Basketball

LIONS unterliegen knapp in Trier – am Sonntag kommt der Spitzenreiter nach Karlsruhe

Karlsruhe (psk). Der erste Teil des Doppelspieltags in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA am 27. Oktober in der Trierer SWT-Arena wurde für die mitgereisten Anhänger der PS Karlsruhe LIONS im letzten Viertel zu einer Nervenschlacht ohne Happy End. Nach einer bis dahin über weite Strecken recht ausgeglichenen Begegnung war ihr Team in der zweiten Hälfte gegen die RÖMERSTROM Gladiators fast schon geschlagen und lag zeitweise mit 16 Punkten im Hintertreffen. Das Karlsrudel kämpfte sich aber nochmals zurück in die Partie und unterlag nach 40 Minuten den Gastgebern nur hauchdünn. Trier, mit einer ansprechenden Leistung aus den ersten vier Begegnungen als Visitenkarte ausgestattet, war vor dem fünften Spieltag zwar favorisiert gewesen. Doch die LIONS verstanden es wie schon in ihren vorherigen Duellen, das Spiel für den Gegner unangenehm zu gestalten, und stellten die Moselstädter vor Probleme. Am Ende behielten die Gladiators mit 73:71 die Oberhand.

In einer temporeichen Anfangsphase gingen die Hausherren als erste in Führung. Karlsruhe konnte zwar kurzzeitig ausgleichen, agierte jedoch zunächst eher glücklos in der Offense. In der Defense hingegen waren die LIONS auf ihrem Posten und verteidigten auch später über längere Zeiträume hinweg gut. Allein in den ersten fünf Minuten zwangen die Badener Trier in vier Turnover, konnten aber wenig aus ihren Ballgewinnen machen. Die Folge: Drei Minuten ohne eigenen Korb und eine Gladiators-Führung von 14:6. Dann jedoch egalisierte ein starker Karlsruher Acht-Punkte-Run binnen einer Minute den Spielstand. Nun blieb Trier lange ohne einen erfolgreichen Versuch, hatte aber zur ersten Pause mit 16:14 knapp die Nase vorn. Der zweite Spielabschnitt ähnelte dem ersten. Beide Mannschaften gingen weiterhin ein hohes Tempo, haderten allerdings mit schwachen Trefferquoten. Die Gastgeber legten meist vor, die LIONS blieben in Schlagdistanz – bis ab der 18. Minute wieder kein Ball mehr den Weg durch die gegnerische Reuse finden sollte. So erarbeiteten sich die Gladiators zur Spielmitte einen 37:30-Vorsprung. Dieser war angesichts der eklatant besseren Rebound-Quote vollkommen verdient. Zurück aus den Kabinen schien die Dramaturgie ohne größere Überraschungen zu verlaufen. Die Trierer Fans freuten sich Mitte des dritten Viertels beim Stand von 48:32 über die höchste Führung ihres Teams, bevor sich die nun von vielen Fouls unterbrochene Begegnung mehr und mehr zugunsten der LIONS entwickelte. Plötzlich stand es 56:51, bei noch zehn verbleibenden Minuten und die Badener witterten mehr als Morgenluft. Dies galt insbesondere für den Australier Lachlan Dent, der seine bisher stärksten Minuten im Karlsruher Trikot hatte. Zunächst aber schien der Mannschaft von Headcoach Aleksandar Scepanovic das Spiel wieder zu entgleiten. Offensivaktionen brachten wenig Zählbares und etwas mehr als vier Minuten vor Ablauf der Spieluhr lag man erneut zweistellig zurück. Es war nun immer wieder Point Guard Dent, der scorte und maßgeblich dafür verantwortlich war, dass der Karlsruher Rückstand Punkt um Punkt schmolz. Die LIONS kamen mit einem 8:0-Lauf in der Crunchtime bis zum 68:68-Ausgleich. Ausgerechnet der so groß aufspielende 23-Jährige aus Down Under wurde zur tragischen Figur, als ihm sieben Sekunden vor dem Ende beim Stand von 70:68 ein Ballverlust unterlief. Die Gladiators behielten hingegen die Nerven.

Lachlan Dent, welcher der Partie in der zweiten Hälfte seinen Stempel aufgedrückt hatte, führte das Scoreboard der Begegnung mit 23 Zählern an. Garai Zeeb kam auf 16 Punkte, Melvin Jostmann auf elf.

Zum Abschluss des ProA-Doppelspieltags empfangen die LIONS am 29. Oktober um 17:30 Uhr die FRAPORT SKYLINERS und werden keine 48 Stunden nach der Schlappe in Trier noch eine ordentliche Vorbelastung in den Knochen haben. Die SKYLINERS hingegen feierten am Freitagabend im Hessenderby bei den JobStairs GIESSEN 46ers einen ungefährdeten Sieg und dürften dort im letzten Viertel ein paar Körner gespart haben. Frankfurt steht damit nach fünf Begegnungen ungeschlagen an der Tabellenspitze. Der sechste Spieltag verspricht ein aufregendes Match in der Karlsruher Lina-Radke-Halle, denn die nötigen Zutaten sind auf jeden Fall vorhanden. Auf der einen Seite die LIONS mit ihrer eher klein gewachsenen Rotation und kompromisslosem Tempobasketball. Auf der anderen Seite der BBL-Absteiger, der mit einem qualitativ hochwertigen Kader und den bisherigen starken Auftritten seine Ambitionen unterstrichen hat. Hinzu kommt: Das Duell LIONS vs. SKYLINERS gab es so bisher noch nie. Eine wichtige Rolle wird die Frage spielen, wie viel Kraft die personell nach wie vor dezimierten Schützlinge von Karlsruhes Headcoach Aleksandar Scepanovic noch haben. Denn wenn die LIONS ihr gewohnt schnelles Spiel erfolgreich aufziehen können, ist mit ihnen definitiv zu rechnen.