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Bitterer Halbfinal-Auftakt für die LIONS – Tigers mit Kantersieg

Foto: Lastriasi Lastriasi auf Pixabay

Karlsruhe (psk). Eines der beiden Playoff-Halbfinals in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA ist eine rein Baden-Württembergische Angelegenheit. Im ersten Duell der Best-of-Five-Serie am 18. Mai mussten sich die PS Karlsruhe LIONS den Tigers Tübingen klar geschlagen geben. Tübingen, als Hauptrundenzweiter mit Heimrecht ausgestattet, dominierte während des gesamten Spielverlaufs und setzte sich sehr deutlich mit 95:51 durch. Einziger Trost für die LIONS: Die Höhe der jeweiligen Ergebnisse ist im Halbfinale irrelevant und mit einem Sieg vor heimischem Publikum am kommenden Samstag kann das Karlsrudel die Serie ausgleichen.

Die ohnehin favorisierten Hausherren erwischten einen perfekten Start gegen ersatzgeschwächte LIONS, die auf Bazoumana Koné verzichten mussten und bei denen Kapitän Maurice Pluskota sichtbar angeschlagen war. Schon nach zwei Minuten lagen die Tigers mit 9:0 vorn. Erst dann gelang es den Badenern, selbst Akzente in der Offense zu setzen. Doch es fehlte die letzte Präzision im Abschluss. Trotzdem war Karlsruhe nach vier Minuten auf 11:7 herangekommen. Man merkte der Begegnung an, dass es um viel ging. Auf beiden Seiten war etwas Nervosität spürbar, mit der die Gastgeber allerdings deutlich besser klarkamen und sich mit fortschreitender Spieldauer immer mehr Vorteile erarbeiteten. Der Hauptrundendritte vom Oberrhein fand hingegen kein Rezept gegen die aggressive Defense Tübingens und fiel zurück. Spielstand nach zehn Minuten: 29:15. Auch im zweiten Abschnitt sprang zunächst wenig Zählbares aus den Karlsruher Angriffsbemühungen heraus. Doch auch die Tigers scorten nun nicht mehr so regelmäßig wie noch zuvor. Die Kräfteverhältnisse auf dem Court waren dennoch eindeutig, zumal die LIONS in der Offense weiterhin mit Abstimmungsproblemen zu kämpfen hatten. Daher bat Headcoach Aleksandar Scepanovic seine Schützlinge bei 35:17 in der 15. Minute in die Auszeit. Im Anschluss lief der Ball bei seiner Mannschaft tatsächlich besser. Dafür drohte das Foulmanagement zum Problem zu werden. Die Hausherren spielten einfach cleverer und landeten zwei Minuten vor der Halbzeit mit zwei schnellen Dreiern in Folge einen echten Wirkungstreffer. Die zugehörigen Sequenzen standen exemplarisch für den Charakter des gesamten Spiels. Beim Gang in die Kabinen leuchtete von der Anzeigetafel in der Paul-Horn-Arena ein aus LIONS-Sicht ernüchterndes 51:27. Der Start ins dritte Viertel misslang den Gästen völlig. Die Tigers punkteten mit fast jedem Angriff, die Karlsruher Quoten waren hingegen desolat. Nach nicht einmal zwei Minuten, in denen sich Tübingen um weitere acht Punkte abgesetzt hatte, suchte Scepanovic nochmals das Gespräch mit seinem Team und nahm die nächste Auszeit. Im Anschluss ließ die Mannschaft erstmals an diesem Abend nennenswertes Teamplay erkennen und konnte zumindest vorübergehend verhindern, noch weiter zurückzufallen. Die Partie war indes nach 30 Minuten bereits entschieden. Angesichts eines Stands von 69:39 glaubte niemand mehr ernsthaft daran, dass es noch eine Wendung geben würde. Das Gegenteil war der Fall. Die Tigers setzten nochmals Zeichen der klaren Überlegenheit an diesem Abend, wenngleich Scepanovic angesichts der bereits feststehenden Niederlage den LIONS-Youngstern Marc-Antoine Loemba und Terry Haarmann noch einige Einsatzzeit gewährte, um die Stammkräfte für das nächste Duell am 20. Mai zu schonen.

51 Punkte bedeuten den mit Abstand schlechtesten Wert des Karlsrudels während des gesamten Saisonverlaufs. Bezeichnend hierfür waren eine Zweierquote von lediglich 35% und eine Dreierquote, die sogar nur 15% betrug. So konnte sich einzig Lovell Cabbil mit 13 Punkten zweistellig auf dem Scoreboard eintragen. Ihm folgen Kelvin Omojola mit 7 und Maurice Pluskota sowie Ivan Karacic mit jeweils 6 Punkten.

Bereits am Samstagabend um 19:30 Uhr treffen LIONS und Tigers erneut aufeinander, diesmal in der Fächerstadt. Dort hat man gute Erinnerungen an die Hauptrundenbegegnung am 4. Dezember vergangenen Jahres. In einem unglaublich engen und spannenden Aufeinandertreffen hatte Karlsruhe damals mit 95:92 die Oberhand behalten. Angesichts der Machtdemonstration im ersten Duell sind die Schwaben vor der Begegnung am 20. Mai in der Lina-Radke-Halle zwar favorisiert. Doch Tübingen hatte zuletzt im Viertelfinale gegen Bremerhaven auswärts Probleme. Beide Partien an der Nordsee konnten die Eisbären für sich entscheiden und die Tigers lösten das Halbfinal-Ticket erst im fünften Spiel. Trotz des denkbar schlechten LIONS-Starts in die Serie ist folglich noch längst nichts entschieden und die Badener können sich zuhause wie üblich auf eine ausverkaufte Halle sowie leidenschaftliche Unterstützung von den Rängen verlassen. Alle, die kein Ticket mehr ergattert haben, können das Duell kostenfrei im Livestream auf sportdeutschland.tv verfolgen.