Beliebte Sportarten in Karlsruhe
Karlsruhe (Alejandro Quintana). In Karlsruhe wird Sport großgeschrieben. Die Stadt hält zahlreiche Fitness-Angebote bereit, fördert Sportprogramme, setzt auf Gesundheits- und Reha-Sport und betreibt zahlreiche Sportstätten. Als besonders beliebt gelten Fußball, Tennis, Handball und Basketball. Hier verzeichnen die Karlsruher auch die meisten Erfolge – und haben sogar den einen oder anderen Star hervorgebracht.

Sport wird in Karlsruhe großgeschrieben
Bild von Hans Braxmeier auf Pixabay
Zuerst ein Blick auf die Vielfalt des Karlsruher Sportangebots: Vieles davon ist weniger auf Wettbewerb und Sieg getrimmt, sondern auch darauf, sich im eigenen Körper wohlzufühlen, Geselligkeit zu erleben und Spaß zu haben. Zur Auswahl stehen zum Beispiel Aerobic-Kurse, Badminton-Vereine, Cross-Training und Cardio Work-out, Eislaufen, Tanzen, Fußballtennis, Geräteturnen sowie die exotischen Fitnessspiele Indiaka und Kyudo. Wer mag, gönnt sich ein kraftvolles Gerätetraining, übt sich in Selbstverteidigung oder schwitzt beim temperamentvollen Zumba. Ganz traditionell, dafür aber nicht weniger herausfordernd, geht es beim „Trimm dich“ zu. Spätestens an dieser Stelle wird klar: Es muss nicht immer Tennis oder Fußball sein, wenn es darum geht, in Bewegung zu kommen und die Freude am Sport auszuleben. Trotzdem entscheiden sich die meisten Stadtbewohner, wie fast überall in Deutschland für die bewährten sportlichen Klassiker.
Tennis in Karlsruhe: Spätestens seit 1911 feste Tradition
In und um Karlsruhe existieren mindestens 10 verschiedene Tennisvereine. Zu nennen wäre hier an erster Stelle der Karlsruher Eislauf- und Tennisverein 1911 e. V., der zu den traditionsreichsten Vereinen in Deutschlands Südwesten gehört. Wie der Name bereits sagt, reichen die Wurzeln dieser sportlichen Institution ins Jahr 1911 zurück, den ersten Vorsitz übernahm Dr. Gilbert Fuchs. Der Mann hatte sich zu diesem Zeitpunkt bereits einen großen Namen gemacht, indem er die erste Weltmeisterschaft im Eiskunstlaufen für sich entschied. An seiner Seite hieß Dr. Ferdinand Krumm die ersten 27 Mitglieder willkommen, die gemeinsam eine lebendige Gemeinschaft erschufen. Der Alb-Sportplatz erhielt eine neue Funktion als Spritzbahn und so konnte auch die zweite Sportart neben dem Tennis eisglatt zur Geltung kommen.
Von 1948 bis 1954 kümmerten sich die Sportler unter der Leitung von Fritz Frey eifrig darum, die zerstörten Tennisplätze und zugehörigen Anlagen wieder in Funktion kamen. Später folgte die Errichtung von zwei Tennishallen, damit das sportliche Vergnügen bei ungünstigem Wetter nicht zum Erliegen kommt. Ab Anfang der 50er-Jahre nahm der Karlsruher Tenniszirkus Fahrt auf, regelmäßige Turniere wurden ins Leben gerufen und die ersten Teams tummelten sich schnell in den höheren Regionalklassen. Heute verfügt der Verein über 10 Freiluft- und 2 Hallenplätze, eine Tenniswand sowie ein ansehnliches Clubhaus mit Terrasse. Alles in malerischer Lage an der Alb.
Ganz in der Nähe von Karlsruhe, im Spargel-Städtchen Bruchsal, ist übrigens die deutsche Tennisspielerin Anke Huber geboren. Ihre Karriere begann Mitte der 80er-Jahre, als es ihr gelang, den Titel der deutschen Jugendmeisterin zu erringen. 1989 gewann sie gemeinsam mit zwei Mitstreiterinnen den Junioren-Fed-Cup, doch meistens stand sie während ihrer aktiven Karriere im mächtigen Schatten des Ausnahmetalents Steffi Graf. 1995 brauchte Graf aber immerhin 5 lange Sätze, um Huber niederzuringen: Die beiden Tennisdamen lagen gar nicht so weit auseinander, wie mancher denkt.

Beim Karlsruher SC schlägt das Fußballherz höher
Derzeit nimmt der KSC den 6. Rang der 2. Bundesliga ein, in früheren Zeiten jedoch tummelte sich die erste Mannschaft der Karlsruher auch schon erfolgreich in der 1. Liga. Der Verein stammt aus dem Jahr 1952, als der VfB Mühlburg mit dem Karlsruher FC Phönix fusionierte. Letzterer schaffte es 1909 zum deutschen Meistertitel, während der KSC seine größten Erfolge 1955 und 1956 feierte. Damals durfte sich das Team gleich zweimal hintereinander über den DFB-Pokal freuen, ein Erfolg, der bis heute in den Köpfen der Fußballfans verankert ist. In diesem Zusammenhang wundert es kaum, dass der Karlsruher SC mit über 10.000 Vereinsmitgliedern weit oben auf der Liste der beliebtesten Fußballmannschaften in Deutschland steht. Dennoch gibt es hierzulande viele, die es bevorzugen, den Sport von zu Hause aus oder einer Kneipe der Wahl zu verfolgen. Was neben dem Anfeuern des KSCs einen weiteren Adrenalinschub garantiert, ist das Wetten auf das Ergebnis. Jeder, der sich für Fußball interessiert, kann sich ab nächster Saison wieder voll auf die 2. Fußball Bundesliga konzentrieren.
Auch ganz normale Hobbysportler von jung bis alt kommen beim Fußball in Karlsruhe auf ihre Kosten. Sie haben nicht nur die Möglichkeit, sich beim KSC anzumelden, sondern dürfen sich über eine breite Auswahl an Vereinen freuen. Der Karlsruher FV 1891 ist beispielsweise noch älter als sein berühmtes Pendant, er läuft schon unter dem Titel „Kultverein“. 1910 gewann das eifrige Team die Deutsche Meisterschaft, 1905 und 1912 reichte es immerhin zum Vizemeister. Heute trainieren Damen, Herren und Altherren auf dem Sportplatz des DJK. Der Fußballverein Grünwinkel hat ebenfalls schon einige Jahre hinter sich, er stammt aus 1910 und hat neben Soccer auch noch Boule und die russische Sportart Gorodki in petto. Es handelt sich um einen kleinen Verein mit 350 Mitgliedern, der jedoch zwei Rasenplätze, eine Sporthalle und eine Trainingsfläche besitzt.
Wer sich ein wenig umschaut, der findet noch einige Optionen mehr, fußballerisch aktiv zu werden. Und immer dran denken: Aus Karlsruhe stammen die drei Fußball-Koryphäen Mehmet Scholl, Oliver Bierhoff und Oliver Kahn. Wer von hier kommt, dem stehen also alle Tore offen für die große internationale Fußballer-Karriere!
Handball in Karlsruhe: ein vielfältiges Nischendasein
Der Handball hat naturgemäß nicht so viele Freunde wie der Fußball: Das gilt wahrscheinlich überall auf der Welt, so auch in Karlsruhe. Damit ist er aber noch längst nicht aus dem Rennen, ganz im Gegenteil. In der Stadt existieren mehrere Vereine, die diese Sportart mit im Angebot haben, einen reinen Handballverein gibt es allerdings nicht. Besonders bekannt ist der Sport- und Schwimm-Club Karlsruhe e. V., aber auch der MTV Karlsruhe 1881 e. V. und die Turnerschaft Mühlburg 1861 e. V. haben in der Stadt einen großen Namen. Das sind längst noch nicht alle: Wer Handball spielen möchte, der hat in Karlsruhe fast schon die Qual die Wahl.
Außerdem befinden sich noch die Rhein-Neckar-Löwen ganz in der Nähe, die ein wirklich ordentliches Spielniveau in der Handball-Bundesliga bieten. Etwa 50 Minuten Fahrt sind es von Karlsruhe zur SAP Arena in Mannheim, wo die Löwen ihre Heimat haben. Sie errangen 2016 und 2017 den deutschen Meistertitel, durften sich dreimal deutscher Vizemeister nennen und nahmen 2018 den DHB-Pokal mit nach Hause. 2008 nahmen die Mannheimer am Halbfinale des EHF-Pokals teil und schafften es 2009 und 2011 ins EHF-Champions-League-Halbfinale. Vielleicht lässt sich ein wenig von ihrem Erfolg auf Karlsruhe übertragen, dann klappt es auch mit dem eigenständigen Handballverein.
Basketball: Auch Karlsruhe punktet mit eigenem Löwenrudel
Über Karlsruhe und Sport zu reden ist kaum möglich, ohne die PS Karlsruhe Lions zu erwähnen, deren liebevoller Spitzname „das Löwenrudel“ lautet. Der Basketball-Verein wurde 1961 aus der Taufe gehoben, zelebriert also dieses Jahr sein 60. Jubiläum. Stammsitz ist die Europahalle Karlsruhe, und bei Heimspielen der 1. Mannschaft sind die vorhandenen 1.500 Sitzplätze meist vergeben. Die beste Herrenmannschaft ist in der 2. Bundesliga ProA erfolgreich aktiv, die Damen haben sich in der Regionalliga Südwest angesiedelt. Die Jugendarbeit floriert, an Nachwuchs mangelte es nicht. Der U16 gelang 2016 sogar die Qualifikation für die Basketball-Bundesliga. Die Erfolge halten sich also nicht in rein regionalen grenzen, sie ufern regelmäßig überregional aus.
Wer Basketball als reinen Freizeitsport betreiben möchte, ist bei der DJK Karlsruhe-Ost am besten aufgehoben. Hier ist es ganz egal, welche Qualifikationen der Sportler mitbringt und auch das Alter spielt keine Rolle. Von den Übungsleitern jedoch wird Kompetenz und Kontinuität verlangt, damit Vereinsmitglieder auch wirklich echten Sport erleben und etwas dazulernen können. Der DJK befindet sich in der Nähe der Universität, ein guter Grund für Studenten, einmal vorbeizuschauen. Zwar steht nicht zu erwarten, dass der Basketball den Fußball auf absehbare Zeit als Trendsportart einholt, doch in Karlsruhe besitzt dieser Sport schon einen besonderen Wert. Die Lions haben einen großen Anteil an dieser Popularität, denn Erfolg zieht immer Nachahmer an.

Die PS Karlsruhe Lions stehen für kraftvollen Basketball
Karlsruher Couch-Potatoes? Eine eher seltene Spezies!
Karlsruhe ruht sich nicht auf dem Sofa auf, zumindest nicht dauerhaft. Viele Einwohner betreiben eine der vier genannten Sportarten, ein weiterer nicht unwesentlicher Teil tummelt sich regelmäßig bei anderen Fitness-Aktivitäten und sei es „nur“ das Walken, Joggen oder Fahrradfahren. Beschäftigungen also, die sich besonders in der warmen Jahreszeit großer Beliebtheit erfreuen. Wer noch nicht mit dabei ist, hat es leicht, einen Verein in der Nähe zu finden, der dabei hilft, sportlich aktiv zu werden. Nur die nötige Motivation, die muss jeder für sich selbst finden.