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Sport aus Karlsruhe und der Umgebung

LIONS-Niederlage im Nachholspiel – Rückrundenauftakt bereits am Samstag

Bild von Jeff Juit auf Pixabay

Karlsruhe (psk). Bezeichnenderweise handelt es sich bei den Maskottchen der PS Karlsruhe LIONS und der Eisbären Bremerhaven um Raubtiere. Denn die Begegnung der beiden Teams am 6. Januar in der Karlsruher Lina-Radke-Halle war über weite Strecken hochintensiv, kampfbetont und spektakulär. Nach 40 mehr als unterhaltsamen Minuten waren es die Gäste, die im Nachholspiel des 11. Spieltags der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA die Nase vorn hatten. Mit dem 84:96 endet eine LIONS-Serie von zuletzt sechs siegreichen Partien.

Nur in den ersten Minuten gelang es den Hausherren kurz, die Führung zu erobern. Insgesamt war es ein nervöser Start der LIONS, deren Fehler von den Eisbären konsequent bestraft wurden. Die Fans kamen dennoch von Beginn an auf ihre Kosten, denn Tempo und Aggressivität waren auf beiden Seiten hoch. Mit einem Zehn-Punkte-Run stellten die Gäste von 7:6 auf 7:16, woraufhin LIONS-Headcoach Aleksandar Scepanovic nach fünf Minuten bereits die erste Auszeit nehmen musste, die sich allerdings auszahlte. In der Folge zeigte sich seine Mannschaft deutlich konzentrierter und offensiv durchsetzungsstärker. Doch die Eisbären punkteten ebenfalls mit effektiven Angriffen und hielten beim Stand von 20:27 zum Ende des ersten Viertels klar die Führung. Bremerhaven zeigte sich auch im weiteren Verlauf als unbequemer Gegner, der effizient zu Werke ging und von Ex-LIONS-Coach Michael Mai offensichtlich gut auf die Spielweise sowie die Rotation des Löwenrudels eingestellt worden war. Karlsruhe investierte viel, fand aber häufig nicht die geeigneten Mittel gegen die körperlich agierenden Gäste, die in der 14. Minute erstmals zweistellig in Front lagen. Es fanden einfach zu wenige Bälle ihren Weg durch die Reuse der Eisbären, die sich zur Mitte des zweiten Abschnitts bereits auf 15 Punkte abgesetzt hatten. Einsatz und Willen der Hausherren waren indes tadellos.

Die knapp 500 Zuschauer in der Halle spürten das und gaben alles, um ihr Team bestmöglich zu unterstützen. Dieses Signal kam offensichtlich bei der Mannschaft an, die nun binnen kürzester Zeit den Rückstand abschmolz und in Minute 17 den Gegner erstmals in die Auszeit zwang. Der 16:2-Run der LIONS wurde dadurch allerdings nicht gestoppt. Diese spürten nun, dass an diesem Abend doch etwas gehen könnte und hielten den Druck aufrecht. Den Gästen gelang etwas Entlastung durch erfolgreiche Distanzwürfe, eindeutiger Gewinner dieses spektakulären Spielabschnitts war allerdings das Löwenrudel. So war die Begegnung bei einem Spielstand von 49:50 zu Beginn der zweiten Hälfte wieder völlig offen. Zum Leidwesen der nach wie vor lautstarken Fans zogen die Eisbären mittels eines Neun-Punkte-Runs sofort wieder davon, während auf Karlsruher Seite Korbflaute herrschte. Insbesondere von der Dreierlinie wollte den Gastgebern so gut wie nichts gelingen – ein Umstand, der sich durch das gesamte Spiel zog.

Am Ende sollten lediglich fünf von 23 Distanzwürfen erfolgreich sein. Teamgeist und Moral waren hingegen weiterhin intakt. Das Tempo der Begegnung wurde von beiden Kontrahenten hochgehalten und die LIONS kämpften sich bis auf 60:64 heran, bevor sich die Gäste bis kurz vor Anbruch des Schlussabschnitts wieder zunehmend Luft verschafften. Angesichts des bisherigen Auftritts und der Körpersprache der Hausherren schien zu Beginn des vierten Viertels beim Stand von 65:72 noch alles möglich. Zwar war der Eisbären-Vorsprung nach 33 Minuten wieder zweistellig, doch Karlsruhe hielt weiterhin engagiert dagegen, musste aber nun dem hohen Tempo und dem körperlich fordernden Spielverlauf Tribut zollen. In den entscheidenden Szenen hatten die LIONS nun meist das Nachsehen oder wurden vom Gegner in Fehler gezwungen. Die Taktik von Gäste-Coach Michael Mai war aufgegangen und das Löwenrudel erstmals seit über 1 ½ Monaten bezwungen. Drei Karlsruhe-Spieler punkteten zweistellig. Stanley Whittaker kam auf 24 Zähler, gefolgt von TreVion Crews mit 15. Tom Alte erzielte ein Double Double mit 14 Punkten und elf Rebounds.