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Beschluss zur Reform der Spielklassen- und Verbandsstruktur am 25. Mai 2022

Region (wfv). Im Rahmen der Beiratssitzung des wfv in Wangen im Allgäu hat der Vorstand des Württembergischen Fußballverbandes einstimmig beschlossen, zum 25. Mai 2022 einen außerordentlichen Verbandstag einzuberufen. Veranstaltungsort ist die Carl Benz Arena im Stuttgarter Neckarpark.

Thema des außerordentlichen Verbandstags wird die Beschlussfassung über die seit 2015 vorbereitete Spielklassen- und Verbands-Strukturreform sein. Ursprünglich sollte bereits der ordentliche Verbandstag im vergangenen Jahr entsprechende Entscheidungen treffen. Pandemiebedingt musste die Veranstaltung im Juli 2021 in einem Hybrid-Format abgehalten werden, zu dem die Delegierten nur Online zugeschaltet waren. Nachdem die Diskussion über diese wichtigen Zukunftsfragen aber in Präsenz geführt werden sollte, musste die Entscheidung bis zu einem Zeitpunkt vertagt werden, zu dem Zusammenkünfte wieder möglich sind. Dies ist jetzt der Fall.  

Ziel der Spielklassen-Strukturreform ist es, das aktuelle Spielsystem der Herren mit einer Übergangsfrist bis zur Saison 2024/25 auf ein Modell mit einer Verbandsliga, vier Landesligen und 12 Bezirksligen (anstatt wie bisher 16) umzustellen und damit in einem idealtypischen Spielsystem Fußball zu spielen. Ein pyramidaler Aufbau der Staffeln in allen Spielklassen soll einerseits einen quantitativen Ausgleich hinsichtlich der Mannschaftszahlen schaffen und damit den sportlichen Wettbewerb zwischen den Spielgebieten stärken, andererseits können dadurch auch demografische Entwicklungen und rückläufige Mitgliederzahlen abgefedert werden. Das derzeitige Spielsystem der Frauen und der Jugend soll indes unverändert bleiben.  

Im Zuge dieser Spielklassen-Reform soll auch die Verbandsstruktur entsprechend angepasst werden. Konkret bedeutet dies, dass sich der Württembergische Fußballverband ab dem nächsten ordentlichen Verbandstag 2024 in nur noch zwölf anstatt wie bisher in 16 Bezirke gliedern soll, deckungsgleich mit den zwölf neuen Spielgebieten. Die Grundlage für den Vorschlag der Kommission Verbandsstruktur bilden die 39 Schiedsrichtergruppen in Württemberg (weitgehend deckungsgleich mit den Altkreisen), die als kleinste Einheiten dienen und erhalten bleiben sollen. Die Entscheidung über die Reform sollen die 291 stimmberechtigten Delegierten treffen. Davon wurden 259 Delegierte bei den Bezirkstagen 2021 gewählt, stimmberechtigt sind zudem auch die 32 Mitglieder des Beirats.   Die Entscheidungsgrundlagen für eine Spielklassenstruktur- und Verbands-Strukturreform haben zwei Kommissionen unter Beteiligung von Bezirksvorsitzenden, Vereinsvertreter*innen sowie ehren- und hauptamtlichen Expert*innen für den Spielbetrieb erarbeitet.

Im Fokus beider Kommissionen stand dabei die Frage, wie der wfv seinen Vereinen vor dem Hintergrund geänderter Rahmenbedingungen, insbesondere mit rückläufigen Mannschaftszahlen und damit zunehmend ungleichen Wettbewerbsbedingungen, weiterhin gute Voraussetzungen für das Fußballspielen bieten kann.   Um einen möglichst breiten Meinungsbildungs-Prozess zu fördern, wurden digitale Informationsmöglichkeiten geschaffen, die sowohl das Einbringen von Argumenten als auch die Diskussion und Abstimmung darüber ermöglichten.

Dazu diente die Beteiligungs-Plattform zukunftwfv.de, auf der sich über drei Jahre hinweg alle Interessierten auf digitalem Weg über den aktuellen Stand der Beratungen informieren konnten.   Noch wichtiger aber waren die persönlichen Begegnungen mit den Vertreter*innen der wfv-Vereine und den ehrenamtlichen Verbandsmitarbeiter*innen im Rahmen von insgesamt acht Regionalkonferenzen (Esslingen, Neustetten, Stafflangen und Leutenbach, Neenstetten, Frankenbach, Ostrach und Wehingen).

Zusätzlich wurden zuletzt fünf Bezirksdialoge in Eislingen, Ilsfeld, Balingen, Gärtringen und Hohentengen mit den Mitarbeiter*innen in den Bezirksvorständen geführt.  

Matthias Schöck, Präsident des Württembergischen Fußballverbandes, sieht das wichtige Zukunftsprojekt nun vor dem vorläufigen Abschluss:    „Nach sehr intensiven Vorarbeiten, der umfassenden Beteiligung unserer Vereine und Bezirke sowie der Einbindung von Expert*innen für unterschiedliche Arbeitsbereiche ist jetzt der Zeitpunkt für eine Entscheidung gekommen. Ich bin sehr zufrieden mit dem breiten Rückhalt bei unseren Bezirksvorsitzenden hinsichtlich dieser außerordentlich wichtigen Weichenstellung für die strukturelle Zukunftsfähigkeit unseres Verbandes.Dass nicht alle Bezirksvorsitzenden und Mitarbeiter*innen in den Bezirken hinter dem Vorschlag des Verbandsvorstandes stehen, ist zu respektieren. Bei der Entscheidung über eine Frage mit derartiger Tragweite erhoffe ich mir von den Delegierten konstruktive Diskussionen, eine Auseinandersetzung mit den Sachargumenten und einen verantwortlichen Umgang mit den Interessen unserer Basis, den rund 1.700 Vereinen in Württemberg.“   Im Vorfeld des außerordentlichen Verbandstags am 25. Mai werden Delegiertenbesprechungen stattfinden, in deren Verlauf die Anträge im Einzelnen erläutert werden.