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ASV Durlach nimmt zur Beendigung der Zusammenarbeit mit Trainer Domenico Rizzo ausführlich Stellung

Durlach (asv). Domenico Rizzo ist beim ASV Durlach endgültig nicht mehr Trainer. Der am vergangenen Samstag, 25. März, in Ettlingenweier ausgesprochenen Beurlaubung – eine Entlassung hatte der Verein dementiert – folgte die endgültige Beendigung der Zusammenarbeit. Die Mannschaft des Landesliga-Tabellenführers trägt die getroffene Entscheidung aus Überzeugung mit. Für die nächsten Spiele trägt der spielende Co-Trainer Miguel Mota die Verantwortung; wer die Mannschaft in der kommenden Saison übernimmt, wird zeitnah bekanntgegeben. Der Kader will auch in der neuen Saison zusammenbleiben, so die Meldung des ASV Durlach.

Warum kam es zur Demission von Domenico Rizzo, der erst im Dezember seinen Vertrag bis zum Ende der Saison 2023/24 verlängert hatte? Am Dienstagabend, 21. März, hatte Rizzo an Dr. Jan-Dirk Rausch, der zusammen mit Uwe Jäck und Uwe Länge den Verein im Kollektivvorstand führt, eine SMS mit dem unmissverständlichen Text geschickt, dass er mit seinem Trainer- und Betreuerteam zum Saisonende aufhören würde. Dies wolle er aber erst nach den nächsten drei Spielen bekanntgeben, In einer weiteren SMS teilte er einen Tag später mit, er stehe „in dieser Woche“ nicht für Gespräche zur Verfügung. Der geplante Ausstieg wurde schon zwei Tage später öffentlich bekannt, obwohl vom ASV-Vorstand niemand die Information weitergegeben hatte. „Mich haben bis zum Freitag mehrere Leute angerufen, ob ich wüsste, dass der Trainer aufhöre und mit Bruchsal und Nöttingen in Kontakt sei“, berichtet Vorstandsmitglied Dr. Jan-Dirk Rausch, der am Freitagabend den Kollektivvorstand zusammenrief, der dann angesichts des in der Vereinsgeschichte wohl beispiellosen Vertragsbruchs einstimmig die Beurlaubung beschloss. Dass diese nach dem Ettlingenweier-Spiel tatsächlich „auf offener Straße“ ausgesprochen wurde, hing sowohl damit zusammen, dass in Ettlingenweier Clubhaus und Spielfeld durch eine Straße getrennt sind, als auch damit, dass der jetzige Ex-Trainer nach dem Spiel nicht in die Umkleidekabine kam.

Die Mannschaft reagierte zunächst völlig überrascht. Seit sie aber im Laufe des Sonntages die Hintergründe erfahren und weitere Informationen bekommen hatte, unterstützt sie das Handeln des Vorstandes in vollem Umfang. Domenico Rizzo und sein Team haben ihre Spinde geräumt und die Schlüssel übergeben. „Der ASV dankt Rizzo für die zwei Kreispokalsiege und den Landesligaaufstieg. Sie werden in der ASV-Geschichte ebenso ihren Platz finden wie der Bruch des verlängerten Vertrages“, betont der Kollektivvorstand.

Zur Kritik Rizzos an der Vereinsinfrastruktur nimmt der Vorstand ebenfalls Stellung: „Wir sind gerade dabei, einen Greenkeeper zu installieren und haben auch eine Person, die sich um das Gelände kümmert. Demnächst wird der Eingangsbereich renoviert. Auch das Clubhaus entwickelt sich wieder zu einem Treffpunkt. Das weiß auch Domenico Rizzo“. Dass die Gästekabinen renovierungsbedürftig sind, sieht man im Verein genauso. „Da kann man aber nicht einfach drauflos die Handwerker beauftragen. Eine solche Renovierung kostet einen satten fünfstelligen Betrag, was einen Finanzplan, mehrere Zuschussanträge und schließlich Bewilligungsbescheide erfordert,“ sagt Dr. Jan-Dirk Rausch, der dies dem Ex-Trainer schon in der Vergangenheit versuchte klarzumachen. „Man kann nur das Geld ausgeben, das man hat“. In den letzten drei Jahren hatte der ASV umfangreiche Arbeiten an beiden Sportplätzen vorgenommen. Die freiwilligen Aufgaben, die bisher Helferinnen und Helfer aus dem Umfeld der Familie Rizzo wahrgenommen hatten, sind zwischenzeitlich weitestgehend abgedeckt. Hier haben sich aus dem Kreis der Mannschaft und der Vereinsmitglieder spontan mehrere Personen bereiterklärt.