinnen, was jetzt am besten zur Mannschaft passt, was sie stark macht, was ihr hilft. Aber ich habe nicht das Gefühl, dass da 30 Jungs sitzen, wo ich jeden einzelnen anschieben muss. Sondern sie sind bereit.“

Challenge: KSC-VfB- Derby

Nun liege viel Arbeit vor dem neuen Cheftrainer. „Auch zwischenmenschlich steht Arbeit an und wir wollen schauen, was kommt.“ Als nächstes steht das Spiel beim VfB Stuttgart an. „Es ist eine echte Challenge. Für uns gilt es anzugreifen, dorthin fahren und „was klauen““, so das Motto. „Das Spiel wollen wir offensiv angehen, mit offensiver Haltung, nicht mit sechs Spitzen.“ Man könne schließlich den riesigen Schritt machen und den Anschluss halten.

„Ich steige am Sonntag in den Bus und will es ausstrahlen, das was geht. Ich glaube an die Spieler, mit allem was sie in sich tragen und ihrer Qualität“; sagt Meister.

„Fakt ist wir haben sieben Spiele zu gehen.“