Germanen gewinnen Geisterkampf: Aufstieg in die Regionalliga zum Greifen nahe
Weingarten (svg). Nur noch ein kleiner Schritt trennt den SV Germania vom Aufstieg in die Regionalliga. Nach dem 20:9 im Hinkampf reisen die Weingartener am kommenden Samstag als klarer Favorit zum zweiten Finalduell mit der KG Laudenbach/Sulzbach. Die angestrebte Meisterschaft in der Oberliga Nordbaden ist zum Greifen nahe – nach einer strapaziösen Saison und dem ersten Geisterfinale in der Vereinsgeschichte.
Die Germanen haben mittlerweile ja schon einige Endkämpfe erlebt – so einen wie am vergangenen Samstag aber noch nie. Angesichts der sich zuspitzenden Corona-Lage wurde das erste Final-Duell mit Laudenbach/Sulzbach ohne Zuschauer ausgetragen. Statt in der Mineralix-Arena verfolgten die vielen treuen Fans des SVG das Kampfgeschehen im Livestream vom heimischen Wohnzimmer aus. Mehrere Hundert saßen den ganzen Abend über am Bildschirm, drückten die Daumen und schickten über Postings in den sozialen Netzwerken zumindest digitale Grüße auf die Matte. „Wir hätten uns alle eine andere Kulisse gewünscht – und die Sportler diese auch verdient gehabt“, sagt der Vorsitzende der Germanen, Ralph Oberacker. „Aber in der aktuellen pandemischen Lage wäre eine vollbesetzte Arena einfach nicht das richtige Zeichen gewesen. Wir sind froh, dass unsere Fans uns deswegen nicht im Stich gelassen, sondern uns aus der Ferne so toll unterstützt haben.“
Dazu hatten auch die beiden Trainer Frank Heinzelbecker und Waldemar Galwas ihr Team offenbar gut auf die ungewohnte Atmosphäre eingestellt. Grigore Herta eröffnete das Gefecht mit einem Sieg durch technische Überlegenheit in etwas mehr als zwei Minuten, anschließend erkämpfte Artur Vegh im Schwergewicht einen 6:0-Erfolg. Hoch her ging es beim 16:7 zwischen Janis Heinzelbecker und Manuel Wagin – mit dem besseren Ende und drei weiteren Punkten für den SVG. Dass die Gäste ein anderes Kaliber sind als die bisherigen Gegner der Germanen in dieser Saison, zeigte sich aber spätestens in den beiden Kämpfen direkt vor der Pause. So zogen sowohl David Hirsch als auch Alexander Roor jeweils den Kürzeren.
Mykhailo Rudoi baute die 9:5-Halbzeitführung des SVG mit einem souveränen Sieg dann zügig wieder aus. Teodor Horatau, der diesmal mehr gefordert war als sonst, legte zwei weitere Punkte nach. Schweren Stand hatte Ali Beschtoew, der sich zwar nach Kräften wehrte, einen „Vierer“ durch technische Überlegenheit seines Gegners letztlich aber nicht verhindern konnte. Umso größer war anschließend die Freude bei Jeremy Weinhold, der sich in einem engen Duell mit 9:5 durchsetzen und den Sieg der Germanen damit vorzeitig unter Dach und Fach bringen konnte. Das 16:0 von Johnny Panait war dann der krönende Schlusspunkt.
Mit elf Punkten Vorsprung reisen die in dieser Saison weiterhin ungeschlagenen Weingartener am kommenden Samstag also in die Laudenbacher Bergstraßenhalle. Um 20 Uhr wird dort dann der Final-Rückkampf angepfiffen – ob mit oder ohne Zuschauern, steht aktuell noch nicht fest. Die zweite Mannschaft des SVG tritt zeitgleich bei der Reserve des KSC Olympia Graben-Neudorf an. Nach einer deutlichen Niederlage im Hinkampf ist sie im zweiten Finalduell der Landesliga in der Adolf-Kußmaul-Halle aber nur noch Außenseiter.